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Craig Leon (geb. 1952) wuchs in Fort Myers in Florida auf, wo er nicht nur privaten Musikunterricht erhielt, sondern auch das Komponieren und Dirigieren erlernte. Während er sich weiter in klassischer Musik und Komposition ausbildete, begann Leon sich wissenschaftlich mit der Musik anderer Kulturen zu beschäftigen; dieses Interesse sollte ein Leben lang anhalten. Nachdem er zunächst amerikanische Volksmusik erforscht und zusammengetragen hatte, dehnte sich sein Interesse später auch auf die Musik aller Kulturen aus.

Anfang der siebziger Jahre siedelte Leon nach Manhattan über, wo er als Produzent für Sire Records tätig war. Unter anderem entdeckte und förderte er dabei die Ramones und die Talking Heads. Leidenschaftlich dokumentierte er die New Yorker Underground-Musikszene der Siebziger und produzierte ihre Musik. Auch bahnbrechende Aufnahmen von Blondie, Richard Hell, Suicide und vielen weiteren Künstlern aus der aufkeimenden New Yorker Szene gingen auf sein Konto. Bis heute hat Leon über 150 LPs und CDs mit alternativer Popmusik produziert.

Während Leon an diesen Aufnahmen arbeitete, konzentrierte er sich auf die Entwicklung neuer Ideen und die Arbeit mit alternativen Formen in der Neuen Musik. Daraus entstand schließlich seine erste eigene Produktion, Nommos, ein Tanzstück, das ethnomusikalische Themen aus Nordamerika mit elektronischer Musik verband. Die Musik wurde im Jahr 1981 von Mitgliedern der Tanztruppe The Twyla Tharp für die Eröffnungsausstellung des Los Angeles Museum of Contemporary Art verwendet und später auf John Faheys einflussreichem Label Takoma Records veröffentlicht. Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien Ende der 80er-Jahre produzierte Leon weiter Aufnahmen und schrieb Anfang der 90er ein zweites abendfüllendes Werk, Klub Anima, für das Kosh Dance Theatre. In diesem Stück wird der Versuch unternommen, abwechselnd klassische und moderne elektronische Formen zu verwenden; aufgeführt wurde es am Bristol Old Vic Theater in Großbritannien.

Seit 1998 hat Leon ausschließlich klassische Projekte produziert, instrumentiert und aufgenommen, darunter eine Orchesterbearbeitung für Luciano Pavarotti, Bearbeitungen amerikanischer und britischer Folksongs für Andreas Scholl und das Orpheus Kammerorchester (aufgenommen von Decca und 2001 in der Carnegie Hall uraufgeführt), das Decca-Album Elysium mit Bearbeitungen mittelalterlicher französischer Volkslied- und Troubadour-Texten (eingespielt von Mitgliedern von Sequentia und dem Wiener RSO) und ein Crossover-Projekt mit italienischer Filmmusik in Zusammenarbeit mit Luis Bacalov.

Im Jahr 2003 instrumentierte und produzierte Leon für Sony das Album Romance of the Violin mit Joshua Bell und der Academy of St. Martin in the Fields. Diese CD wurde die erste rein klassische Aufnahme bei Sony Classical (also ohne Crossover-Elemente), die in den letzten 20 Jahren in die Billboard Pop-Charts aufgestiegen ist; 2004 stand sie schließlich an der Spitze der US-Billboard-Charts in der Kategorie Klassik. In jüngerer Zeit entstanden etwa eine Aufnahme von Leons Orchesterbearbeitungen von Klavierstücken des amerikanischen Komponisten Charles Griffes mit den Londoner Symphonikern und das bei der Deutschen Grammophon erschienene Album Wings of Song mit Transkriptionen für James Galway und die Londoner Symphoniker, das in Großbritannien auf Platz 1 und in den USA auf Platz 2 der Klassik-Hitliste gelangte.

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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