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Scoring

fl.corA.cl.bn

Abbreviations (PDF)

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Programme Note

Am 2. Juli 2021 erlebte »Der Wind in den Weiden«, unsere Oper für Kinder und Erwachsene, am Staatstheater Kassel ihre Uraufführung. Es ist die erste Bearbeitung des gleichnamigen, berühmten Buches von Kenneth Grahame für die Opernbühne und eine der wenigen Adaptionen, bei der nicht allein die burlesken Erlebnisse des großspurigen Kröterichs im Mittelpunkt stehen, sondern das Wirken der Natur und des Gottes Pan. Sein geheimnisvoller Gesang ruft in einer zentralen Szene die Freunde zur Rettung Kröterichs herbei. »Ich habe ein Lied gehört«, sagt ehrfürchtig die Ratte, »ein Lied, das für mich gespielt wird.« Und der Maulwurf erwidert: »Für mich klang es wie der Wind, der im Schilf spielt und in den Weiden am Fluss.«

Was lag näher, als diese ›luftige‹ Pan-Musik auf Rohrblasinstrumenten ein weiteres Mal zum Klingen zu bringen? Sie erscheint im Mittelteil der Ouvertüre, mit der nicht nur die Oper, sondern auch die vorliegende kleine Suite für Holzbläserquartett beginnt. Umrahmt wird sie von einem freudigen Walzer. Er schildert den überall mit Macht aufkeimenden Frühling und den Tatendrang der Tiere. Die Bläser-Ouvertüre schließt mit einem festlichen Thema, das in der Oper zu Schloss Krötenhall gehört – »eines der schönsten Anwesen am ganzen Fluss, vielleicht das schönste überhaupt«.

Kammermusikalische Opernbearbeitungen haben eine lange Tradition. Schon zu Mozarts Zeiten war es gang und gäbe, die Gesangsnummern eines jeden großen Bühnenwerks für Ensembles nur aus Blasinstrumenten einzurichten. Diese »Harmoniemusiken« konnten dann in kleinem, oft häuslich-höfischem Rahmen in ungezwungener Atmosphäre gespielt werden, etwa zur Begleitung eines Soupers. In jener Epoche, lange bevor es Rundfunk oder Tonträger gab, blieben so die wichtigsten Momente und eingängigsten Melodien auch ohne eine Bühnenaufführung zugänglich.

Unsere Suite folgt diesem Vorbild, und viele Charaktere des Stücks sind in ihren kurzen Sätzen präsent: die muntere Ratte in »Der Fluss ist mein Freund«, der von den Menschen ins Gefängnis geworfene Held in »Ich arme Kröte«, die Suche der Freunde nach ihm in »Wo ist er?« sowie die Schlussnummer, in der alle Beteiligten den geretteten Kröterich loben – dafür, dass er mit seiner Abenteuerlust ihr Leben bereichert hat und nun, geläutert, die mittellosen Wiesel aus dem Wald in sein Schloss aufnimmt.

»Geteiltes Glück ist doppelt schön«, so lautet der Gesangstext zur abschließenden Reprise des Rattenlieds. Es ist das Hauptthema der Oper und rundet auch diese Suite ab. In ihr kommen alle vier Instrumente gleichberechtigt und ihrer Klangcharakteristik gemäß zur Geltung, wobei das durchweg statt der Oboe besetzte Englischhorn für eine besondere Farbe sorgt.

Elena Kats-Chernin & Jens Luckwaldt
Sydney & Berlin 2021



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