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In seinem Metaverse-Zyklus setzt sich Ferran Cruixent mit der Faszination, aber auch der Bedrohung durch die uns umgebende virtuelle Welt auseinander. Den neuesten Teil der Reihe bildet ein Werk für großes Orchester, das am 18. Januar in Córdoba zur Uraufführung kommt.

Das 20-minütige Orchesterwerk ist „dem ELIZA-Effekt gewidmet“, also der vermeintlichen Vermenschlichung von Robotern, Algorithmen und KI. Metaverse III setzt die Reihe der Kompositionen Metaverse I für Bariton und Streichquartett und Metaverse II für Chor a cappella (beide 2022) fort, die allesamt das Verhältnis zwischen Mensch und Technik hinterfragen. Metaverse III ist von der obsessiven Welt der Videospiele inspiriert – dem Ursprung des heutigen Metaversums. „Durch die Verschmelzung von sich wiederholenden Motivzellen und hypnotischen Kontrapunkten mit einem harmonischen, klangfarblichen Lyrismus versetzt es das Publikum in eine fast liturgische, von tiefer Spiritualität durchdrungene Sphäre“, wie es im Partiturvorspann heißt.

Erst einmal akustisch ins faszinierende Metaversum eingetaucht, imaginiert die Komposition aber auch dessen verborgene brutale Seite: die wahre Welt des obsessiven Datentransfers: Der nach Rainer Werner Fassbinders dystopischer TV-Miniserie „Welt am Draht“ von 1973 betitelte, stark chromatische dritte der insgesamt vier Werkteile gipfelt „in einem perversen, teuflischen Höhepunkt“.

Die Orchestermitglieder haben neben ihren instrumentalen ‚Aufgaben‘ nicht nur Text zu rezitieren, sie müssen auch „Cybersingen“ – eine 2010 erstmals in Cruixents symphonischem Werk Cyborg vorgestellte Technik. Hierbei spielen sie auf Mobiltelefonen (als Metapher für virtuelle Kommunikation) Audiodateien ab, wodurch eine neue, direkte Möglichkeit der Interaktion zwischen Interpreten und Komponist jenseits der Partitur etabliert wird. In Metaverse III werden elektronische Sounds, die frühere Motive des Werks imitieren, wiedergegeben; sie vermischen sich mit den herkömmlich erzeugten Klängen zu „einer poetischen Galaxie, welche die Grenze zwischen Realem und Synthetischem verwischt“.

Das Werk wurde von der Stiftung SGAE der Allgemeinen Gesellschaft spanischer Autoren und Verlage sowie der Vereinigung der spanischen Sinfonieorchester AEOS in Auftrag gegeben für das Orquesta de Córdoba, das nun die Uraufführung präsentiert:

18.01.2024 Gran Teatro, Córdoba
Ferran Cruixent:
Metaverse III für Orchester (2023)
Orquesta de Córdoba / Mus. Ltg. Pablo Rus
> orquestadecordoba.org
 

>  Further information on Work: Metaverse III

Foto: Ferran Cruixent (© Quim Roser)

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