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Gesangstext

Libretto by Helmut Oehring and Iris ter Schiphorst, after the novel by Theodor Fontane (G)

Besetzung

deaf soloist (female), voice, male soprano, female speaker;
solo trp-3cl-2tpt-perc(2)-acc-pft(=sampler kbd)-elec.gtr-elec.bass gtr-2vlc.3db-live electronics

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes für Aufführungen in in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
09/03/2001
Kunsthalle, Bonn
Christina Schönfeld / Salome Kammer / Arno Raunig / Ingrid Caven / Jörg Wilkendorf / Ulrike Ottinger, dir
Dirigent: Wolfgang Ott
Ensemble: Ensemble musikFabrik NRW

Zusammenfassung

Wenn ein Komponist, der in seinen Werken Kommunikation und Sprache thematisiert, mit einer für ihre Multimedia-Opern bekannten Künstlerin Fontanes Effi Briest auf die Bühne bringt, ist die Spannung zwischen Interpretation und Dekonstruktion vorgezeichnet. Es überrascht beinahe, dass das Werk dem narrativen Verlauf der literarischen Vorlage fast bruchlos folgt. Mithin hegen beide Komponisten seit jeher ein tiefes Misstrauen gegenüber dem Anspruch der Sprache, Kommunikation zwischen Menschen herzustellen. Hier geht es vielmehr um die Möglichkeiten und die Verhinderung von Kommunikation; Klang, Sprache, Gebärde, Bewegung und Bild greifen ineinander und aneinander vorbei. Das komplexe Gewebe wechselnder Ebenen lässt den tiefenpsychologischen Subtext des Konfliktes zwischen Wunsch und Konvention hindurchscheinen, wobei die Zuordnung von Stimme, Figur und Darsteller bewusst mehrdeutig ist. Die Musik drückt die Verstrickungen der Sprache in überlieferte Ausdrucksformen aus: Die schicksalhaft-tragische Dimension des Geschehens wird in einer Spanne vom Chanson zur Barockarie ausgemessen.

Pressestimmen

"Die berühmte Geschichte der adeligen Tochter, die verheiratet wird und einen Liebhaber hat, ist im Familienkreis der Briests ein Wiederholungsfall. Kaum zufällig stellt bereits die Eingangsszene eindeutig klar, dass die Tochter zum Zwecke des sozialen Aufstiegs den einstigen Verehrer der Mutter, Ministerialrat von Instetten, heiraten soll. Beider Hoffnungen scheitern, die Mutter verfällt, Instetten steigt auf, Effi stirbt an der Lieblosigkeit. Ein weibliches Schicksal wird also weitervererbt.
Um dies in größerer Allgemeingültigkeit zu erzählen, trennen die beiden Autoren bewusst Rolle und Text. Zugleich bekennen sich sowohl Iris ter Schiphorst, die von multimedialen Arbeiten herkommt, als auch Helmut Oehring, der Kommunikationsprobleme thematisiert, weitgehend zum linearen, narrativen Verlauf. Fontanes Originaltext erzählt dabei nicht mehr aus der Distanz des Romans, vielmehr ist er auf Sequenzen persönlichen Sprechens hin komprimiert. Dem liegt ein tiefenpsychologischer Subtext zugrunde, der sich in einem komplexen Gewebe wechselnder Ebenen bewusst a-logisch zu vermitteln versucht. Das Theater der Stimmen wird von akustischen Klängen grundiert, die weniger ein Drama als vielmehr eine Stimmung, ein Ambiente vermitteln. Im Instrumentarium, das ein Ensemble Neuer Musik, Rock-Gitarre, Schifferklavier und Bigband vereint, herrscht Reduktion. Klänge, oft im Pianissimo angelegt, wirken gefiltert, tendieren zum verschmutzten Geräusch. Radiosignale, Rauschen und filmhafte Stimmen treten flächig hinzu; sie suggerieren Leere und Perspektivlosigkeit." (Frank Kämpfer, NZfM, 3/2001)

"Iris ter Schiphorst und Helmut Oehring haben eine genuine Theatermusik geschrieben, die Geisteszustände schattenreich ausmalt. Bis kurz vor Schluss bleibt der Deckel auf dem Topf, das Espressivo gezügelt. Man braucht einen langen Atem für diese Musik, ... aber es lohnt sich, ... ihre Feinheiten zu erspüren." (Stefan Keim, Die Welt, 13.03.2001)

Stimmung

tragisch

Themen
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