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Scoring

1.1.1.1-1.1.0.0-perc(2):5tom-t/5cym/BD/xyl/glsp/2tamb/SD/3gongs-strings

Abbreviations (PDF)

Publisher

Boosey & Hawkes / Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
22/06/1992
Concertgebouw, Amsterdam
Vera Beths, violin / Radio Filharmonisch Orkest / Hans Vonk
Programme Note

Yuns einsätziges und in sich dreiteiliges Violinkonzert Nr. 3 ist das bisher letzte einer Reihe von Instrumentalkonzerten, die er 1975/76 mit seinem Konzert für Violoncello und Orchester eröffnete. In fünf großen, zyklisch aufeinander bezogenen Symphonien (1982/83–87), zwei Kammersinfonien (I: 1987; II "Den Opfern der Freiheit": 1989) und zwei Kammerkonzerten (beide 1990) erweiterte er sein Vokabular sowie die Kombinatorik seiner Klanggesten und der Instrumente. Yuns neuester Stil macht sich besonders auch in der Harmonik bemerkbar, bei der er vor tonalem Material zwar nicht zurückscheut, das er aber stets so einsetzt, daß Tonalität durch die über den Halbton gleitenden Übergänge niemals manifest wird. In den letzten Werken schimmert dabei im Fluß der Musik sogar eine assoziationshaltige, latent motivisch-thematische Schicht durch. Und aus der zeigenden, immer höher wandernden Zentraltonperspektive, die an das Absolute reichen will, werden so auch flehende Gebärden seiner Sehnsucht.

Das Violinkonzert Nr. 3 ist ein Werk des steten Übergangs und trotz der scheinbar reihenden, spielerisch-virtuosen Verkettung der Phrasen doch auf ein Ziel, auf die verdichtete Suggestionskraft des Finales hin komponiert. Die Dramaturgie ist dem Verlauf eines Flusses vergleichbar, der mal mehr und mal weniger Wasser führt, durch die Stille eines Sees geht und zur Mündung hin anschwillt. Schlicht und doch appellativ beginnt das Werk mit "reinen" Oktaven der Flöte, lastendem Stützakkord der tiefen Streicher und einer fallenden Quartenkette der Klarinette. Mit Rufintonationen belebt die Solovioline das Geschehen und treibt es voran. Sie gewinnt dabei an Höhe (und damit für Yun symbolisch auch an Freiheit). Das Orchester zieht mit. Wie ein Schatten d folgt die Bewegung zu dunklen Tiefen hin (Solovioline mit Trompete). Ein impulsives Tutti sorgt für den Ausgleich, gerät aber ins Stocken mit durch Fermaten gelängten Akkorden, die in Yuns Symphonie V "Herzschritte" (Nelly Sachs) bedeuten. Kammermusikalische Reduktion bildet über ein kurzes Solo der Violine den Übergang zum langsamen Teil.

Ein monologischer Klagegesang mit sprechenden, in sich kreisenden Drei- und Viertonmotiven wendet sich in der Mitte des langsamen Teils im Nacheinander von Violinsolo und Tutti zu einem schmerzlich gebrochenen Aufwärts. Bei rückläufiger Dramaturgie kehrt die rufende Idiomatik des Beginns in der Violine wieder.

Für den Finalsatz intensiviert Yun die Dialogstruktur von Solo und Tutti. Er beginnt mit einer kurzen, aber deutlichen Marschintonation und agitatorisch-konzertanten Aufschwüngen des Soloinstruments. Yun bereichert noch das stets sich wandelnde Vokabular, behält aber auch im Detail das Ganze im Auge. So gibt es durchaus Entsprechungen zum ersten Teil, Stromschnellen und Brechungen durch Verdichtung und Zurücknahme, das Innehalten auf einer "Klanginsel" sowie eine längere Solokadenz vor dem kurzen und kraftvollen Schluß.
Walter-Wolfgang Sparrer

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