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Sir Harrison Birtwistle wurde 1934 in Accrington, im Norden Englands geboren. Er studierte Klarinette und Komposition am Royal Manchester College of Music, wo er mit einer Gruppe von hochtalentierten Zeitgenossen zusammentraf: Peter Maxwell Davies, Alexander Goehr, John Ogdon und Elgar Howarth. Seit 1965 entschloß er sich, ausschließlich als Komponist zu arbeiten, reiste als Harkness Fellow nach Princeton, wo er seine Oper Punch and Judy vollendete. Dieses Stück begründete zusammen mit Verses for Ensembles und The Triumph of Time Birtwistles Ruf als einer der führenden Stimmen der britischen Musik.

Das Schaffen zwischen 1973 und 1984 wird dominiert von der monumentalen Lyrischen Tragödie The Mask of Orpheus, uraufgeführt an der English National Opera 1986, und von einer Reihe bemerkenswerter Ensemblewerke, die von den bedeutendsten Ensembles für Neue Musik aufgeführt werden: Secret Theatre, Silbury Air und Carmen Arcadiae Mechanicae Perpetuum. Werke von großen Ausmaßen der sich anschließenden Dekade sind die Opern Gawain und The Second Mrs Kong, die Konzerte Endless Parade für Trompete und Antiphonies for Klavier, sowie das Orchesterstück Earth Dances.

Zu den Orchesterwerken nach 1995 gehören Exody, das vom Chicago Symphony Orchestra unter Daniel Barenboim aus der Taufe gehoben wurde, Panic für Saxophon, Schlagzeug und Orchester, dessen weltweit übertragene Uraufführung bei den Last Night of the BBC Proms 1995 schätzungsweise 100 Millionen Zuhörer fand, und The Shadow of Night, ein Auftragswerk des Cleveland Orchestra unter Christoph von Dohnányi. Das Musiktheaterstück The Last Supper erlebte im Jahr 2000 erste Aufführungen an der Deutschen Staatsoper Berlin und in Glyndbourne. Pulse Shadows, eine einstündige Meditation über Gedichte von Paul Celan für Sopran, Streichquartett und Ensemble, gewann 2002 den Gramophone Award als beste Einspielung zeitgenössischer Musik. Die Folgejahre brachten die Premieren von Theseus Game, entstanden im gemeinsamen Auftrag der RuhrTriennale, des Ensemble Modern und der London Sinfonietta, The Io Passion an der Almeida Opera sowie von Night's Black Bird, einem Auftrag von Roche und dem Lucerne Festival. Seine letzte abendfüllende Oper The Minotaur kam 2008 am Londoner Opernhaus Covent Garden zur Uraufführung und anschließend bei Opus Arte auf DVD heraus.

Sein Einakter The Corridor eröffnete 2009 das Aldeburgh Festival; Aufführungen folgten im Londoner Southbank Centre, bei den Bregenzer Festspielen, in New York und Amsterdam. 2015 kam als Schwesterwerk das Musiktheaterstück The Cure hinzu. Zu den weiteren Werken aus seinen späten Lebensjahren gehört ein Violinkonzert für Christian Tetzlaff, das 2011 vom Boston Symphony Orchestra uraufgeführt wurde, gefolgt von Aufführungen bei den BBC Proms, dem Tokyo Composium und den Salzburger Festspielen. Im Jahr 2014, in dem Birtwistle 80 Jahre alt wurde, fand die Uraufführung von Responses für Klavier und Orchester statt, das mit Pierre-Laurent Aimard als Solist international auf Tournee ging. Deep Time, sein letztes großes Werk für Orchester, wurde von der Staatsoper Unter den Linden Berlin und BBC Radio 3 in Auftrag gegeben, 2017 unter der Leitung von Daniel Barenboim uraufgeführt und steht am 6. Mai 2022 beim London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner auf dem Programm.

Die Musik Birtwistle's erfreut sich der Wertschätzung so namhafter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Christoph von Dohnányi, Pierre Boulez, Oliver Knussen, Sir Simon Rattle, Peter Eötvös, Franz Welser-Möst, Antonio Pappano, Martyn Brabbins, Daniel Harding, Vladimir Jurowski und Edward Gardner. Er erhielt Kompositionsaufträge der bedeutendsten internationalen Institutionen, seine Werke standen auf den Programmen der wichtigsten Festivals und Konzertreihen, darunter die BBC Proms, die Salzburger Festspiele, Glyndebourne, das Holland Festival, das Lucerne Festival, die Stockholmer und Wittener Tage für Neue Musik, Wien Modern, das South Bank Centre in London, das Konzerthaus Wien, MiTo in Turin und Mailand sowie Casa da Música in Porto.

Birtwistle erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grawemeyer Award 1987 und den Ernst von Siemens Musikpreis 1995. Er wurde 1986 zum Chevalier des Arts et des Lettres und 1988 in den britischen Adelsstand erhoben; 2001 wurde er zum British Companion of Honour ernannt. Von 1995 bis 2001 war er Henry Purcell Professor of Music am King's College der University of London; ebenso hatte er einen Lehrstuhl am Londonder Royal College of Music inne. CDs mit Werken Birtwistles sind u. a. erhältlich bei den Labels Decca, Philips, Deutsche Grammophon, Teldec, Black Box, NMC, CPO, Metronome und Soundcircus.

Harrison Birtwistles Werke sind bei Boosey & Hawkes und der Universal Edition verlegt.

April 2022

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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