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Music Text

Libretto von Pietro Susini (ital.)

Scoring

S,A,2CT,3T,Bar,B;
2rec-dulcian-harp-hpd-theorbo-strings(1.1.0.1.1)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Boosey & Hawkes / Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Erstaufführung der Fassung
19/08/2016
Innenhof der Theologischen Fakultät, Innsbruck
Alessio Pizzech, Regisseur
Conductor: Enrico Onofri
Company: Ensemble Innsbruck Barock

Roles

FLAMMIRO, tritt in Frauenkleidern auf und nennt sich Celia, Liebhaber der Lucinda Countertenor
LUCINDA, Schwester des Lelio Sopran
EMILIA, Nichte des Teodoro Mezzosopran
FILANDRA, alte Amme der Emilia Tenor
LELIO, englischer Kavalier, Bruder von Lucinda Tenor
FRONZO, Diener des Pancrazio Bariton
SCORBIO, Diener des Flammiro Countertenor
PANCRAZIO, Kaufmann in Livorno, Vormund von Lelio und Lucinda Bass
TEODORO, Kaufmann aus Livorno / SER MOSÈ, Jude Tenor
Time and Place

Livorno

Synopsis

Flammiro liebt Lucinda, und sie ihn. Nur um sie wiederzusehen, ist er nach Livorno gereist, hat sich ein Frauenkostüm gekauft und in Onkel Teodoros Haus Komödie gespielt. Vergebens. Lucinda war nicht im Publikum. Der geizige Oheim setzt ihn gnadenlos vor die Tür, wo sich nun Flammiros Diener Scorbio die traurige Geschichte der Angebeteten seines Herren anhören muss: Als Tochter eines Höflings, der vor dem Englischen Bürgerkrieg (1642 –1649) nach Italien floh, kam Lucinda, wie ihr Bruder Lelio, nach dem Tod ihres Vaters in die Obhut des reichen Kaufmanns Pancrazio.
Lelio hat gerade seine unglückliche Leidenschaft für Emilia (Mündel des Geizhalses Teodoro und Flammiros Cousine) überwunden. Er erblickt den immer noch als Frau verkleideten Flammiro, und ist auch schon entbrannt. Als Flammiro alias Celia eine Ohnmacht simuliert, bietet Lelio hilfsbereit an, "sie" für die Nacht bei seiner Schwester Lucinda unterzubringen, eine Gelegenheit, die sich "Celia" nicht entgehen lässt.
Pancrazio ist mit seinem Diener Fronzo losgezogen, um Emilia, die er zu ehelichen gedenkt, ein Ständchen darzubringen. Das Lied ruft nicht die Angebetete ans Fenster, sondern deren Amme Filandra, die den lästigen Verehrer nebst Diener mit Steinen verjagt. Ihr Herr Teodoro bekommt auch welche ab, als er sein Haus betreten will.
Emilia, die wie Lelio ein wenig zur Selbstquälerei neigt, macht sich Vorwürfe, dass sie dessen Werben nicht nachgegeben hat. Sie bittet die Amme, mittels Magie in Erfahrung zu bringen, wer ihre Rivalin ist.
Fronzo, der sich vor Filandras Steinhagel auf den jüdischen Friedhof geflüchtet und in einem Grab versteckt hat, hört mit an, wie Filandra den Juden Mosè überredet, den Sabbat Sabbat sein zu lassen und Emilias Chancen bei Lelio durch Magie zu verbessern. Dazu braucht Mosè neben allerlei ekligen Dingen auch das fein geschnetzelte Herz einer menschlichen Leiche, die sich, während Mosè schon das Messer zuckt, als Fronzo entpuppt und ihn ordentlich verprügelt.
Flammiros tritt bei Lucinda nun wieder als Mann in Erscheinung. Lelio stört das tête-à-tête, erfährt, dass Flammiro der Bruder seiner neuen Flamme Celia sei, der sie abholen wolle, und geht bereitwillig auf die Suche nach ihr. Pancrazio erscheint und Flammiro versteckt sich. Aber der alte Kaufmann ist so sehr mit seiner geplanten Heirat und dem Ehevertrag beschäftigt, dass er sein Mündel Lucinda, die sich neben ihm den liegen gebliebenen Mantel ihres Liebhabers angezogen und seinen Hut aufgesetzt hat, für einen Eindringling halt und aus dem Haus wirft. Dann entdeckt Pancrazio auch noch den ihm unbekannten Flammiro, den er vor den Richter schleppen will. Von Lelio erfährt er, dass Flammiro seine Schwester Celia suche, die ohne Pancrazios Wissen in dessen Haus übernachtet habe. Da stürzt Pancrazio los, um diese ihm unbekannte Weibsperson selbst vor die Tür zu setzen, was die beiden jungen Herren, Flammiro und Lelio, aus unterschiedlichen Gründen sehr erheitert. —

