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Eine Einführung in die Musik Rorems

Ned Rorem selbst hat geschrieben: "Ich konzipiere alle Musik... von der menschlichen Stimme ausgehend. Wofür meine Musik auch geschrieben sein mag – für Tuba, Tamburin oder Röhrenglocken –, immer ist es der Sänger in mir, der sich Bahn zu brechen sucht." Rorem ist natürlich bekannt für seine Vokalmusik, die er in solchen Mengen hervorbringt, daß kein anderer amerikanischer Komponist von Kunstmusik es mit ihm aufnehmen kann. Viele teilen die Ansicht der Zeitschrift Time, die ihn als "den besten Kunstliedkomponisten der Welt" einschätzt. Zugleich hat seine Instrumentalmusik in weiten Kreisen Anerkennung errungen; es war seine Orchestersuite Air Music, die ihm 1976 den Pulitzer-Preis eintrug. Seine zahlreichen Kammermusik- und Instrumentalwerke werden viel gespielt und aufgenommen. Zu den bedeutenden Dirigenten, die seine Musik aufgeführt haben, zählen Bernstein, Maazel, Mehta, Ormandy, Reiner, Rostropowitsch und Stokowski; die Einspielung seiner Werke String Symphony, Sunday Morning und Eagles durch die Atlanta Symphony wurde 1989 als herausragende Orchesteraufnahme mit dem Grammy ausgezeichnet.

Ned Rorems Musik ist um Klarheit bemüht. Er mißtraut dem Geschraubten, dem Pompösen, dem Gespreizten. Das ist bis zu einem gewissen Grad auf seine Jahre in Paris und den Kontakt mit bedeutenden Figuren wie Poulenc, Auric und Cocteau zurückzuführen. Allerdings ist Rorem der neoklassischen Ästhetik nicht mit französischer Ironie und Gefühlsdistanz begegnet, sondern mit amerikanischer Offenheit und Vertraulichkeit, und hat der Verständlichkeit der Mittel die Klarheit emotionalen Ausdrucks hinzugefügt.

Für Rorem kann nur tonale Musik die harmonischen Ausdrucksformen und damit Verständlichkeit und Klarheit bieten. Er, der im gesamten Verlauf seiner Karriere getreulich das Banner der Tonalität hochgehalten hat (abgesehen von einer kurzen Liebäugelei mit Tonreihen Ende der 60er Jahre), hat seinen Ärger über die Publizität derer bekundet, die zur Tonalität "zurückgefunden" haben: "Wie der Bruder des Verlorenen Sohns" komme er sich dabei vor.

Einige andere Aspekte von Rorems Schaffen haben besondere Erwähnung verdient. Obwohl er spät zur Orgelmusik fand, ist er einer der führenden amerikanischen Komponisten in diesem Medium geworden. Mit seiner ökumenischen Grundhaltung hat er einen unschätzbaren Beitrag zur amerikanischen sakralen Chormusik geleistet. In seinen Schriften – zwölf Büchern und unzähligen Artikeln – hat er sich unermüdlich für den Komponisten bzw. die Komponistin und ihren rechtmäßigen Platz in der Musikkultur unserer Gesellschaft eingesetzt. Der lässige Charme und die gelegentliche Schnoddrigkeit von Rorems Schreibstil verbergen, was sich in seiner Musik als eine Art moralischer Imperativ erweist: zu schaffen, was nur aus der Eigenart des Individuums entstehen kann. Auch dazu hat Rorem Charakteristisches geschrieben: "Jeder kann sich betrinken, jeder kann sich verlieben, jeder kann mit Flennen seine Zeit vergeuden, doch nur ich allein kann in den wenigen verbleibenden Jahren oder Minuten meine Lieder niederschreiben."

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