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Michael Daugherty ist einer der meistgespielten zeitgenössischen amerikanischen Komponisten, nicht nur in Konzertsälen, sondern auch auf Tonträger, und die Zahl seiner Kompositionsaufträge erreichen nur wenige seiner amerikanischen Kollegen. Seine Musik ist reich an kulturellen Anspielungen und trägt mit ihren tonalen Kontrasten und Klangblöcken den Stempel der klassischen Moderne; gleichzeitig finden sich sprechende und berührende Melodien in seiner Musik. Die Londoner Times pries Daugherty als „meisterhaften Ikonenbildner“ mit einer „eigenbrötlerischen Vorstellungskraft, einem unerschrockenen Sinn für Struktur und einem akribischen Gehör“. Internationale Anerkennung erlangte Daugherty zuerst mit der Aufführung seiner Metropolis Symphony durch das Baltimore Symphony Orchestra unter Leitung von David Zinman im Jahr 1994 in der Carnegie Hall. Seitdem ist Daughertys Musik, die ihn nach der League of American Orchestras zu einem der zehn meistgespielten amerikanischen Komponisten der Gegenwart gemacht hat, aus dem Repertoire für Orchester-, Band- und Kammermusik nicht mehr wegzudenken.

Daugherty wurde 1954 in Cedar Rapids in Iowa als Sohn eines Schlagzeugers in einer Tanzcombo geboren; ebenso wie er wurden auch seine vier jüngeren Brüder professionelle Musiker. Er studierte Komposition an der University of North Texas (1972-76) und der Manhattan School of Music (1976-78) sowie Computermusik an Pierre Boulez’ Pariser IRCAM (1979-80). 1986 erlangte Daugherty an der Yale University den Doktortitel; zu seinen dortigen Lehrern zählten Jacob Druckman, Earle Brown, Roger Reynolds und Bernard Rands. Während dieser Zeit arbeitete er in New York auch mit dem Jazz-Arrangeur Gil Evans zusammen, bevor er sein Studium 1982-84 bei György Ligeti in Hamburg fortsetzte. Für einige Jahre lehrte er Komposition am Oberlin Conservatory of Music (1986-1990); anschließend ging er an die School of Music, Theatre and Dance an der University of Michigan in Ann Arbor, wo er seit 1991 viele der talentiertesten jungen Komponisten der Gegenwart in ihrem Studium begleitet hat.

Daugherty ist häufig Gast professionaler Orchester, Festivals, Universitäten und Konservatorien auf der ganzen Welt, wo er an Konzerteinführungsgesprächen teilnimmt, Meisterkurse in Komposition gibt und mit Kompositionsstudenten und Ensembles arbeitet. Er war Composer-in-Residence beim Louisville Symphony Orchestra (2000), dem Detroit Symphony Orchestra (1999-2003), dem Colorado Symphony Orchestra (2001-2002), dem Cabrillo Festival of Contemporary Music (2001-04, 2006-08), dem Westshore Symphony Orchestra (2005-06), dem Eugene Symphony Orchestra (2006), dem Henry Mancini Summer Institute (2006), dem Kamermusikfestival „Music from Angel Fire“ (2006) und dem Pacific Symphony Orchestra (2010).

Einige der Dirigenten, die Daughertys Orchestermusik aufgeführt haben, sind – neben vielen anderen – Marin Alsop, David Amado, Tito Ceccherini, Michael Christie, Carl St. Clair, Dennis Russell Davies, James DePriest, Enrique Diemecke, William Eddins, JoAnn Falletta, Giancarlo Guerrero, Miguel Harth-Bedoya, Daniel Hege, Mariss Jansons, Neeme Järvi, Kristjan Järvi, Jeffrey Kahane, David Lockington, David Loebel, Grant Llewellyn, Ingo Metzmacher, David Allan Miller, John Nelson, Larry Rachleff, Timothy Russell, Kenneth Schermerhorn, Gerald Schwartz, Leif Segerstam, Leonard Slatkin, Steven Sloane, Lawrence Leighton Smith, Markus Stenz, Patrick Summers, Michael Tilson Thomas, Yan Pascal Tortelier, Hugh Wolff und David Zinman.

Viele namhafte Solisten haben Daughertys Werke zu Gehör gebracht, darunter der Bariton Thomas Hampson, die Perkussionisten Colin Currie und Evelyn Glennie, die Flötisten Emmanuel Pahud und Amy Porter, der klassische Gitarrist Manuel Barrueco, die Geiger Alexandre da Costa, Francesco D'Orazio, Gregory Fulkerson und Ida Kavafian, die Klarinettisten John Bruce Yeh und Michael Wayne, der Fagottist Charles Ullery und die Pianisten Emanuele Arciuli, Paul Crossley, Christopher O’Riley, Jean-Yves Thibaudet und Terrence Wilson. Unter den Ensembles, die Daughertys Musik gespielt haben, sind zu nennen: die Bassoon Brothers, Boston Music Viva, die Chamber Music Society am Lincoln Center, das Ensemble Bash (Großbritannien), Sentieri Selvaggi (Italien), das Ensemble Intercontemporain (Frankreich), das Ethos Percussion Ensemble, das Kronos Quartett, London Sinfonietta (Großbritannien), das Niederländische Bläserensemble, das Pittsburgh New Music Ensemble und Present Music.

Daugherty hat zahlreiche Auszeichnungen, Ehrungen und Stipendien für seine Musik bekommen, darunter ein Fulbright-Stipendium (1977), den Kennedy Center Friedheim Award (1989), ein Goddard Lieberson-Stipendium von der American Academy of Arts and Letters (1991), Stipendien des National Endowment for the Arts (1992) und der Guggenheim-Stiftung (1996), den Stoeger-Preis der Chamber Music Society am Lincoln Center (2000) und die Auszeichnung des Gouverneurs von Michigan (2004). Im Jahre 2005 verlieh ihm das Lancaster Symphony Orchestra den Komponistenpreis, und 2007 wählte ihn das Delaware Symphony Orchestra zum Gewinner des A. I. duPont-Preises. Ebenfalls im Jahre 2007 wurde Daugherty bei den Detroit Music Awards der Rang eines „Herausragenden klassischen Komponisten“ verliehen; für seine Komposition Raise the Roof für Pauken und Sinfonische Band erhielt er den Ostwald Award der American Bandmasters Association. Seine Musik wird von Peermusic Classical und, seit 2003, von Boosey and Hawkes herausgegeben. CDs mit Daughertys Musik sind bei Albany, Argo, Delos, Equilibrium, Naxos, Nonesuch und Sony erschienen.

Michael Daughertys Werke erscheinen im Verlag von Boosey & Hawkes.

Juni 2009

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