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Gerald Finzi wurde am 14. Juli 1901 in London geboren, wo er auch seine frühe Kindheit verbrachte. Als er sieben war, starb sein Vater, und nach Kriegsausbruch zog Finzi mit seiner Mutter nach Harrogate in Yorkshire. Dort nahm er Unterricht bei dem Komponisten Ernest Farrar, bis dieser zum Kriegsdienst einberufen wurde, und ab 1917 bei Edward Bairstow am York Minster. Finzi, der sich von den ländlichen Gegenden Englands angezogen fühlte, siedelte sich 1922 in Painswick in Gloucestershire an, wo er alle Ruhe zum Komponieren hatte. Sein erstes veröffentlichtes Werk war By Footpath and Style, ein Lied für Bariton und Streichquartett auf Texte seines Lieblingsdichters Thomas Hardy.

Die ländliche und musikalische Abgeschiedenheit begann Finzi zu erdrücken, so daß es ihn 1926 wieder nach London zog. Dort nahm er Unterricht bei R. O. Morris, einem der eminentesten britischen Lehrer der Zwischenkriegszeit; auch lernte in dieser Zeit Vaughan Williams kennen, den er immer als sein Vorbild anerkannte, und der 1928 Finzis Violinkonzert dirigierte. Das zentrale Introit in dem Konzert zeigt auf typische Weise die ruhige, nachdenkliche Lyrik Finzis. In London machte er auch die Bekanntschaft von Holst, Bliss, Rubbra und Ferguson, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. 1930 erhielt Finzi einen Lehrauftrag an der Royal Academy of Music, den er jedoch 1933 nach seiner Heirat mit der Künstlerin Joy Black aufgab, um wieder aufs Land zu ziehen, diesmal nach Aldbourne in Berkshire. Im selben Jahr hatte Finzi mit der vollständigen Aufführung seines Liederzyklus’ A Young Man’s Exhortation seinen ersten größeren Erfolg in London.

Gerade als seine Karriere sich zu entwickeln begann, brach der Zweite Weltkrieg aus. Die geplante Aufführung des Liederzyklus’ Dies natalis am Drei-Chöre-Festival, mit der sich endgültig als Komponist etabliert hätte, mußte abgesagt werden. Im Jahr 1939 zogen die Finzis auf die Ashmansworth Farm bei Newbury in Wiltshire. In den Kriegsjahren wurde Finzi ins Ministerium für Kriegstransporte einberufen und bot einer Anzahl deutscher und tschechischer Kriegsflüchtlinge in seinem Haus Unterkunft. Er begründete die Newbury String Players, anfangs mit Laienmusikern aus dem Ort, die er bis zu seinem Tod dirigierte. Mit ihnen führte er viele vergessene Werke für Streicher aus dem 18. Jahrhundert auf, ebenso wie Uraufführungen seiner zeitgenössischen Kollegen. Nach Kriegsende erhielt Finzi eine Reihe wichtiger Werkaufträge: 1946 die Festhymne Lo, the full, final sacrifice, im darauf folgenden Jahr die große Ode For Saint Cecilia, 1949 dann ein Klarinettenkonzert für Frederick Thurston (vielleicht sein bekanntestes Werk); 1950 schließlich vollendete er sein Meisterwerk, Intimations of Immortality für Tenor, Chor und Orchester.

Im Jahr 1951 erfuhr Finzi, daß er an Morbus Hodgkin litt, einer Form von Leukämie, und noch fünf bis zehn Jahre zu leben hatte. Die Entdeckung schmälerte in keiner Weise seinen Schaffensdrang, insbesondere was seinen Einsatz für andere Komponisten betraf. In den dreißiger Jahren hatte er sich stark für Ivor Gurney eingesetzt; auch in der Folgezeit bemühte er sich für seine Kollegen. Er arbeitete auch an der Musik Hubert Parrys und gab die Overtüren von William Boyce für Musica Britannica heraus. Ein Finzi gewidmetes Konzert in der Royal Festival Hall im Jahr 1954 bedeutete die endgültige Anerkennung seiner Bedeutung für das britische Musikleben. Aus einem Kompositionsauftrag von Sir John Barbirolli ging sein Cellokonzert für das Cheltenham Festival 1955 hervor, das anspruchsvollste von Finzis reinen Instrumentalwerken. Am 27. September 1956 erlag er seiner Krankheit.

Die Werke von Gerald Finzi erscheinen exklusiv im Verlag von Boosey & Hawkes.

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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