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Orchesterbesetzung

3(I=afl,III=picc).3(III=corA).3(III=bcl).3(III=dbn)-6.4.3(I=tenor trbn, II&III=bass trbn).1-timp-perc(4):2 anvils/BD/bass marimba/cencerros (chromatic)/crot/cyms/3 susp.cym (sm, med, lg)/2 dobachi/glass wind chime/glsp/hi-hat/2 Japanese temple bells/5 Javanese gongs (pitches: C#2, D2, A2, Bb2, G#3)/jingles/lithophone/maracas/marimba/mark tree/4 metal blocks/sandbox (fine)/3 SD (sm, med, lg)/3 tam-t (sm, med, lg)/2 tgl (sm, med)/tubular bells/vib/whip/xyl-harp-pft/cel-strings(16-14-12-10-8)

* crotales, cymbals, tam-tams and vibraphone are all bowed as well as struck

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

Boosey & Hawkes

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
03/03/2008
Salle Wilfrid-Pelletier de la Place des Arts, Montreal
Orchestre symphonique de Montréal / Kent Nagano
Über das Werk

Der Titel stammt aus dem Sanskrit und bedeutet ‘Lichtraum’. Bei mir hat der Titel keinerlei religiöse oder mythologische Bedeutung. Stattdessen bezieht er sich in mehrerer Hinsicht auf den Charakter des Werkes und auch auf die angewendeten Kompositionstechniken. In Rocaná ging es mir um das Verhalten von Lichtstrahlen – ihre Zerrung, Brechung, Reflexe und ihre Wellenbewegungen. Es handelt sich aber nicht um pure Illustration, sondern um ihre Repräsentation mit musikalischen Mitteln: „Kunst als Harmonie parallel zur Natur“ (Cézanne). Da Schallwellen – als physikalisches Phänomen einer körperlosen Schwingung – den Lichtwellen ähneln, ist die Musik ein geeignetes Medium für eine ‘Übersetzung’ von Lichtphänomenen. Auch werden physikalische Phänomene wie Raumtiefe und -Dichte, räumliche Vorstellungen und Illusionen verschiedener Art kompositorisch umgesetzt. Als weitere außermusikalische Anregung möchte ich die Installationen The Weather Project sowie Notion Motion von Ólafur Elíasson erwähnen.

Die Musik in Rocaná fließt ununterbrochen. Das Gesamtbild und die Gesamtstruktur ist eine Einheit, eine ‘Klangskulptur’. Diese kann man jedoch von verschiedensten Seiten betrachten, da die Innenstrukturen sich ständig verändern. Auch wenn die Musik stellenweise den Eindruck eines Stillstands bewirkt, bestehen subtile Impulse, Wechselwirkungen und Reaktionen weiter. Gewisse Elemente treten immer wieder auf, doch stets in variierter Form. Sie werden nicht entwickelt: stattdessen gehen sie nahtlos ineinander über und verschmelzen, neue Wechselwirkungen und Prozesse bildend. Geordnete Strukturen schlagen urplötzlich um in Turbulenz, und umgekehrt. Pointilistische Strukturen gehen über in Klangwolken, und umgekehrt. Oft sind diese Prozesse durch Selbstähnlichkeit gekennzeichnet.

Die Orchesterbesetzung ist mehr oder weniger Standard, aber es wurde versucht, das Orchester wie eine virtuose ‘Illusionsmaschine’ zu behandeln, die aus Vertrautem Neues schafft. Unter anderem durch die Kombination verschiedenster Instrumentaltechniken, durch rhythmische Entwicklungen sowie das Zusammenspiel von Obertonstrukturen und Mikrotönen werden Klangfarbenumschichtungen und -Wechsel erreicht; Licht- und Farbphänomene wechseln einander spielerisch ab.

Entscheidend für den Zuhörer sind aber sicher nicht die oben geschilderten Strukturen und Anregungen, sondern die Erfahrung der Musik als etwas Unmittelbares.

© Maris Gothoni

Reproduction Rights:
This programme note may be reproduced free of charge in concert programmes with a credit to Maris Gothoni.

Pressestimmen

„In dieser durchkomponierten 20minütigen Partitur versucht Chin die Empfindung von Licht zu transportieren (‘rocana’ bedeutet im Sanskrit ‘Raum aus Licht’). Der Ansatz mag schlicht erscheinen, aber das Stück ist ein Kracher. Es beginnt mit einer knorrigen, klappernden Explosion – so etwas wie ein ‘Urknällchen’. Es schließt sich ein Muster aus Hintergrundklängen an, immerfort köchelnd und auf unheimliche Weise ruhig und alles durchdringend. Doch im Verlauf des ganzen Werkes ereignen sich Energie-Schocks: emporschnellende Linien, bedrohliche zwölftonartige Themen durchbohren das stille Summen im Hintergrund, Ausbrüche von klagendem Blech und metallischen Streichern kommen einem entgegen wie musikalische Flammenwerfer. Man könnte das Stück eine Antwort auf Ives’ Unanswered Question nennen.“ (Anthony Tommasini, New York Times, 10.03.2008)

Themen
Empfohlene Aufnahme
cd_cover

Orchestre symphonique de Montréal/Kent Nagano
Analekta AN 2 9944

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