Piano Jubilees ist eine Gruppe von sechs Klavierstücken, deren erstes im Jahre 2000 von der Londoner Royal Festival Hall als Geburtstagsgeschenk für Pierre Boulez in Auftrag gegeben wurde. Ich habe die Serie dann fortgesetzt und vor Ende jenes Jahres fertiggestellt.
Der Auftrag für Piano Jubilees war eine Herausforderung für mich, weil er bedeutete, dass ich das Problem der Kurzform gewissermaßen zu entkorken hatte. Die Komposition kennzeichnet den Beginn eines neuen Strangs in meinem Schaffen, denn sie ist das erste meiner Werke, das sich aus sechs kurzen Sätzen zusammensetzt, die in ihrer Gesamtheit eine harmonische Einheit bilden.
Die Piano-Jubilees-Suite beinhaltet ganz unterschiedliche pianistische Lösungen. Sie weist entfernte Ähnlichkeiten mit den Etüden von Debussy und Chopin auf, denn auch die setzen klar definierte Texturen um. Der erste Satz enthält die meisten Episoden. Die folgenden Sätze werden einem Prozess der Abklärung unterzogen – im letzten tritt die Harmonik an die Oberfläche, von allen Zusätzen befreit: die Gesamtdramaturgie ist freigelegt worden.
Das Komponieren für Klavier ist schwierig, nicht zuletzt deshalb, weil es mein eigentliches Instrument ist. Es stellt auch eine Herausforderung für jene dar, die wenig Musik dafür geschrieben haben: Ich würde es als Lügendetektor für Komponisten bezeichnen.
Magnus Lindberg, Juli 2007
Übersetzung: Bernd Müller
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