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Gesangstext

Libretto von Victorien Sardou; dt. Fassung von Jean Abel (frz., dt.)

Besetzung

2S,2M,2T; minor roles; mixed chorus;
2(II=picc).2.2.2-2.2.3.0-timp.perc:TD/tgl/BD/cym/bell-strings

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

Boosey & Hawkes / Bote & Bock

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes für Aufführungen in in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
15/01/1872
Théâtre de la Gaîté, Paris
Ensemble: Zulma Bouffar, Anna Judic, Seveste, Masset, Aurèle, Vicini

Erstaufführung der Fassung
12/12/2015
Opéra, Lyon
Laurent Pelly, Regisseur
Dirigent: Victor Aviat
Ensemble: Opéra de Lyon

Rollen

ROBIN-LURON, ein Geist Mezzosopran
ROSÉE-DU-SOIR lyrischer Sopran
Prinzessin CUNÉGONDE Mezzosopran
COLOQUINTE, Zauberin / CORINNE, Kurtisane Sprechrolle (auch Chorpartie)
CHRISTIANE, Studentin / Die Marschallin TRAC / MÉDULLA, im Gefolge Corinnes / Ameisen-Adjutantin Soubrette
Die Gräfin SCHOPP / LÉPIDA, Braut / Erster Schmetterling lyrischer Sopran oder Mezzosopran
Die Baronin KOFFRE / DRUSILLE, Aufrührerin / Erste Schmetterlingsfrau Soubrette
Madame PIPERTRUNCK lyrischer Sopran oder Mezzosopran
YPHIS, Sklavin; Bienenkönigin; Erste und Zweite Ameise; das Echo Nebenrollen/Chorsoli
Prinz FRIDOLIN XXIV. von Krokodyne jugendlicher Heldentenor
LE ROI CAROTTE Spieltenor
PIPERTRUNCK, Polizeichef Spielbass
TRUCK, Hofnekromant hoher lyrischer Bariton
Marschall TRAC, Kriegsminister / GURGÈS, Dandy Spieltenor
Baron KOFFRE, Groß-Schatzmeister / CHOSROËS, Perser Spieltenor
LADISLAS, Student / QUIRIBIBI, Zauberer Charakterbariton
Graf SCHOPP, Berater / PYRGOPOLYNICE, Soldat Spielbass
PSITT, Kammerherr / GRAND-CLAUDE, Bauer / CARION / Ein Referent Bariton
TRAUGOTT, Brauer / OTTOCAR, Gastwirt / PANSA, Ädil / Gefreiter hoher Bariton
CURCULION, Schmarotzer; MÉGADORE, Dichter; HARPAX, Gladiator; HISTRION, Schmierenkomödiant; ein Herold; Polizist Nebenrollen/Chorsoli
Volk, Soldaten, Studenten und Studentinnen, Hofstaat, die Rüstungen, Gemüse-Gefolge, Bewohner Pompejis, Insekten, Affen Chor
Zusammenfassung

Prinz Fridolin ist ein schlechter Regent und nur auf Vergnügungen aus. Die Staatskassen sind leer. Eine Hochzeit mit Prinzessin Cunégonde aus dem benachbarten Königreich soll ihn aus der prekären Lage befreien. Er spekuliert auf die Mitgift, will sie aber nur zur Frau nehmen, wenn sie ihm auch gefällt. Robin-Luron, ein guter Geist mit Zauberkräften, der zunächst als Student verkleidet ins Spiel kommt, will ihn auf den rechten Weg zurückführen und zu einem guten König machen. Seine Gegenspielerin ist die böse Hexe Coloquinte, die sich Fridolins Absetzung als Herrscher des Landes zum Ziel gesetzt hat, weil sie von dessen Vorfahren gedemütigt wurde. Im Turm des alten verlassenen Königsschlosses hält sie Rosée-du-soir, die Tochter eines Grafen, gefangen und lässt sie für sich arbeiten. Rosée ist unendlich verliebt in Prinz Fridolin.

Für ein erstes Treffen mit Prinzessin Cunégonde tritt Fridolin incognito in Erscheinung, um ihr Wesen zu ergründen. Als Lebemann ist er entzückt von der ungenierten und weltläufigen Art der Prinzessin. Er eröffnet seinem Kabinett – bestehend aus dem nichtsnutzigen Geisterbeschwörer Truck, dem Polizeichef Pipertrunck, dem Schatzmeister Baron Koffre und einigen anderen –, dass er sie heiraten wird, auch wenn sie ohne die erhoffte Mitgift kommt. Ein festlicher Empfang zu ihren Ehren findet ein jähes Ende durch den Auftritt von König Karotte und seinem Gefolge aus allerlei Gemüse. Coloquinte hat die Gewächse des königlichen Gartens lebendig werden lassen. Durch bösartige Verwechslungsspiele verdrängt König Karotte den Prinzen vom Thron und vertreibt ihn aus der Stadt. Auch die plötzlich lebendig gewordenen Rüstungen von Fridolins Vorfahren, die dieser leichtfertig verkauft hatte, rächen sich nun für den Mangel an Ehrerbietung und verfluchen Fridolin. Rosée-du-soir wurde mittlerweile von Robin-Luron aus ihrem Gefängnis befreit. Als Bursche verkleidet eilt sie Fridolin nach und lässt sich von ihm als Knappe anheuern.

