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Seit jeher gehören berühmte Requiem-Vertonungen zu den großen interpretatorischen Heraus-forderungen im Bereich der Chorliteratur. In seiner modernen Komposition spiegelt der rheinische Komponist Eduard Pütz (1911–2000) unsere Zeit auf musikalischer aber auch gesellschaftlicher Ebene in vielfältiger Weise wider.

Die Komposition wird von drei musikalischen Vorstellungen geprägt: In den Rahmensätzen des Requiems greift Pütz den traditionellen latei¬nischen Text der Totenmesse auf (Requiem aeternam – Agnus Dei). Der musikalische Charakter dieser Chorsätze ist ernst, erhaben und in der Tonsprache eher konservativ. Pütz knüpft hier an die überlieferten musikali¬schen Traditionen an. In den knappen rezitativähnlichen Solosätzen für Sopran und Bariton hingegen bedient sich Pütz der Klangpalette der Moderne. In den hoch expressiven Passagen der Singstimmen und der feingliedrigen, dissonan¬zenreichen Orchesterbegleitung sind die Einflüsse von Komponisten wie Igor Strawinsky oder Paul Hindemith klar zu erkennen. Mit diesen Klängen setzt Pütz die Thematik der Solosätze eindringlich um: Die vom Komponisten ausgewählten Bibelworte klagen wütend die Schattenseiten der Menschheit an, ihre Bosheit, Unvernunft und Torheit. Gleichzeitig begibt sich der Komponist auf die Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens. Deutlich sind hier persönliche Anliegen des Komponisten wie das Streben nach einem dauerhaften Weltfrieden zu spüren, die ihn zeitlebens bewegten. In den beiden dem Chor anvertrauten deutschsprachigen Kirchenchorälen verwendet Pütz erneut traditionellere tonale Klangmuster und schöpft dabei harmonisch aus der musikalischen Tonsprache des Jazz. Die Choräle sind Hilfeschreie und Aufforderungen an Gott, die Menschheit von den Nöten dieser Welt, die sie zum Teil mit verursacht haben, zu befreien.


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