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Orchesterbesetzung

3(III=picc).3(III=corA).3(III=bcl).3(III=dbn)-4.3.3.1-perc(4):tgl/crot(ant.cyms)/glsp/2xylorimba/vib/t.bells/3cym(hi,med,lo)/3tam-t(hi,med,lo)/2SD(snares off)/2TD(snares off)/2tamb(different pitches)/sleigh bells(1pair)/maracas(1pair)/BD/timp-2pft(I=cel,II=elec.org or synth)-harp-strings(14.12.10.8.6)

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

Boosey & Hawkes

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
16/03/1986
Musikhalle (Laeisz-Halle), Hamburg
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Hans Zender
Anmerkungen des Komponisten

Die Magische Klanggestalt – Hans Zender gewidmet – entstand in der ersten Hälfte des Jahres 1985. In dessen Verlauf, im Frühjahr, siedelte ich nach Rom über, um einen einjährigen Studienaufenthalt in der Villa Massimo anzutreten. Auf der Hinreise ließ ich mir nicht die Gelegenheit entgehen, in Florenz eine wichtige Ausstellung zu besuchen: "I Cavalli", die Pferde-Zeichnungen von Leonardo da Vinci. Eine Zeichnung erregte mein besonderes Interesse: die lebendige Darstellung eines Pferdes, dessen Körper von einer Vielzahl gerader, sich teilweise kreuzender Linien durchzogen war, die in bestimmten Winkeln und Verhältnissen zueinander standen: ein lebendiger Organismus, auf seine geometrisch-mathematischen Verhältnisse zurückgeführt!
Dieses Spannungsverhältnis von Konstruktion und Expression, die auf Platon zurückgehende Auffassung, derzufolge Musik "gleichsam Schlangenbeschwörung, Orpheus, Moral und Pythagoras verbindend – im Grenzgebiet zwischen Licht und den dunklen Erdkräften" (Bloch) erscheint, hat mich seit jeher stark beschäftigt. So beruht die Konstruktion meines Orchesterstücks auf einer 31-tönigen "Klanggestalt" (oder "Cantus firmus"), aus der ich alle wesentlichen musikalischen Komponenten wie Melodik, Harmonik, Rhythmik (teilweise), Taktfolge, Tempi und Großform abgeleitet habe. (Es ist übrigens die gleiche, die meinen Orchesterwerken Schwarze Halbinseln, und Traumspiel sowie meiner Oper Der Meister und Margarita zugrunde liegt.
Das "Magische" im Werktitel soll keineswegs vordergründig so verstanden werden, als hätte ich hier den Versuch unternommen, eine kultische Handlung oder dergleichen zu musikalisieren (obwohl das anfangs 24 mal, in sehr langsamem Zeitmaß wiederholte tiefe Cis in Harfe und Klavier durchaus an die Eröffnung einer feierlichen Zeremonie gemahnen mag).
Der Klanggestalt selbst wohnen geheimnisvolle Kräfte inne, die bewirken, dass Raum (Klang) und Zeit (Form) gleichzeitig aus ihr hervorgehen und von ihr zusammengehalten werden, vergleichbar einem "genetischen Code", der – wie wir von der Mikrobiologie her wissen – zwar alle für den jeweiligen Organismus wichtigen Informationen enthält, von dem wir aber bis heute nicht genau wissen, wie er arbeitet.
Klang und Zeit – um diese beiden Dimensionen drehte und dreht sich seit jeher das Denken der Komponisten, und es waren vor allem zwei unter ihnen, die am Anfang unseres Jahrhunderts zu neuen Ergebnissen kamen: der "Klangmystiker" Debussy und der "Zeitstratege" Strawinsky. Diesen beiden, die im Sinne der Baudelaire’schen "phares" (Leuchttürme) vom Beginn her hell in unser Jahrhundert hineinstrahlen, habe ich mittels kurzer Zitate (Klangsymbole) aus Jeux bzw. Sinfonie in drei Sätzen gehuldigt.

Pressestimmen

"Höller hat mit der Magischen Klanggestalt das Schlüsselwerk seines Komponierens der letzten Jahre entworfen." (Martin Wilkening, Der Tagesspiegel, 16.10.1990)

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