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Kurt Schwertsik, geboren am 25. Juni 1935 in Wien, studierte an der Wiener Musikakademie Komposition bei Joseph Marx und Karl Schiske sowie Horn. Mit seinem Komponistenkollegen Friedrich Cerha gründete er 1958 das Ensemble „die Reihe“ für Neue Musik. Um 1960 nahm Schwertsik an den Darmstädter Ferienkursen teil, die damals ihre wichtigste Zeit hatten; dort wurde er auch Schüler von Karlheinz Stockhausen, bei dem er anschließend in Köln lernte. Unter dem Einfluss von John Cage und anderen amerikanischen Komponisten sowie seiner Freundschaft mit Cornelius Cardew öffneten sich Schwertsik alternative Schaffensformen, was dazu führte, dass er den Serialismus endgültig ablehnte und sich wieder der Tonalität zuwandte. Im Jahr 1965 gründete er gemeinsam mit dem Komponisten und Pianisten Otto Zykan die Wiener „Salonkonzerte“ und veröffentlichte ein Manifest gegen einige Aspekte der Nachkriegsavantgarde.

Über die vergangenen Jahrzehnte hat Schwertsik den Ruf einer schillernden Figur im Wiener Musikleben und international als eines der führenden Komponisten Österreichs erlangt. Seine Werke bildeten einen Schwerpunkt u. a. beim Almeida Festival 1987 in London und beim Musica Nova Festival 1990 in Brisbane. Seine Heimatstadt ehrte ihn mit der bisher größten Retrospektive seines Schaffens beim Festival Wien Modern 1992. Schwertsiks Werke waren auch beim Festival Alternative Vienna, im South Bank Centre und in Konzerten des London Philharmonic Orchestra 1995 zu hören. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Preis der Stadt Wien für Musik, und der Große Österreichische Staatspreis für Musik. Sein Vorlass befindet sich im Archiv der Donau-Universität Krems.‘

Zu Schwertsiks bedeutensten Kompositionen zählen die fantastische Oper Fanferlieschen Schönefüßchen, ein Auftragswerk der Stuttgarter Oper von 1983 für ihr neues Kammertheater, und der fünfteilige Orchesterzyklus Irdische Klänge, der zum ersten Mal beim Festival Wien Modern 1992 erklang. Aus Schwertsiks Feder stammen Konzerte für Violine, Pauke, Gitarre, Kontrabass, Alphorn, Posaune, Flöte. Seine Ballette Macbeth, Frida Kahlo, Nietzsche, Gastmahl der Liebe und Hans Christian Andersen sind in Zusammenarbeit mit dem Choreographen Johann Kresnik entstanden. Auch als Liedkomponist hat sich Schwertsik hervorgetan. Einer seiner Zyklen sind die Starckdeutschen Lieder und Tänze für Bariton und Orchester auf Texte von Matthias Koeppel. Auf vielen großen Musikfestivals hat er Liederabende mit seiner Frau Christa veranstaltet.

Unter Schwertsiks rund um den Jahrtausendwechsel entstandenen Werken sind die Sinfonia-Sinfonietta für den Wiener Musikverein zu nennen; Roald Dahl’s Goldilocks, vom Scottish Chamber Orchestra uraufgeführt; die von Roger Norrington Silvester 1999 am Salzburger Mozarteum uraufgeführte Schrumpf-Symphonie; das Violinkonzert Nr. 2 für Christian Altenberger; und ein Posaunenkonzert mit dem Titel Mixed Feelings, das seine Premiere 2002 in Minnesota Orchestra. Adieu Satie für Streichquartett und Bandoneon kam im April 2003 erstmals zur Aufführung, und das Wuppertaler Opernhaus brachte im Juni desselben Jahres seine auf Fassbinders gleichnamigem Film und Theaterstück basierende Oper Katzelmacher heraus. Jüngste Bühnenwerke sind die Kammeropern Chalifa und die Affen und Eisberg nach Sizilien (beide 2010). Das Divertimento Macchiato war seit seiner Uraufführung 2007 vielfach in Konzerten des Trompeters Håkan Hardenberger zu hören. Es folgten Kompositionen Now you hear me, now you don't für Marimba und Streicher (für Colin Currie) und die Mahler-Hommage Nachtmusiken (2009) für das BBC Philharmonic.

Musik von Kurt Schwertsik wurde bei EMI, BIS, Largo, Chandos, ABC Classics, Oehms, Tudor, Gramola sowie dem Hauslabel des ORF eingespielt.

Die Werke von Kurt Schwertsik erscheinen im Verlag von Boosey & Hawkes:
www.boosey.com/Schwertsik

Juni 2021

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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