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Scoring

4(III=picc,IV=afl).3(II=corA,III=heckelphone).3(III=bcl).3(III=dbn)-4.3.3(II=tbtrbn,III=dbtrbn).1-perc(5):timp/crot/bar.chimes/BD/cyms/5susp.cyms/ant.cym/tam-t/t.bells(2 sets)/bell.plates/vib/marimba-hp-str(20.18.14.14.12, min16.14.12.10.8)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Availability

Composer's Notes
Programme Note

"In diesem großbesetzten, etwa 25-minütigen Werk spielen die Blechbläser, in der tiefen Lage verstärkt durch Tenor-Bassposaune und Kontrabassposaune, eine besondere Rolle. Die deutlich hörbare Unsauberkeit in den Hörnern zu Beginn ergibt sich aus der Tatsache, dass die Komponistin ihnen passagenweise vorschreibt, Naturtöne zu blasen, statt ihre Tonhöhen im Sinne des heute üblichen Verfahrens der temperierten Skala anzugleichen. Sofia Gubaidulina sagt dazu: „Es gibt Töne, die in den Instrumenten sind, aber wir können sie nicht benutzen, wenn wir Gemeinsamkeit erzielen wollen. Insofern ist das temperierte System, das auf der gleichmäßigen Aufteilung der Oktave in 12 Halbtöne beruht, eine Bereicherung für die Musik. Andererseits handelt es sich dabei um einen Kompromiss, weil es darin kein wirklich natürliches Intervall gibt. Dass darin in die natürliche Struktur des Klanges eingedrungen wird, empfinde ich als schmerzhaft.“ Diesem schmerzhaften Konflikt trägt Gubaidulina in zahlreichen Abschnitten Rechnung, die jeweils eine besondere Klangkonstellation beinhalten und in denen sich die Dramatik des Geschehens abwechselnd in ruhig-gespannten und in explosionsartigen Ausbrüchen manifestiert. Schließlich kommt es etwa in der Mitte des Werkes zwischen zwei großen Höhepunkten zu einem einsamen Duett zwischen dem ersten Violoncello und dem ersten Horn. Hier liegt die Intonationsproblematik quasi auf dem Seziertisch: Beide Instrumente spielen dieselbe Melodie - das Cello temperiert, das Horn in Form von Naturtönen.
Nach ihrer eigenen Aussage beabsichtigt Sofia Gubaidulina in diesem Werk, ein Grundsatzproblem ihrer menschlichen Erfahrung, nämlich den von ihr als schmerzlich empfundenen Konflikt zwischen Natur und Realität, in musikalisch-akustische Zusammenhänge zu übertragen. Derartiger Transfer-Verfahren bedient sich die Komponistin oft und gern in ihrem Schaffen. Und wie löst Sofia Gubaidulina schließlich den beschriebenen Grundkonflikt? Hier erklärt sich die Bedeutung des Werktitels; denn am Ende löst sich die Intonationsproblematik in einer hellen, lichten Klangwelt aus Naturflageoletts, Glissandi und Trillern in Harfe und hohen Streichern auf, während sich ein letztes Mal noch zwei in temperierter Stimmung gespielt Motive – eines davon ist die Obertonreihe – zu Wort melden. Schließlich läuten die glitzernden Chimes das Ende des Werkes ein.
„Das Licht des Endes“ ist ein Auftragswerk des Boston Symphony Orchestra und wurde am 17. April 2003 im Bostoner Konzertsaal unter Kurt Masur uraufgeführt." (Hans-Ulrich Duffek)

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cd_cover

Gewandhausorchester Leipzig /
Andris Nelsons
Deutsche Grammophon DG 4861457

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