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Orquestación

2.2.3(III=bcl).3(III=dbn)-4.0.3.-timp.perc(3):ant.cyms/tom-t/SD/cyms/t.bells/marimba;5bongos/cyms/BD/Javanese.nipple.gongs/xyl;vib-pft(=cel)-str(10.8.6.6.5)

Abreviaturas (PDF)

Publicador

Sikorski

Nota del programa

Ein LOOP ist potentiell unendlich. In seinem gleichnamigen Trompetenkonzert (2017), einer Auftragskomposition von musica viva/BR, hat Peter Ruzicka die formulierte kompositorische Selbsterfahrung in der Form eines brillanten, spielfreudigen Solokonzerts weitergedacht. Das Stück ist zugleich auch das erste einer Reihe von Nachklängen seiner Oper „Benjamin“. Das Erinnern, das Erinnern des Erinnerns, das Nachempfinden, möglicherweise das nachträgliche Infrage-Stellen, auf jeden Fall aber das Weiterdenken…, die werkübergreifende Auseinandersetzung mit bestimmten Klängen gewährt immer auch einen Blick in die Seele des Komponisten.
Die hörende Aufmerksamkeit gilt in LOOP jedoch zuallererst dem raffiniert erdachten Solopart. Er erfordert zwei Spieler (Piccolotrompete und normale Trompete/Flügelhorn), deren Parts sich weitgehend komplementär zu einer Stimme ergänzen. In rasend schnellen Passagen entsteht eine „Über-Virtuosität“, die den theatralen Gestus einer hitzigen Debatte zweier Diskutanten suggeriert und zugleich das Prinzip der Virtuosität bewusst „vorführt“ (P. R). Die schnellen Abschnitte sind Kaskaden der Wiederholung und Veränderung einer aus Zweiunddreißigstel-Ketten bestehenden Urzelle. Die Solostimme wächst aus dem Orchesterpart heraus, übernimmt aber alsbald die Führung und dialogisiert mit den anderen Instrumenten in verschiedensten Spielarten. Mit dem allerersten Tutti dann – vorbereitet von einem der für Ruzicka so typischen martellato-Figuren der Pauken – der erste Einbruch eines Anderen: Mit massiven Paukenschlägen und einer der für die „Benjamin“-Partitur konstitutiven Streichertexturen zieht eine dunkle Wolke in die Musik. Der Schock hallt nach, nur zaghaft nimmt das Spiel wieder Fahrt auf. Die Zeichen sind gesetzt. Ein zweiter „Benjamin“-Schatten führt in einen langsamen Teil, in dem die Solostimme nun zum sprechenden und singenden Ich wird. Lange Bögen, große Intervalle, extreme dynamische Werte – das Instrument darf sich gleichsam opernhaft in ungehemmter Expressivität entfalten. Eine kurze Reprise des ersten Abschnitts führt in eine kontemplative Coda. An die Stelle der Trompete tritt nun ein Flügelhorn, das das Werk mit einem leisen, zart begleiteten „Canto“ offen ausklingen lässt. Rastlosigkeit und Kontemplation: Die Pole dieser Musik umschreiben auch die Wesenszüge von Walter Benjamins zerrissener Persönlichkeit.
(Uwe Sommer Sorgente)

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