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Das unverminderte Interesse an Musiktheater für junges Publikum spiegelt sich in zahlreichen Produktionen in der laufenden Spielzeit wider. Gerade rechtzeitig um das Warten auf Weihnachten zu verkürzen, werden im Dezember Walter Braunfels’ vergessenes Märchenspiel Der gläserne Berg sowie Gerald Reschs neueste Wanderoper Das verfluchte Geisterschiff gezeigt.

Walter Braunfels’ Der gläserne Berg wird in Duisburg wiederentdeckt

Im „Dritten Reich“ als Spätromantiker geächtet und als sogenannter „Halbjude“ vom öffentlichen Musikleben ausgeschlossen, wird das Schaffen von Walter Braunfels (1882–1954) erst in jüngerer Zeit spektakulär wiederentdeckt, so etwa seine großartige Oper Die Vögel. Auch zur Gattung des Märchenspiels hat Braunfels beigetragen: Ein bislang vergessener Schatz aus seiner Feder ist Der gläserne Berg (UA 1928 in Krefeld), ein musikalisches Weihnachtsmärchen auf den Spuren Engelbert Humperdincks und Hans Pfitzners (Das Christ-Elflein) – dieser Schatz wird nun von den Duisburger Philharmonikern gehoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg einzig 1952 in einer Rundfunkproduktion vom WDR ausgestrahlt, wird Der gläserne Berg in einer halbszenischen Aufführung durch GMD Axel Kober in Duisburg zu neuem Leben erweckt. Die zeitgebundenen Texte wurden dazu behutsam von Susanne Felicitas Wolf entstaubt. Der Auftritt von Adventstern, Christkind und natürlich das Happy End, bei der die Prinzessin ihren Prinzen aus dem gläsernen Berg befreit, sind mit Braunfels’ schillernder Musik im Rahmen des 4. Philharmonischen Konzerts neu zu entdecken.

13. Dezember 2023, Mercatorhalle Duisburg
Walter Braunfels:
Der gläserne Berg – Erstaufführung (in überabeiteter Textfassung)
Philharmonischer Chor Duisburg
Duisburger Philharmoniker
Magdalena Schnitzler, Regie
Axel Kober, Leitung
Folgeaufführung am 14. Dezember
> Mehr Informationen auf der Homepage der Duisburger Philharmoniker

Der Mitschnitt vom 13. Dezember wird am 5. Januar 2024 um 20:04 Uhr auf WDR3 gesendet.

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Gerald Reschs Das verfluchte Geisterschiff ankert in Wien

Bedeutende Werke des Repertoires für ein sehr junges Publikum zu erschließen, Schwellenängste zu nehmen und die komplexe Architektur der Wiener Staatsoper mit ihren Foyers, Treppen, Fluren und Wandelgängen zu einem großen Erlebnisraum zu machen – das ist das Konzept von Gerald Reschs Wanderopern. Bereits vor zwei Jahren landete der Österreicher mit seiner Entführung ins Zauberreich frei nach Mozarts Entführung aus dem Serail einen großen Erfolg. Nun legt er mit einer Adaption von Wagners Der fliegende Holländer unter dem Titel Das verfluchte Geisterschiff nach. Einige Überraschungen sind auch in dieser Neuproduktion in der Regie von Nina Blum garantiert, die am 16. Dezember Premiere hat.

Gerald Resch kommentiert: „Mit der Librettistin Margit Mezgolich habe ich eine hervorragende Partnerin für die beiden Wanderopern an der Wiener Staatsoper gefunden. In ihrer Neu-Überschreibung des Wagner-Librettos ist Senta ein Teenager, der – ohne das selbst durchschauen zu können – in eine Depression gerutscht ist. Sie identifiziert sich mit Unheimlichem und schwärmt für einen rätselhaften holländischen Seemann, den sie glaubt, retten zu können. Erst durch die Hilfe ihrer Freund*innen, die sie durch diese dunkle Zeit tragen, fasst sie wieder Vertrauen und überwindet ihre jugendliche Depression. Das wird allerdings nur im Subtext erzählt, an der Oberfläche ist das Stück äußerst kurzweilig, witzig, mit viel Tempo, liebenswerten Nebenfiguren und zahlreichen Überraschungen.
Indem ich Wagners spezifischen Tonfall durch ein 14-köpfiges Instrumentalensemble einerseits simuliere, andererseits aber klanglich massiv verschlanke, heble ich so manchen allzu pathetischen Moment ein bisschen aus (was dem Stück – gerade als Adaption vorwiegend für Kinder und Jugendliche – meiner Meinung nach guttut).
Meine eingefügten eigenen Musiknummern verwenden, kontrastierend zu Wagner, einen dezidiert leichteren Tonfall – etwa in Dalands Geburtstags-Song oder den Rätselmusiken von Riesenschildkröte, Krake und Meerjungfrau ...“

16. Dezember 2023, Wiener Staatsoper
Gerald Resch:
Das verfluchte Geisterschiff (frei nach Richard Wagners Der Fliegende Holländer) – Uraufführung
Bühnenorchester und Solist*innen der Wiener Staatsoper
Nina Blum, Regie
Markus Henn, Leitung
Zahlreiche Folgeaufführungen bis Juni 2024
> Mehr Informationen auf der Homepage der Wiener Staatsoper
 

>  Further information on Performance: Der gläserne Berg

>  Further information on Work: Das verfluchte Geisterschiff (frei nach Richard Wagners 'Der Fliegende Holländer')

Abbildung: Gerald Resch (© Anna Stöcher) / Walter Braunfels (© Braunfels-Bruse Nachlass)

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