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Die Musik von Jacques Offenbach ist vielerorts fester Programmbestandteil zum Jahresende – sei es, um in Silvesterkonzerten zu knistern und zu funkeln, sei es, um Festtage und großen Kehraus mit passend ausgelassenen und satirischen Bühnenproduktionen zu krönen. So auch aktuell.

Achtung, Räuber!
Die Komische Oper Berlin setzt, in der aktuellen Ausweichspielstätte, ihre im letzten Jahr begonnene Reihe halbszenischer Präsentationen von Offenbachiaden in der Einrichtung von Max Hopp fort, und zwar mit einem der letzten großen Bühnenwerke Offenbachs vor dem Deutsch-Französischen Krieg: den 1869 uraufgeführten Banditen. Am 17. und 30. Dezember geht’s also im Schiller-Theater um den Nachweis: „Offenbach ist so kritisch wie Schiller – aber viel lustiger!“ Die von Adrien Perruchon musikalisch geleitete Produktion gastiert am 9. Januar auch im Schlosstheater Fulda.

Das Haus nimmt außerdem vom 1. bis 29. Dezember seine Produktion von Offenbachs erster Mythentravestie Orpheus in der Unterwelt in Barrie Koskys durchgedrehter, auch in Salzburg sowie Düsseldorf/Duisburg über die Bühne gegangener Inszenierung wieder auf – hier übernimmt Max Hopp in der Rolle des Unterwelt-Butlers John Styx virtuos die Dialoge sämtlicher Rollen.

> Die Banditen an der Komischen Oper Berlin
> Orpheus in der Unterwelt an der Komischen Oper Berlin

Orpheus allerorten
In frischen Produktionen ist Orpheus in der Unterwelt in diesen Wochen natürlich auch andernorts zu erleben. So hatte das Werk in diesem Herbst bereits Premiere am Theater Bremen – als besonderes Bonbon präsentierte die Inszenierung von Hausherr Frank Hilbrich die Travestie-Ikone Lilo Wanders in der Rolle der Göttermutter Juno; und Polit-Puppenkünstler Nikolaus Habjan, der bereits in der letzten Saison sein Offenbach-Debut mit einer politisch-pfeffrigen Périchole am Theater an der Wien feierte, führte Regie beim Orpheus am Theater Dortmund. Beide Serien laufen über den Jahreswechsel weiter. An der Essener Folkwang Universität kommt das Werk am 7. Dezember neu heraus in einer Inszenierung von Zsófia Geréb. Und großes mediales Echo verspricht die Rückkehr Marc Minkowskis zum Orphée: Seine Produktion in Lyon 1997 – ein Plädoyer für eine Mischfassung aus der Opéra-bouffon von 1858 und der Opéra-féerie von 1874 – hat interpretatorische Maßstäbe gesetzt. Romain Gilbert übernimmt diese szenische Einrichtung für die beiden Aufführungen mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und einem erlesenen Casting am 30. Dezember bis 1. Januar in der Hamburger Elbphilharmonie

Abseits der Mythen: weitere Bühnenwerke Offenbachs
In Wien, wo der Komponist seine Werke einst am liebsten aufgeführt sah und auch selbst gerne dirigierte, kam im Oktober 2023 Laurent Pellys charmante und bildstarke Produktion von Offenbachs Opéra-féerie Le Voyage dans la lune als Familienoper auf den Spielplan der Volksoper, als Übernahme von der Pariser Opéra Comique. Stefan Troßbachs neue Übersetzung für die im letzten Jahr herausgegebene OEK-Ausgabe gelangt dabei zur Erstaufführung (Folgeaufführung am 7. Dezember, dann wieder im Juni 2024).

Während die Reise auf den Mond von Paris nach Wien wandert, nimmt man an der Opéra Comique Thomas Jollys hinreißende Inszenierung von Fantasio wieder auf – Offenbachs melancholischste romantische Oper ist ein Appell an den zivilen Ungehorsam in einer Zeit, wo wir in Europa wieder erleben müssen, wie autokratische Herrscher ihre Bevölkerung aus Machtdünkel in sinnlosen Kriegen verheizt. Nachdem die Produktion 2017 wegen Renovierungsarbeiten der Opéra Comique am Théâtre du Châtelet herauskam und dann nach Genf und Montpellier tourte, ist das Werk nun ab dem 13. Dezember erstmals seit 1871 wieder in der Salle Favart zu sehen, für die es komponiert wurde.

Wiederaufnahmen gibt es auch in Zürich, wo am Opernhaus Max Hopps urkomische Inszenierung der pseudo-orientalischen Politsatire Barkouf ab 16. Dezember für vier Aufführungen zurückkehrt, sowie in Tours, wo am Jahresende die 2022 an der Pariser Opéra Comique gefeierte, soeben auch bei Naxos auf DVD/Blu-Ray erschienene Produktion von Offenbachs La Périchole in der Regie von Valéry Lesort Station macht.

Über alle Aufführungsdaten sowie weitere Konzert-Termine mit Werken Offenbachs, natürlich aus unserer maßstabsetzenden Offenbach Edition Keck OEK, informiert Sie immer tagesaktuell unser
> Online-Kalender.
 

Abb.: Offenbach-Karikatur von Franz Gaul, um 1860 (© Archiv Jean-Christophe Keck)

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