Der rettende Ratschlag für Fridolin kommt von Quiribibi, einem uralten Zauberer. Wenn Fridolin in den Besitz des Rings von König Salomon gelangt, dann gibt es Hoffnung für ihn. Die Suche danach führt den Prinzen und seine wenigen, ihm treu gebliebenen Begleiter auf einer Zeitreise ins antike Pompei – und weiter in eine unterirdische Ameisenkolonie, ins Reich der Insekten und auf eine karibische Affeninsel. Dort erkennt er Rosée-du-soirs wahre Identität, entbrennt in Liebe zu ihr und schwört, sich ihrer würdig zu erweisen.

Die guten Tage von König Karotte, der sich als noch schlechterer Regent erwiesen hat als vor ihm Fridolin, sind unterdessen gezählt. Er welkt zunehmend vor sich hin. Die Bürger der Stadt zetteln eine Revolution gegen ihn an, aber die Hexe Coloquinte beruhigt ihn: Keine menschliche Hand könne ihn entthronen. Doch Coloquinte hat die Rechnung ohne Robin-Luron gemacht: Am Ende von Fridolins Odyssee bringt der gute Geist einen Affen ins Spiel, mit dessen Hilfe die Hexe, König Karotte und sein gesamter Gemüse-Hofstaat unter die Erde zurück verbannt werden. Prinz Fridolin kehrt als besserer Mensch und Herrscher zurück auf den Thron und vermählt sich mit Rosée-du-soir.

Hintergrund

Le Roi Carotte zählt zu den aufwendigsten Editionsprojekten im Rahmen der Offenbach Edition Keck OEK und wurde bei den International Opera Awards 2016 in der Kategorie „Wiederentdeckung" ausgezeichnet. Mit diesem Werk schufen Jacques Offenbach und sein genialer Librettist Victorien Sardou – einer der erfolgreichsten französischen Bühnenautoren der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – nicht weniger als ein neues, revueartiges Genre: eine Kreuzung aus opéra-bouffe und opéra-féerie, angesiedelt zwischen Politsatire und großer Ausstattungsoper, ein Kaleidoskop von Elementen europäischer Kulturgeschichte von der Antike bis zur Romantik. Der Aufwand bei der Pariser Uraufführung 1872 war enorm, mehr als 22 Bühnenbilder, 200 Akteure und über 1.000 Kostüme verzeichnen die Annalen. Enorm war aber auch der Erfolg: Fast 200 Aufführungen gab es innerhalb eines halben Jahres allein in Paris; New York, London und Wien folgten. Die humanistische Botschaft hinter dem Zauber eines der opulentesten und teuersten Bühnenspektakel des gesamten 19. Jahrhunderts wurde allerdings von den Zeitgenossen kaum wahrgenommen.

Pressestimmen

„Seit Jahren wartet man auf diesen Roi Carotte: vielleicht das verrückteste, irrwitzigste Werk vom Vater der Contes d’Hoffmann. Mitunter wird geglaubt, Offenbachs Musik sei mit dem Zweiten Kaiserreich verschwunden – dabei waren seine Opern der 1870er Jahre noch ambitionierter, und sie boten eine verschwenderische Virtuosität auf, um das Publikum zu verführen." (Nicolas d’Estienne d’Orves, Le Figaro, 19.12.2015)

„Auf halbem Weg zwischen der Schönen Helena und Hoffmanns Erzählungen angesiedelt, verströmt Offenbachs geniale Musik unendlichen Einfallsreichtum, gespickt mit ‚gelahrten‘ Zitaten und Parodien seiner ‚ernsthafteren‘ Komponisten­zeitgenossen. Und das in jener subtilen Mischung aus Melancholie und Heiterkeit, die im deutschen Sprachraum so schwer verstanden wird ... Wenn es mit rechten Dingen zuginge, müsste die EU nach der Gurkenrichtlinie nun eine Karottenrichtlinie erlassen: gefälligst sofort überall nachzuspielen!" (Robert Quitta, Die Presse, 20.12.2015)

„Meisterwerk – das Wort ist nicht übertrieben, zu solchen Höhen schwingt sich Offenbachs Einfallsreichstum hier empor, sich durch elf Bilder immer wieder erneuernd. Diese geben zu zahlreichen Chören und Ensembles Anlass und fegen im Lauf der Erzählung vorbei, vom apokalyptischen Vesuv-Ausbruch über eine komische Ode an die Eisenbahn, ein brillantes Ameisen-Defilee bis zu einer Szene, die an die Schrecken der Pariser Commune erinnert." (Emmanuel Dupuy, Diapason, 16.12.2015)

„Fabelhafte Wiederentdeckung eines Offenbach-Stücks, das ziemlich politisch ist, und so unterhaltsam wie kein zweites." (Beate Langenbruch, Bachtrack, 17.12.2015)

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