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Scoring

3(II,III=picc).3.3.3(III=dbn)-4.3.2.1-timp.perc(2):5cym/3gongs/SD/vib/2handle cast/5wdbl/BD/tam-t/5tom-t/5tpl.bl/glsp/tgl/maracas-strings

Abbreviations (PDF)

Publisher

Boosey & Hawkes / Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
04/10/1973
Festwochen, Berlin
Berliner Philharmonisches Orchester / Hans Zender
Programme Note

Yuns Ouverture für großes Orchester steht am Ende der Epoche der "Klangkomposition", d. h. der Komposition von Werken, in denen homogene Klangflächen artikuliert und entfaltet werden. Das darauf folgende Orchesterstück Yuns war 1975/76 das Konzert für Violoncello und Orchester; auch andere Komponisten gingen Mitte der siebziger Jahre zur Komposition von – diskursiver strukturierten – Instrumentalkonzerten über.

Mit dem Titel "Ouverture" meint Yun über die Grundbedeutung des ein Symphoniekonzert einleitenden Eröffnungsstücks hinaus die aus dem etymologischen Sinn des Worts abzuleitende Bewegung des (Sich-)Öffnens. Im einzelnen wie im ganzen bringt Yuns Ouverture das allmähliche Wachstum eines auskomponierten Crescendos, wobei die aus verschiedenen Instrumentenkombinationen gebildeten Klangflächen sowohl einander ablösen als auch sich überlagern. Die Gleichzeitigkeit der Klangschichten wird allmählich dramatisiert, die zunehmende Intensivierung und Belebung mit kleineren Notenwerten und größeren Intervallen nur gelegentlich durch gegenläufig-reduktive Prozesse unterbrochen. Formal kann der Verlauf in vier Teile aus jeweils rund fünfzig Takten gegliedert werden, wobei die vier Teile in sich wiederum je zwei Abschnitte aufweisen.

Die Ouverture erscheint schon in den ersten Takten von dunklen Klangfarben und einem düsteren Ausdruck getragen, der im weiteren Verlauf fast ins Bedrohliche gesteigert wird. Der ernste und dunkle Ton erklärt sich wahrscheinlich in Hinblick auf den Uraufführungszusammenhang. Yuns Ouverture erklang damals unmittelbar vor der Berliner Erstaufführung der "ekklesiastischen Aktion" Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne von Bernd Alois Zimmermann, der am 10. August 1970 – fünf Tage nach Abschluss dieser Partitur für zwei Sprecher, Baß-Solo und großes Orchester – seinem Leben ein Ende setzte.

Der autographen Partitur zufolge entstand das im Auftrag der Berliner Festspiele mit Unterstützung der in Lissabon ansässigen Stiftung Calouste Gulbenkian komponierte Werk in [Berlin-] Kladow vom 7. Mai bis zum 16. Juni 1973. Die Uraufführung fand während der Berliner Festwochen 1973 statt. Für die Drucklegung überarbeitete Yun 1974 die Partitur. Die Revision betrifft drei Stellen, wobei zwei kleinere Retuschen aus Gründen der Balance erfolgten: In den Takten 140–144 wurden die Stimmen der Violen und Violoncelli rhythmisch und tonlich belebt bzw. verstärkt; in den Takten 162–176 wurde der Blechbläsersatz ausgedünnt und vereinfacht. Gravierend sind die Eingriffe in den Schluss (T. 177–204): hier wurden die Stimmen der Holzbläser und der Streicher vollständig neu komponiert, dynamisch und klanglich dramatisiert, wobei sogar neues Material Eingang fand. Die Überarbeitung zielte auf eine rhythmisch beweglichere, aktivere wie klanglich erregtere (als "Anklage" zu dechiffrierende) Gestaltung. Die revidierte Version erklang erstmals am 12. Mai 1974 mit dem Städtischen Orchester Solingen unter Lothar Zagrosek.
Walter-Wolfgang Sparrer

Recommended Recording
cd_cover

Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken / Hans Zender
Internationale Isang Yun Gesellschaft IYG 002

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