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Gesangstext

Libretto by the composer after Karl Valentin (G)

Besetzung

S,T,Bar,B; optional ballet or pantomime;
fl(=picc).cl(=bcl)-tpt.trbn-perc(2)-2pft(II=cel)

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes für Aufführungen in in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
26/06/1971
Freiburg
Dirigent: Karl Anton Rickenbacher
Ensemble: Ensemble Theater Freiburg

Erstaufführung der Fassung
18/06/1991
Klagenfurt
Ensemble: unknown

Rollen

KARl Bariton
LIESL Sopran
DER HERR DIREKTOR Tenor
DER BÜHNENMEISTER Baß
Ballett oder Pantomime ad lib.
Zusammenfassung

Karl Valentin gilt vielen „bloß“ als köstlicher Volkskomiker, als Münchner Lokalgröße. Daß er mehr war als ein Clown und Spaßmacher, nämlich ein „komisches Genie“ und ein „hintersinniger Sprachkünstler“, haben schon Brecht und Polgar begriffen. Erst heute freilich setzt sich die Erkenntnis durch, daß in den bohrenden, abgründigen, durchtriebenen, Sinnloses als tragischen Witz entlarvenden Texten und Szenen Karl Valentins zweierlei vorweggenommen ist: das absurde Theater und der philosophische Relativismus, der, gespeist aus Kant und Schopenhauer, direkt zu Samuel Becketts Nihilismus führt. Valentin als Ahnherr Ionescos und Becketts – kein Wunder, daß ihn nun auch das neue Musiktheater für sich entdeckt hat.

Die verhexten Notenständer sind eine jener Theaterszenen, die Karl Valentin für sich und seine Partnerin Lisl Karlstadt geschrieben hat: eine theatralische Ursituation, die Vergeblichkeit, Unvollkommenheit,menschliche Tragik „darstellt“, d.h. einfängt und durchsichtig macht für den Mechanismus dessen, was wir Schicksal nennen, durchsichtig somit auch für das „große Lachen“ seiner Überwindung. Ausgehend von dieser existentiellen Situation treibt Valentin die Groteske freilich weiter: einmal in die totale Sprachverhedderung, die ihr musikalisches Pendant in dem zum Scheitern verurteilten Versuch der beiden findet, ein „halbes Quartett auf zweieinhalb Trompeten“ zu blasen; und zum anderen in das gespenstische Eigenleben der Dingwelt, das in dem Spuk der Notenständer, die sich selbständig machen, kulminiert.

Wie der Komponist Kounadis dieses tiefsinnige Gaudium weiter-„gedichtet“ hat, wie er mit szenischen Parallelaktionen das absurde zum totalen Theater weitet, wie er mit konträren musikalischen Kunstmitteln – dem der Zitatparodie ebenso wie dem der abstrahierenden Zwölftonreihe – dem Sprachwitz des Stückes in das heitere Pandämonium des Klanges „aufhebt“ und das komisch-scheiternd umworbene Objekt des Sketchs, die Musik, zu dessen Subjekt erhebt: das macht den Reiz und das Risiko einer Novität aus, die es sich in den Kopf gesetzt hat, die Oper – zum Lachen zu bringen.

Franz Willnauer

Stimmung

heiter, poetisch, tragisch

Themen
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