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Orchesterbesetzung

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Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

Anton J. Benjamin / Simrock

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
03/11/2009
Paulskirche, Schwerin
Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin / Matthias Foremny
Anmerkungen des Komponisten

Das Orchesterstück „In Paradisum deducant te Angeli“ blickt auf eine lange Entstehungsgeschichte zurück. Am Anfang stand ein Opernprojekt: „Mord im Dom“ nach T.S. Eliot. Inzwischen bin ich froh, dieses statisch-oratorische Stück von der Ermordung des Erzbischofs Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury 1170 nicht vertont zu haben. Der Plan verwandelte sich in die Idee eines Orchesterstücks, ein Märtyrerdrama wie bei Eliot, nur jetzt konzentriert und mit rein instrumentalen Mitteln erzählt, 1974 komponiert und unter dem Titel „Rappresentazione Sacra“ (Geistliches Drama) von den Hamburger Symphonikern unter Mathias Husmann uraufgeführt.
Mit einigen Stellen war ich damals unzufrieden, und die Unzufriedenheit wuchs, als ich mit „Sturmnacht“ (1980-82, Uraufführung 1987 in Nürnberg) tatsächlich meine erste große Oper geschrieben hatte. Mit den Erfahrungen der Oper machte ich mich 1983/84 an die Neukomposition der älteren Idee, wobei die Eckteile stark überarbeitet und der gesamte Mittelteil völlig neu geschrieben wurde; dabei erhielt das Stück auch den neuen Titel. 1996 wurde diese Fassung dann noch einmal revidiert.

Das Stück gliedert sich in drei Teile, ja, man kann sagen: in drei Szenen:
– Erste Szene: im Dom. Quintsäulen bauen sich auf und suggerieren den Innenraum einer Kathedrale. Ein fragendes Motiv des Solo-Cellos erhält Antwort von den Blechbläsern. Aus dem Fragemotiv entwickelt sich das thematische Material, immer wieder findet man das Solo-Cello im Dialog mit dem Orchester; schließlich führt die Entwicklung zu einer veränderten Wiederholung des thematischen Materials; eine choralartige Phrase der Blechbläser rundet den Teil ab und leitet über zur
– zweiten Szene: das Martyrium. Ferne Trommeln und Trompetensignale erzeugen eine Atmosphäre von Angst und Bedrohung. Die Themen der ersten Szene werden wie in einer Durchführung verarbeitet, auch die Quintsäulen treten noch einmal auf, aber der Kirchenraum scheint in sich zusammen zu stürzen und gibt den Blick in einen Abgrund frei, aus dem sich ein grotesker, scherzohafter Teil im raschen 6/8-Takt erhebt, eine Art Totentanz-Vision. Die Entwicklung führt zu einem sehr schnellen Teil mit durchlaufenden Triolen in der tiefen Pauke, der den Höhepunkt des Leidens markiert. Nach dem Zusammenbruch öffnet sich die Welt der
– dritten Szene: ein liegender Akkord des Todesschlafs, der sich plötzlich auflöst, wie ein Erwachen, und den Blick freigibt auf die Landschaft des Paradieses.

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