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Sir William Walton wurde 1902 als Sohn eines Chorleiters und einer Gesangslehrerin in Oldham in der englischen Grafschaft Lancashire geboren. Er wurde Chorknabe an der Oxforder Christ Church Cathedral und begann später ein Studium an der dortigen Universität. Zu keiner Zeit jedoch erhielt er systematischen Unterricht in Komposition, und auch wenn Ernest Ansermet und Eugene Goossens ihm später halfen, das Dirigieren zu erlernen, blieb er im Wesentlichen Autodidakt.

Erste Aufmerksamkeit als Komponist errang er als Sechzehnjähriger mit einem Klavierquartett. Kürzlich wurde auch zwei weiteren frühen, im Geist der Avantgarde verfassten Werken endlich die gebührende Anerkennung zuteil: dem Streichquartett von 1922 und der ein Jahr später entstandenen Toccata für Violine und Klavier.

In Oxford machte Walton die Bekanntschaft der Sitwells, die nicht nur seine Freunde wurden, sondern ihn auch moralisch und finanziell unterstützten. 1922 schrieb er die Musik zu Edith Sitwells Gedichtzyklus Façade. Keine zehn Jahre später war es Ediths Bruder Osbert, der die Textvorlage für Waltons Meisterwerk Belshazzar’s Feast lieferte.

Zwischen 1922 und 1927 verbrachte Walton immer mehr Zeit im Ausland, vor allem in der Schweiz und Italien. In diesen Jahren entstanden das Bratschenkonzert, Belshazzar’s Feast und die Erste Symphonie.

1938 wandte sich Jascha Heifetz an Walton mit der Bitte, ein Violinkonzert zu schreiben; Heifetz war auch Solist bei der Uraufführung im Dezember 1939. Zwei Jahre darauf folgte die Overtüre Scapino für das 50jährige Jubiläum des Chicago Symphony Orchestra.

In den Kriegsjahren war Walton in erster Linie mit dem Schreiben von Film- und Ballettmusik beschäftigt. Zu den Filmen gehörte First of the Few; ein Stück aus der Filmmusik wurde als eigenständiges Werk veröffentlicht: Präludium und Fuge Spitfire. Unter den Balletten aus jener Zeit sind The Wise Virgins (1940) und The Quest (1943) zu nennen, beide für das Tanztheater Sadler's Wells. 1944 schrieb Walton die Musik für Laurence Oliviers erste große Shakespeare-Verfilmung, Henry V. Vier Jahre später folgte Hamlet und 1955 Richard III. Damit hatte sich Walton einen Rang unter den größten Filmkomponisten erobert.

Das Schaffen eigenständiger Werke nahm Walton 1947 mit dem gelungenen Streichquartett wieder auf, bevor die Trilogie von Streicherkonzerten 1956 mit dem meisterhaften Cellokonzert für Piatigorsky ihren Abschluss fand. Im Jahre 1960 erfolgte die Uraufführung der 2. Symphonie; 1969 kam The Bear auf die Bühne, eine „Extravaganza“ von Paul Dehn nach Tschechow. Beide Werke werden auch heute noch regelmäßig in ganz Europa aufgeführt.

1977 brachte Walton acht umfassend bearbeitete und vorher unveröffentlichte Stücke aus Façade unter dem Titel Façade 2 heraus. Das letzte bedeutende „Originalwerk“ Waltons war Prologo e Fantasia, das er 1981/82 für Rostropowitsch schrieb.

Die American Academy and Institute of Arts and Letters nahm Walton 1978 als Ehrenmitglied auf. Bereits 1951 schlug man ihn zum Ritter, und 1968 wurde ihm der Order of Merit verliehen. Walton starb 1983 im Alter von 80 Jahren in Ischia.

Oxford University Press bringt derzeit eine Edition von Waltons gesammelten Werken heraus. Der erste Band der William Walton Edition, der die endgültige Fassung der Ersten Symphonie enthält, wurde 1998 vorgestellt, und der sechste Band, kurze Chorwerke ohne Orchester, erfuhr beim Oldham Festival 1999 seine Einweihung. Seitdem sind auch die Partituren von Façade und Henry V. in der Reihe erschienen, ebenso wie eine Neuedition des Bratschenkonzerts.

Biographie mit freundlicher Genehmigung von Oxford University Press.

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