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Nach seinem Musikstudium in Rybnik und Katowice (Kattowitz) rückten H. M. Góreckis Kompositionen Mitte der fünfziger Jahre erstmals ins Bewußtsein der musikalischen Öffentlichkeit. In der Tauwetterperiode nach Stalins Tod gehörte er bereits zur Spitze der polnischen Avantgarde. Seine frühen Werke zeigen eine deutliche Entwicklung von der folkloristisch beeinflußten Welt Szymanowskis und Bartóks, wie in den Vier Präludien für Klavier (1955) und den Liedern von Freude und Rhythmus (1956), zur Verwendung moderner Kompositionstechniken etwa Weberns und Boulez’ in Epitaphium (1958) und der 1. Symphonie (1959), die beide beim Warschauer Herbst uraufgeführt wurden. Auch in den sechziger Jahren folgte Górecki diesem radikalen Kurs, wie seine Werkzyklen Genesis (1962–63) und Muzyczka (1967–70) zeigen, während er in Werken wie den Drei Stücken im alten Stil (1963) und Altpolnische Musik (1967–69) mit seinem kompositorischen Material sparsamer umging und Volksmusiktraditionen seiner geliebten Tatra aufgriff.

Der einfache, monumental Stil, für den Górecki heute bekannt ist, entwickelte sich in den siebziger Jahren in Werken wie der 2. Symphonie „Die Kopernikanische“ (1972), der vielgepriesenen 3. Symphonie „Symphonie der Klagelieder“ (1976) und der groß angelegten Psalmvertonung Beatus Vir für Chor und Orchester (1979). In der Folgezeit zog sich Górecki aus politischen und gesundheitlichen Gründen aus dem öffentlichen Leben zurück. Anfang der achtziger Jahre konzentrierte er sich in seinem Schaffen auf Chor- und Kammermusik; dabei entstand sein Trio Recitative und Ariosi „Lerchenmusik“ (1984–85).

Infolge Polens wachsender politischer Emanzipation erschloß sich Góreckis Musik seit Ende der achtziger Jahre einer breiteren Öffentlichkeit von Hören und Interpreten in westlichen Ländern. Der Komponist reagierte auf dieses wachsende Interesse mit drei großen Streichquartetten, Already it is Dusk (1988), Quasi una fantasia (1991) und ...songs are sung (1995), die alle für das Kronos Quartet geschrieben wurden; außerdem erlebten seine Werke weltweit Aufführungen und standen im Mittelpunkt zahlreicher internationaler Festivals. Zu seiner Musik wurden Choreographien geschrieben, und das Label Nonesuch brachte eine überaus erfolgreiche Reihe neuer Aufnahmen heraus.

Zu Góreckis bedeutendsten Kompositionen aus den neunziger Jahren zählen seine Konzert-Kantate für Flöte und Orchester (1992) und Kleines Requiem für eine Polka (1993), das sowohl vom Schönberg Ensemble auf Philips und London Sinfonietta auf Nonesuch aufgenommen wurde. In neuerer Zeit hat Górecki zwei neue Chorwerke hervorgebracht, Salve, Sidus Polonorum für Chor, Schlagzeug und Tasteninstrumente (1997–2000) und Lobgesang für Chor und Glockenspiel (2000)

Die Werke von Henryk Mikolaj Gorecki erscheinen bei Boosey & Hawkes.

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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