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Publisher

B&B

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
10/04/1978
Paris
Ensemble 2E2M / Paul Méfano
Programme Note

Das dreiteilig angelegte, im Auftrag von Radio France komponierte Oktett zeigt eine klare Anschauung der Hauptklangtechnik, die Isang Yun in Erinnerung an die jahrtausendalte chinesisch-koreanische Hofmusik entwickelt hat. Diese ist an der horizontalen Dimension des Tonsatzes orientiert und bringt weit gespannte, strömende, dem Atemrhythmus folgende Abläufe. Die Klanggestaltung prägt dabei taoistische Verfahren der Wandlung aus.

Der "bewegte" erste Teil - das Klangbild ist durch Verwendung der Bassklarinette eingedunkelt - führt von der Gegenüberstellung der rivalisierenden Klanggruppen der Bläser und Streicher zu einem Verschmelzungsprozess. Dem "weichen" Legato des Beginns mit dem Fagott als Träger des Haupttons, folgt eine Klangwelle aus gezupften oder gestoßenen "harten" Impulsen, gegen die einzig die Bassklarinette sich "melodisch" zu behaupten sucht. In zwei Phasen treiben die hohen Streicher aufwärts. Schließlich zirkulieren alle Instrumente um nur einen Hauptton, der sich jedoch von Takt zu Takt wandelt.

Der "unbewegte" zweite Teil wiederholt im Prinzip den Prozess von Gegenüberstellung zu relativer Vereinigung. Die Ausformulierung ist jedoch entschieden subtiler und bezieht neue, bisher nicht verwendete Spieltechniken ein.

Der "bewegte" dritte Teil bringt nacheinander Dialoge der Duos aus Klarinette und 1. Violine, Fagott und Bratsche, Horn und Violoncello. Dem Charakter der Instrumente entsprechend führt die Wirkung vom Belebten (und Heiteren), vom vitalen Aufwärts zum resignativen Abwärts, zur Erstarrung. Der wiederbelebende Impuls geht vom Kontrabass aus und mündet in eine in sich bewegte, bald nahezu eruptive Klangfläche der Streicher. In kontrastierendem Umschlag hat das Streichquintett eine langsame Phase. Den Pizzikati des Kontrabaßes steht dabei die glissandierende Trillerkette der hohen Streicher gegenüber; es dominiert der Effekt der mit dem Plektrum angerissenen Cellosaite, der den Klang der koreanischen Langzither kômun’go erinnert. Zur Homogenisierung des Klangbilds erscheint im fast konzertanten Schluss wiederum die Bassklarinette.
Walter-Wolfgang Sparrer

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cd_cover

Scharoun-Ensemble Berlin
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