Die beiden Kaufleute Teodoro und Pancrazio feiern das gute Geschäft, das Pancrazios Heirat mit Emilia für sie bedeutet. Diese ist weniger erfreut, als die Amme sie aufklärt, was ihr bevorsteht. Aber da kommt schon Scorbio als Abgesandter ihres Cousins Flammiro: Sie soll der Heirat zustimmen, keinen Widerstand leisten und auf seine Hilfe bauen. Emilia demonstriert also Heiratslust, was den Vormund rührt. Und Pancrazio ist derart guter Laune, dass er den Tod herausfordert. Die Strafe folgt auf dem Fuß: Seine Gäste bei der Hochzeitsfeier lachen ihn aus, die Braut macht Lelio Avancen und die Statuen fangen an, sich zu bewegen. Sie stürzen sich auf das Hochzeitsmahl und beginnen zu tanzen, so dass die Tafelnden in wilder Flucht auseinanderstieben.
Lucinda ist ins Haus ihres Vormunds zurückgekehrt und hat Flammiro dorthin bestellt. Keiner von beiden weiß, wie Lelio von seiner Leidenschaft für die erfundene Celia geheilt werden soll. So spielt denn Flammiro weiter deren Part.
Pancrazio und Fronzo kehren von der geplatzten Hochzeit heim und sehnen sich nur nach dem nächsten Bett. Lelio gefällt das gar nicht, weil er "Celia" im Alkoven vermutet, woraus sich eine Szene entwickelt, in der Vormund und Mündel den jeweils anderen für verrückt beziehungsweise betrunken halten. Um Lelio zu heilen, führt ihm Flammiro die als Celia verkleidete Emilia zu und gesteht ihm, dass es keine "Celia" gibt. An die Versprechen gemahnt, die er Emilia gegeben hat, kehrt Lelio reumütig zu seiner alten Liebe zurück.
Inzwischen hat Scorbio alle Vorbereitungen für ein Traumspiel in einem Theater getroffen, wo die beiden Alten, unter dem Einfluss eines Schlafmittels, das Scorbio ihnen in den Wein gemischt hat, schließlich ihre Zustimmung zur Hochzeit ihrer Mündel geben.
(Rainer Lepuschitz)

Press Quotes

"Eine unbekannte Oper von Cesti ist eine Sensation ... Da ist die melancholische, bewegende Schönheit vieler Arien, der zauberhafte Lyrismus, die Natürlichkeit, die über allem liegt, weil Cesti von Menschen singt ... Es ist die typische Abwechslung zwischen ernsten und komischen Szenen, sein unvergleichlicher Herzenston." (Ursula Strohal, Tiroler Tageszeitung, 20.08.2016)

"Cestis Musik entfaltet in teils kurzen, teils längeren Arien, noch mehr aber in reizenden Duetten und madrigalesken Ensembles bezauberndes Flair." (Walter Weidringer, Die Presse, 23.08.2016)

"Pfiffig. Bunt. Bestörnd schöne, mitreißend gespielte und gesungene Musik, kuriose Story: Drei Stunden barockes Opern-Spektakel ohne Puderstaub und Stelzschritt, jede Minute musikalisch und szenisch ein Hochgenuss ... Die Story kommt in zehn Takten von Null auf Hundert, und bleibt mehr als drei Stunden lang im mitreißenden Tempo-Bereich. Die Stränge verschiedenster Verstrickungen und Verwirrungen überraschen mit schrägen Wendungen – und werden von der Musik Cestis in einen betörenden Reigen geflochten." (Heidemarie Klabacher, DrehPunktKultur, 26.08.2016)

"Der Librettist Susini hat ein wahres Panoptikum entworfen, eine herzerwärmende Comédie humaine, eine Tragicomedia, die im Traum über sich hinauswächst. ... Ein gefundenes Fressen für jeden Vollbluttheatermacher. ... großartige, menschlich anrührende, nachmonteverdihafte Musik, die mit schönsten Arien, Ariosi, Rezitativen, Ensembles und Beinahe-Madrigalen aufwartet." (Dieter David Scholz, Orpheus)

Moods

heiter

Subjects
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