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Um die Jahrhundertwende befand sich Richard Strauss in einer besonders intensiven Phase der Liedkomposition. So fällt im chronologischen Strauss-Werkverzeichnis von Franz Trenner gegenüber den vorangegangenen Jahren eine nochmalige Verdichtung auf: Von den Fünf Liedern op. 41 von 1899 bis zur als »Singgedicht« bezeichneten Oper Feuersnot op. 50 von 1901 wird die Folge der Liedkompositionen (inklusive Liedbearbeitungen, Liedorchestrierungen und genuinen Orchestergesängen) lediglich vom im Skizzenstadium verbliebenen Ballettentwurf Kythere unterbrochen und anschließend mit den Acht Liedern op. 49 unmittelbar fortgesetzt. Allein von November 1899 bis September 1901 entstanden 23 Klavierlieder: die Lieder op. 46, 47, 48 und 49. Sie machen zusammen mit den Liedern op. 56 (1903–1906) und den beiden Fassungen der Einzelkomposition Der Graf von Rom (1906) den Werkbestand des vorliegenden Editionsbandes aus.

Wie in den Liederbänden RSW II/2 und II/3 dargelegt, begleitete Richard Strauss seine Frau bei seinen Liedern häufig selbst am Klavier (bzw. dirigierte Lied-Orchestrierungen und Orchestergesänge). Diese Interpretationen schlugen sich in Pauline Strauss’ Lieder-Handexemplaren in zahlreichen Eintragungen nieder. Sie umfassen Anmerkungen im Sinne einer gesangstechnischen Hilfe (z. B. Atemzeichen), aber auch Modifikationen des Notentextes: versetzte Dynamikangaben, ergänzte Vortragsbezeichnungen, gelegentliche Fehlerkorrekturen sowie in besonderen Fällen sogar geänderte Gesangslinien (siehe Faksimiles). Da diese Eintragungen oft vom Komponisten persönlich stammen oder jedenfalls von ihm als Klavierbegleiter mitgetragen wurden, werden sie in der kritischen Ausgabe exakt dokumentiert – wenngleich im Regelfall nicht so interpretiert, als lägen Eingriffe in die gültige Werkgestalt vor. Natürlich sind zahlreiche Vermerke speziell auf Pauline Strauss und ihre Stimme zugeschnitten. Doch gerade weil Strauss in seinen Liedern die Vortragsweise der Singstimme häufig weniger ausdifferenziert bezeichnete als den Klavierpart, können manche dieser Eintragungen auch heutigen Interpretinnen und Interpreten als Anregung dienen. In signifikanten Fällen werden sie deshalb in Spitzklammern in den neuen Notentext aufgenommen.

The edition Richard Strauss Works · Critical Edition (RSW) is the first scholarly critical edition of Richard Strauss’s complete musical oeuvre. Up until now, the majority of his compositions have been available only in largely uncorrected reprints of older publications. In the new edition, all compositions in major genres – the complete stage works, orchestral works, lieder and songs, and chamber music – are newly edited and published in 64 volumes. The edition also incorporates different versions and fragments alongside a documentation of the sources, the genesis of individual works, and performance variations authorised by the composer. The edition consists of printed musical volumes with integrated critical reports and is augmented by an online platform featuring text comparisons and annotated collections of documents. The extensive introductions and footnotes are written in German and English.

Members of the Honorary Board: S. K. H. Franz Herzog von Bayern, Renée Fleming, Mariss Jansons (†), Prof. Dr. Peter Ruzicka, Prof. Dr. Alexander Strauss, Dr. Christian Strauss (†), Christian Thielemann

5 Facts about the edition:
*The first scholarly edition of the works of Richard Strauss
*Issued by the Bavarian Academy of Sciences and Humanities in Munich under the direction of Hartmut Schick in cooperation with the Richard Strauss Institute in Garmisch-Partenkirchen. Work undertaken in the Richard Strauss Edition Research Centre at the Ludwig-Maximilians-Universität in Munich.
*The first volumes – Macbeth, Lieder Op. 10–29 and Don Juan – have been issued in April 2017.
*Critical reports are included in each volume; text comparisons and annotated collections of documents are available in digital form.
*Performance material to accompany the edition is in preparation.


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