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Orchesterbesetzung

2(II=picc).1.1.1-2.1.1.1-timp.perc(2):vib/cyms/tgl/SD/tam-t-strings

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
19/01/1962
'Musik der Gegenwart', Berlin
Radio-Symphonie-Orchester Berlin / Francis Travis
Anmerkungen des Komponisten

"Erwarten Sie keine tänzerische Musik, sondern vergegenwärtigen Sie sich die mystische und meditative Atmosphäre eines buddhistischen Tempels, in dem die Mönche und Nonnen im Berschwörungs- oder Gebetstanz sich durch ganz langsame, in äußerster Konzentration gespannte Bewegungen allmählig in Ekstase versetzen. Beides: meditative Ruhe und ekstatische Spannung, begegnen Ihnen schon in den ersten Takten meines Orchesterstücks 'Bara'... Sie kennen die großzügigen Schwünge der ostasiatischen Kalligraphie auf Bildrollen. Wirken nicht die charaktervollen Bewegungen der Solo-Violine, das dynamische Anschwellen und Abklingen der Bläser Akkorde wie dick aufgetragene Pinselstriche der Schriftzeichen? Nehmen wir ein anderes Beispiel aus dem Stück: hier wird aus den individuellen Instrumenten des gesamten Orchesters ein ganzes Gemälde aus vielen kleinen Pinselstrichen zusammengefügt. Wie im Wasser, das vom Sturm aufgewühlt ist, schäumen die Wellen hoch und brechen ineinander zusammen. Das Gewirr von Tonspritzern grenzt ans Chaotische..."

Über das Werk

Der Titel deutet auf einen buddhistischen Tanz, der dann auch weitgehend die rhythmische Struktur bestimmt. Aber fern von aller naturalistischen Nachahmung oder folkloristischen Reminiszenz, geht es dem Komponisten vor allem darum, das strenge rituelle Zeremoniell in lebendige Empfindung umzusetzen und ausdrucksmäßig zu verwandeln. Fernöstliches Kolorit kling an, die Dynamik wird aus der abendländischen Perspektive heraus verwandelt und leidenschaftlich beseelt. Es entstand eine reizvolle dreigliedrige Mischform, die moderne serielle Techniken und uralten Mystizismus seltsam, erregend und geheimnisvoll überzeugend in sich verbindet.

Hintergrund

Bara (oder Para) ist der Name eines koreanischen Schlaginstruments, des Beckens. die meist paarweise gebrauchte, leicht gewölbte Metallscheibe wird in einer bestimmten koreanisch-buddhistischen Zeremonie verwendet: Parch'um (oder Barch'um) ist der rituelle, vor dem Altarbild Buddhas schreitend aufgeführte "Tanz mit den Becken", der bis heute überliefert ist. Bewegungsablauf und Requisiten geben religiöse Ideen wieder, die sich in der Zeremonie, zu der Sutren-Rezitation und-Gesang zählen und von der der Tanz nur ein Teil ist, als Gebete und deren Erfüllung manifestieren: Anrufung und Beschwörung, Dank und Opfer. Die Musik symbolisiert dabei den vergänglichen, sich wandelnden Charakter der Natur, deren vielfältige Erscheinungsformen eine als unveränderlich gedachte "Realität" zugrunde liegt. Der Klang als akustisches Geschehen, eröffnet die Möglichkeit, die Grenzen von Zeit und Raum zu überschreiten und in eine Verbindung mit dem Unwandelbar-Einen des Tao zu kommen, dem Ursprung von Werden und Vergehen, in dem alle Gegensätze zusammenfließen und aufgehoben sind.
Walter-Wolfgang Sparrer

Empfohlene Aufnahme
cd_cover

NDR-Sinfonieorchester / Hiroyuki Iwaki
Internationale Isang Yun Gesellschaft IYG 003

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