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Am 11. August 2023 feiert der aus Polen stammende Komponist und Lehrer seinen 80. Geburtstag. Verschiedene europäische Musikzentren würdigen den Jubilar mit Aufführungen seiner Werke.

„Von Natur und Überzeugung bin ich natürlich ein polnischer Komponist“, schrieb Meyer im Jahr 2009 in einem Brief an den damaligen Sikorski-Verlagsdirektor Hans-Ulrich Duffek, „bin aber gleichzeitig ein Europäer. Mir ist völlig egal, ob ich in Polen oder woanders wohne. Ich kann im Westen ebenso gut leben und arbeiten wie in Polen, wenn ich nur Freunde und Interpreten meiner Musik finde. Wenn ich aber in Deutschland lebe, fühle ich mich bereichert, weil das deutsche Musikleben unglaublich umfangreich ist und mir verschiedenste Impulse gibt.“

Krzysztof Meyer wurde am 11. August 1943 in Krakau geboren, lernte früh Klavier spielen und nahm ab 1954 Unterricht in Theorie und Komposition bei Stanislaw Wiechowicz. Nachdem er das Chopin-Musikgymnasium in Krakau absolviert hatte, studierte er an der dortigen Musikhochschule, wo er zwei Studiengänge mit Auszeichnung abschloss: 1965 erhielt er sein Diplom in Komposition bei Krzysztof Penderecki und 1966 sein Diplom in Musiktheorie. In den Jahren 1964, 1966 und 1968 studierte er jeweils für einige Monate in Frankreich bei Nadia Boulanger.

Von 1965 bis 1967 trat Meyer als Pianist im „Ensemble für zeitgenössische Musik MW2“ auf und konzertierte in Polen sowie in zahlreichen Ländern Europas. Von 1966 bis 1987 unterrichtete er musiktheoretische Fächer an der Staatlichen Musikhochschule (heute Musikakademie) in Krakau, deren Prorektor er von 1972 bis 1975 war; von 1975 bis 1987 hatte er den dortigen Musiktheorie-Lehrstuhl inne. Von 1987 bis 2008 leitete er eine Meisterklasse für Komposition an der Musikhochschule in Köln. Meyer hielt im In- und Ausland zahlreiche Vorlesungen über Neue Musik, unter anderem in der Sowjetunion, in Ost- und Westdeutschland, Österreich und Brasilien. Von 1985 bis 1989 war er Vorsitzender des Polnischen Komponistenverbandes.

Krzysztof Meyer gehört zu den Komponisten, die Dmitri Schostakowitsch noch persönlich begegnen durften. Zwanzig Jahre nach dessen Tod legte Meyer eine der wichtigsten Biographien vor, in der er sich auch zu seinen Beziehungen mit dem russischen Komponisten äußerte und seine Beobachtungen vor allem aus dessen letzten Lebensjahren festhielt (Schostakowitsch. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit, Gustav Lübbe Verlag 1995; überarbeitete Neuausgabe: Atlantis Musikbuch / Schott Music Mainz 1998).

Aktuell wird der Jubilar besonders in Polen mit wichtigen Aufführungen gefeiert. So standen im Juni 2023 mehrere Werke Meyers auf dem Programm der 14. Schostakowitsch Tage Gohrisch, die ihm auch ihren Internationalen Schostakowitsch Preis verliehen. Beim diesjährigen Szymanowski-Festival in Zakopane kommen neben einigen Kammermusikwerken am 21. Juli 2023 auch die Musique de la lumière et de la pénombre für Kammerorchester sowie am 29. Juli 2023 das Konzert für Altsaxophon und Streicher mit Jakub Muras als Solist zur Aufführung.

Das Warschauer Philharmonische Orchester unter der Leitung von Andrei Boreyko und der Organist Mari Fukumoto werden am 6./7. Oktober 2023 in Warschau die Musica festiva für Orgel und Orchester spielen. Am 14. Oktober 2023 hat am Teatr Wielki in Warschau Meyers Oper Death End in der Regie von Marek Weiss und unter der musikalischen Leitung von Lukasz Borowicz Premiere. Die Filharmonia Zielonogórska folgt am 24. November 2023 in Zielona Góra mit der Farewell Music für Orchester. Am 15. Dezember 2023 sind Jan Kalinowski und Marek Szlezer dann die Solisten bei einer Aufführung von Meyers Musica concertante für Klavier, Violoncello und Kammerorchester in Czestochowa.

In Vorbereitung befindet sich als Geburtstagsgabe beim Label eda records eine neue CD mit sämtlichen Werken Meyers für Violine solo und Violine und Klavier, eingespielt von Kolja Lessing.

Lesen Sie ein umfangreiches aktuelles Interview mit Krzysztof Meyer in unserem Sikorski Magazin 1/2023.
 

Abb.: Krzysztof Meyer (© Susanne Diesner), Notenbeispiel aus Musica festiva

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