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Entstammte einer jüdischen Familie, die sich, aus Breslau vertrieben, in Zürich niedergelassen hatte * im jungen Alter Begeisterung für die Geige, später Klavierunterricht bei Emil Frey * ging 1948 als Gewinner des Wettbewerbs um die Neubesetzung einer Professur für Klavier am Konservatorium von Luxemburg hervor * 1952 wurde bei Fenigstein Multiple Sklerose diagnostiziert, wodurch seine Karriere als Pianist ein jähes Ende fand * Hinwendung zur Komposition, wobei er sich seine Fähigkeiten weitgehend autodidaktisch aneignete * seine Vorbilder waren zunächst Schumann und Beethoven, später der Schönberg-Schüler Anton Webern, Béla Bartók und Dimitri Schostakowitsch * seine Kompositionen sind meist Reaktionen auf aktuelle Geschehnisse * die Kantate Et le jour se leva pour lui (1953) ist eine Antwort auf den damals wütenden Kalten Krieg; die Etudes concertantes "i muratori" (1967) sind eine Art Requiem für die beim Grubenunglück von Marcinelle verunglückten Gastarbeiter; mit Seventeen Millions wollte Fenigstein auf den Hungertod von jährlich siebzehn Millionen Kleinkindern aufmerksam machen * trotz fortgeschrittener Krankheit vollendete er Mitte der 1980er Jahre die dreistündigen Werke Die heilige Johanna der Schlachthöfe und die Gesamtvertonung der 154 Shakespeare Sonette * zuletzt Entstehung zahlreicher Werke mit reduzierter Besetzung, z. B. Die Ballade vom Reichtagsbrand nach Bertolt Brecht und Eight melodies without words and seven variations

Werkauswahl Victor Fenigstein:
Memento et épitaphe pour saxophone alto et piano (1981)
Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1982–1984) Singespiel in 5 Akten für die Opernbühne
Musikalische Augenblicke (Die Amsel) (2003) für großes Orchester

"Ich wollte auf keinen Fall zur so genannten Avantgarde gehören. Mir ging es darum, Zeuge meines Jahrhunderts zu sein." — Victor Fenigstein

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