Expand
  • Find us on Facebook
  • Follow us on Twitter
  • Follow us on Instagram
  • View Our YouTube Channel
  • Listen on Spotify
  • View our scores on nkoda

Gleich mehrfach sind in den kommenden Wochen Ur- und Erstaufführungen von Werken des katalanischen Komponisten Ferran Cruixent zu erleben. Neben drei spanischen Erstaufführungen in Cruixents Geburtsstadt Barcelona erklingt sein Schlagzeugkonzert erstmals in Japan, während in Heidelberg das erste Musiktheaterwerk des 1976 Geborenen Weltpremiere feiert.

Ferran Cruixents 2008 für den mittlerweile verstorbenen Peter Sadlo geschriebenes Schlagzeugkonzert mit dem bildhaften Titel Focs d’artifici (dt. „Feuerwerk“) hat sich seit seiner Uraufführung einen festen Platz auf den Programmen erobert. Nach zahlreichen Aufführungen in Deutschland wurde es unter anderem in China, Spanien, Mexiko und Kolumbien erstaufgeführt. Nun folgt die japanische Erstaufführung, die der Schlagzeuger Takeshi Sumi und das Kansai Philharmonic Orchestra unter Sachio Fujioka am 6. Mai bestreiten.

6. Mai 2023, Higashiosaka Cultural Creation Hall Osaka
Ferran Cruixent:
Focs d'artifici für Schlagzeug und Orchester – japanische Erstaufführung
Takeshi Sumi, Schlagzeug
Kansai Philharmonic Orchestra
Sachio Fujioka, Leitung

*

Erst im März dieses Jahres haben Alina und Nikolay Shalamov im Rahmen „ihres“ Klavierduo Festivals Berlin mit Digital Shadows eine Komposition von Ferran Cruixent zur Uraufführung gebracht. Am 10. Mai gastiert das Klavierduo im Petit Palau Barcelona und verhilft hier nicht nur diesem, sondern auch zwei weiteren Cruixent-Werken zu ihrer spanischen Erstaufführung: Binary und Miralls.
Das einsätzige Werk Binary ist wie viele andere Kompositionen des Katalanen von seinem Interesse an der menschlichen Abhängigkeit vom Digitalen im gegenwärtigen Zeitalter beeinflusst. Der Titel des zweiten Werkes – Miralls – bezieht sich auf den aus dem Lateinischen entlehnten Begriff „llatí miraculum“. Er bezeichnet ein undurchsichtiges Objekt mit polierter Oberfläche, das Licht auf eine besondere Weise reflektiert. Wenngleich auf eine völlig andere Art als in der digitalisierten Welt spielt auch hier die Existenz einer realen und einer im übertragenen Sinn reflektierten virtuellen Erscheinung eine Rolle. Auch Digital Shadows stellt seinerseits die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Technologie in den Mittelpunkt.

10. Mai 2023, Petit Palau Barcelona
Ferran Cruixent:
Binary für zwei Klaviere – spanische Erstaufführung
Miralls für zwei Klaviere und Schlagzeug – spanische Erstaufführung
Digital Shadows für zwei Klaviere – spanische Erstaufführung
Klavierduo Shalamov
Miquel Vich, Schlagzeug

*

In Heidelberg wird schließlich Ferran Cruixents erste Kammeroper aus der Taufe gehoben. Vom Theater Heidelberg in Auftrag gegeben, ist Thasos und Europa Teil des europäischen Musiktheaterprojekts „Archiv der Stimmen“. Unter dem Dach des Vereins „Arbeit an Europa“, der das Ziel hat, den europäischen Gedanken zu erforschen und weiter zu tragen, werden im Rahmen des Projekts seit 2018 Interviews mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geführt, die zwischen 1920 und 1945 geboren wurden und im Gespräch ihre ganz persönliche Vision von der europäischen Idee schildern. Einige der prägnantesten und theatralisch wirksamsten Geschichten werden als Ausgangspunkt für die Neukomposition von Musiktheaterwerken genommen, so auch für Cruixents Beitrag zu diesem Projekt:

„Im Fall von Thasos und Europa basiert die Idee für das Libretto von Emanuel Maeß auf einem Interview mit dem griechischen Schriftsteller Vassilis Vassilikos“, berichtet der Komponist. „Die Kammeroper geht von der griechischen Tragödie aus und dient als Referenz für die Konfrontation von Idealen, wenn Thasos nach 3.000 Jahren wieder mit seiner Schwester Europa zusammentrifft. Das Werk ist inspiriert von musikalischen Elementen der antiken griechischen Tragödie: dem Chor, einigen instrumentalen und perkussiven Elementen sowie Zitaten aus verschiedenen musikalischen archäologischen Fragmenten, wie dem Papyrus von Zenon (200 v. Chr.), oder dem Fragment von Euripides-Orestes (408 v. Chr.). Darüber hinaus basieren mehrere musikalische Zellen auf dem Tetrachord, der typisch für das Modalsystem der antiken griechischen Musik war. Es gibt auch noch ein Motiv, das Dionysos gewidmet ist.“

21. Mai 2023, Theater Heidelberg
Ferran Cruixent:
Thasos und Europa. Kammeroper in einem Akt – Uraufführung
Solist*innen des Theaters Heidelberg
Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Heidelberg
Dietger Holm, Leitung

>  Further information on Work: Thasos und Europa

Foto: Ferran Cruixent (© Quim Roser)

>  News Search

Stay updated on the latest composer news and publications