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Eine Einführung in die Musik Coplands

Für viele ist der Name Aaron Copland ein Synonym für amerikanische Musik. Copland war vor allem darin bahnbrechend, sich von Europa losgelöst und eine Konzertmusik geschaffen zu haben, die auf charakteristische Weise amerikanisch und als solche erkennbar ist. Gleichzeitig gelang es ihm auf lebendige Weise, dieser Musik den Stempel einer kompositorischen, alle stilistischen Grenzen überschreitenden Individualität aufzudrücken, die es möglich macht, jedes seiner Werke - von den leicht verständlichen bis zu den anspruchsvollsten - als das seinige zu identifizieren.

Nach frühen Anfängen am Klavier studierte der Siebzehnjährige bei Rubin Goldmark Harmonie, Kontrapunkt und Formenlehre. Dessen konservative Einstellung veranlaßte ihn jedoch, sich der intensiven Erforschung der Musik Debussys, Ravels, Mussorgskys und Skrjabins zuzuwenden. 1920 zog es ihn nach Paris, dem Zentrum der Moderne in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen. Zu den anregendsten Vermächtnissen seines Pariser Aufenthalts gehörten die Studien bei seiner Lehrerin und Mentorin Nadja Boulanger, sein wachsendes Interesse an volkstümlichen Idiomen und die Erkenntnis, daß es noch kein amerikanisches Gegenstück zu der von Komponisten in Frankreich, Rußland und Spanien geschaffenen, national inspirierten Musik gab. Er machte es sich zur Aufgabe, eine, wie er formulierte, "genuin amerikanische Art der sogenannten seriösen Musik" zu schaffen.

Seine Karriere als Komponist begann nach seiner Rückkehr nach Amerika im Jahre 1924 als sich Serge Koussevitzky, den er in Paris kennengelernt hatte, bereit erklärte, seine Orgelsymphonie mit dem Boston Symphony Orchestra und mit Nadja Boulanger als Solistin zu dirigieren. Die dann von Walter Damrosch geleitete Aufführung dieses dissonanten, sperrigen Werkes in New York wurde zur Sensation. Copland sah für sich jedoch ein breiteres Aufgabengebiet als lediglich die Rolle des Bilderstürmers. Er wollte die neue Musik zu einer lebendigen, kulturellen Kraft machen. Dieses Ziel erreichte er nicht nur durch seine eigenen Kompositionen, sondern durch Vorträge, Abhandlungen und die bahnbrechenden 'Copland-Sessions' in New York, in deren Rahmen viele Werke der europäischen Avant-garde erstmals einem amerikanischen Publikum vorgestellt wurden.

Die Wirtschaftskrise und der Eintritt Amerikas in den Zweiten Weltkrieg erweckten bei Copland, wie bei vielen seiner künstlerischen Kollegen, das Bedürfnis, ein breiteres Publikum anzusprechen und auf die Belange des Durchschnittsbürgers in diesen bewegten Zeiten einzugehen. Seine Vorstellungen fanden ihren Niederschlag in einer Reihe von Werken, von Billy the Kid bis Lincoln Portrait und dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Appalachian Spring, die sowohl die Zustimmung des Publikums als auch der Kritiker fanden. Sein Entschluß, sich auf möglichst einfache Weise auszudrücken, entfremdete ihn einigen seiner Kollegen, die darin einen Verzicht auf den musikalischen Fortschritt - auf seinen und den ihrigen - sahen. Andererseits waren jedoch auch viele, die sich zu seiner Musik mit ihrer Verwendung vertrauter Melodien hingezogen fühlten, äußerst überrascht, als er Mitte der 50er Jahre begann, in seinen Kompositionen eine individualisierte Zwölftontechnik anzuwenden. Seine Orchesterwerke Connotations (1962) und Inscape (1967) können wahrscheinlich als definitive Beispiele seines späten "schwierigen" Stils angesehen werden.

Copland hörte nie auf, ein Emissär und Verfechter der neuen Musik zu sein. 1951 wurde ihm von der Harvard Universität als erstem Komponisten die Würde eines Norton Professor of Poetics verliehen, und seine Vorträge aus dieser Zeit sind in Music und Imagination zusammengefaßt. 25 Jahre lang gehörte er in führender Position der Fakultät des Berkshire Music Centre in Tanglewood an. Während seiner gesamten Schaffenszeit hat er sich für die Karrieren anderer eingesetzt, so für Leonard Bernstein, Carlos Chavez, Toru Takemitsu und David Del Tredici. Mit Erreichen des fünften Lebensjahrzehnts wandte sich Copland dem Dirigieren zu und wurde zu einem überzeugenden Interpreten seiner eigenen Musik. Er dirigierte bis zu seinem 83. Lebensjahr öffentliche Konzerte, sowie im Radio und im Fernsehen.

Aaron Copland ist eine der meist ausgezeichneten Persönlichkeiten des kulturellen Lebens in Amerika. Presidential Medal of Freedom, Kennedy Center Award, der 'Oscar' der National Academy of Motion Picture Arts und Sciences und der deutsche Verdienstorden waren nur einige der ihm verliehenen Auszeichnungen. Außerdem war er Präsident der Amerikanischen Akademie für Kunst und Wissenschaft, Mitglied der Royal Academy of Music und der Society of Arts in England, Mitbegründer des amerikanischen Komponistenverbandes und ein frühes und prominentes Mitglied der amerikanischen Gesellschaft für Komponisten, Autoren und Verleger. Er wirkte als Direktor bzw. im Vorstand des American Music Centre, der Koussevitzky-Stiftung, des Komponistenverbandes und weiterer Organisationen. Er erhielt Ehrendoktorate von über 40 Hochschulen und Universitäten. 1982 wurde ihm zu Ehren die Aaron Copland School of Music am Queens College der New York City University eingerichtet.

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