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Maria Herz gehört zu den wenigen Frauen, die sich als Komponistin im frühen 20. Jahrhundert einen Namen machten. Am 19. August 1878 als Maria Bing in Köln geboren, erhielt sich Klavierunterricht bei Max von Pauer und möglicherweise Theorie bei Joseph Schwartz, beide Professoren am Kölner Konservatorium. 1901 heiratete sie den Kölner Chemiker Albert Herz, zog mit ihm in die Nähe von Manchester und gebar bis 1910 vier Kinder. Gleichzeitig begann sie zu komponieren, nahm dafür Unterricht bei Arthur Edmund Grimshaw und veranstaltete kommentierte Konzerte, in denen sie als Pianistin, Komponistin und Referentin in Erscheinung trat.

Bei einem Deutschlandaufenthalt im Sommer 1914 vom Kriegsausbruch überrascht, konnte die Familie nicht mehr zurückreisen und blieb in Köln. Albert Herz überlebte den Kriegsdienst, starb aber 1920 an der Spanischen Grippe. Frisch verwitwet, zog Maria 1921 mit ihren Kindern zu ihrem Bruder, dem Rechtsanwalt Moritz Bing, der in der gleichen Zeit seine Frau verloren hatte. Sie begann wieder zu komponieren und orientierte sich nun an modernen Strömungen. Nach Tonsatzstunden bei August von Othegraven und Hermann Hans Wetzler wechselte sie deshalb 1927 zu Philipp Jarnach. Es entstanden Lieder und Kammermusik, aber auch Solokonzerte und Orchesterwerke, teilweise unter dem Namen „Albert Maria Herz“. Den Höhepunkt ihrer Karriere bildete die Uraufführung der „Vier kleinen Orchestersätze“ op. 8 am 15. Oktober 1929 im Gürzenich unter Hermann Abendroth.

Als Jüdin durch die 1933 einsetzende nationalsozialistische Diktatur bedroht, zog sie 1935 mit einem Sohn nach London und später nach Birmingham, wo die Schöpferin von gut 30 Werken aufhörte zu komponieren und stattdessen wie schon 30 Jahre zuvor musikgeschichtliche Vorträge hielt; rund 40 Texte sind erhalten. Nach dem Krieg zogen die beiden nach New York, wo Maria Herz am 22. Oktober 1950 starb.
Heinrich Aerni

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