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Frederick Delius wurde am 29. Januar 1862 im englischen Bradford in Yorkshire geboren. Seine Eltern waren deutsche Emigranten, die nach England übergesiedelt waren, um am Wollhandel teilzuhaben, damals eine der erfolgreichsten britischen Industrien. Sein Vater Julius war ein fleißiger Musiker; Friedrich, wie sein Geburtsname lautete, wuchs in einem musikalischen Haushalt und in wohlsituierten Verhältnissen auf. Obgleich er schon als Kind ein fähiger Pianist und Geiger war, sollte er später das Familienunternehmen weiterführen. Er absolvierte dort eine dreijährige Lehre, was ihn jedoch mehr und mehr frustrierte.

Im Jahr 1884 erhielt Delius von seinem Vater die Erlaubnis, dessen Orangenplantage in Solana Grove Florida zu führen; dort besorgte er sich bald ein Klavier und nahm von einem Lehrer am Ort Unterricht in Musiktheorie; auch von dem Gesang seiner schwarzen Plantagenarbeiter lernte er einiges. Anderthalb Jahre darauf, im Jahr 1885, ließ er sich in Danville in Virginia nieder; er hatte sich genügend Kenntnisse angeeignet, um Musik zu unterrichten. Von 1886–88 schrieb er sich als Student am New Yorker Konservatorium ein, bevor er nach Europa zurückkehrte und zehn Jahre in Paris lebte.

Delius begann zu ernsthaft zu komponieren. 1886–87 hatte er bereits die Florida Suite für Orchester geschrieben, sein erstes größeres Werk. In der Folgezeit entstand eine ganze Reihe zum Teil größerer Werke: die Opern Irmelin (1890–92), The Magic Fountain (1894–95) und Koanga (1895–97), Orchesterwerke wie Paa Vidderne (1890–92), Over the hills and far away (1895–97), Appalachia (1896, überarb. 1902–3) und viele weitere. Die Tatsache, dass seine Musik kaum aufgeführt wurde, hielt ihn nicht vom Schreiben ab.

Auch wenn Edvard Grieg schon früh zu seinen Freunden und Förderern gehörte (und einigen Einfluss auf ihn hatte), bewegte Delius sich häufiger unter Malern als Musikern; er war mit Edvard Munch, Paul Gauguin, Christian Krohg und anderen befreundet. Die wichtigste Beziehung seines Lebens war ebenfalls mit einer Malerin, der deutschstämmigen Helena (‘Jelka’) Rosen, die er 1896 kennenlernte und 1903 heiratete. Im Jahr 1897 zog er zu ihr nach Grez-sur-Loing südlich von Paris, wo er für den Rest seines Lebens blieb.

Im folgenden Vierteljahrhundert brachte Delius ein bedeutendes Werk nach dem anderen hervor: sein Nocturne Paris (1899), vielleicht sein wichtigstes Einzelwerk für Orchester; die Oper A Village Romeo and Juliet (1899–1901); die ambitionierte Mass of Life für Chor und Orchester (1904–5) auf Texte von Nietzsche, und die „Englische Rhapsodie“ Brigg Fair (1907), die auf einer von seinem Freund Percy Grainger gefundenen Melodie basiert. Nichts konnte seinen Schaffensdrang offenbar aufhalten. In der Zeit zwischen 1896 und 1900 jedoch hatte sich Delius Syphilis zugezogen; während des Ersten Weltkriegs verschlechterte sich sein Gesundheitszustand weiter. Er litt an Lähmungen und zunehmender Erblindung. Mitte der 20er Jahre musste er das Komponieren aufgeben.

Im Sommer 1928 erhielt Delius einen Brief eines jungen englischen Musikers namens Eric Fenby. Fenby war so bestürzt, als er erfuhr, dass Delius nicht mehr in der Lage war zu komponieren, dass er ihm seine Dienste als Schreiber anbot. Im folgenden Jahr entstanden wieder neue Werke, als Delius, mit Fenbys Hilfe, einen letzten, unerwarteten Nachsommer erlebte, bevor er am 10. Juni 1934 verstarb.

Frederick Delius’ Werke sind im Verlag von Boosey & Hawkes erschienen.

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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