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1838 schrieb Mendelssohn an den Geigenvirtuosen Ferdinand David, dass er an einem Violinkonzert arbeite „… eins in E-Moll steckt mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe lässt“. Diese erste Fassung des Konzerts, die Mendelssohn hier David beschreibt, wurde erst 1988 wiederentdeckt und nie in einer praktischen Ausgabe verlegt.

Man müsste meinen, dass ein solch wichtiges Werk angemessen in modernen, quellenkritischen Editionen erhältlich sei. Tatsächlich berücksichtigen die Partituren, die heute verfügbar sind, nicht einmal die Orchesterstimmen, die Mendelssohn 1845 für den Druck freigab; sie basieren dagegen schwerpunktmäßig auf dem entsprechenden Band der kritisch durchgesehenen Ausgabe der Werke Felix Mendelssohn Bartholdys, den Julius Rietz in den 1860er Jahren mit gravierenden editorischen Eingriffen vorbereitete.

Für die vorliegende neue Bärenreiter Urtext-Ausgabe hat der Mendelssohn-Spezialist R. Larry Todd die ursprüngliche Fassung des Konzerts ediert und deren Entwicklung zu der Fassung, die heute üblicherweise aufgeführt wird, dokumentiert.

In der ersten Fassung seines Konzerts lässt Mendelssohn den Solisten die Orchester-Tutti-Passagen mitspielen. Auch enthält diese Fassung eine kürzere Kadenz von Mendelssohn selbst (im Gegensatz zu der längeren, möglicherweise von Ferdinand David beeinflussten Kadenz zur späteren Fassung). Im Vergleich mit der Spätfassung, erscheinen in der Frühfassung viele Passagen oder auch einzelne Noten der Solo-Violinstimme in anderen Oktaven, einzelne Passagen differieren in der Orchestrierung, und es gibt zahlreiche Unterschiede im Bereich der Artikulation und Dynamik.

Die Spätfassung basiert auf der 1845 verlegten Erstausgabe der Orchesterstimmen und dem von Mendelssohn selbst autorisierten Klavierauszug. Todd berücksichtigt alle überlieferten Quellen einschließlich der Briefe zwischen Mendelssohn und David sowie zwischen Mendelssohn und den ursprünglichen Verlegern, in denen Grundsätzlichkeiten aber auch Einzelheiten bezüglich der Artikulation ausgetauscht wurden.


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