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Seine letzte Oper Der Idiot komponierte Mieczysław Weinberg in den späten 1980er Jahren. Nach der Uraufführung des Werkes vor zehn Jahren am Nationaltheater Mannheim erlebt das Musiktheater nach Fjodor Dostojewskis gleichnamigem Roman nun seine österreichische Erstaufführung in der Inszenierung von Vasily Barkhatov.

Seit der Wiederentdeckung Mieczysław Weinbergs vor knapp 15 Jahren gelangt das Œuvre des zuvor weitestgehend vergessenen Komponisten nach und nach zurück an die Öffentlichkeit. Allein 150 mit Opuszahlen versehene Werke untermauern Weinbergs zu seinen Lebzeiten großen musikalischen Einfluss. Insbesondere die enge Freundschaft zu Dmitri Schostakowitsch förderte die Produktivität des 1919 in Warschau Geborenen maßgeblich – und vice versa: Der gegenseitige Respekt beider Komponisten war so groß, dass sie ihre Projekte miteinander diskutierten. Schostakowitsch bezeichnete Weinberg als „einen der hervorragendsten Komponisten der Gegenwart“. Als Weinberg im Jahr 1996 gut 20 Jahre nach Schostakowitsch verstarb, geriet er zunächst in Vergessenheit. Völlig zu Unrecht, wie die schnelle Renaissance von Weinbergs Musik – darunter mehrere Opern, 21 Symphonien und 17 Streichquartette – nachdrücklich zeigt.

Mit der szenischen Uraufführung und Wiederentdeckung der erschütternden, den Holocaust thematisierenden Weinberg-Oper Die Passagierin sorgten die Bregenzer Festspiele 2010 für Aufsehen. Am Theater an der Wien feiert nun das Bühnenwerk Der Idiot Premiere und zugleich seine österreichische Erstaufführung. Die Oper, zwischen 1986 und 1989 als Weinbergs letztes Musiktheater entstanden, ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Fjodor Dostojewski, in dem der Adelige Myschkin auf der Zugfahrt nach einem Sanatoriumsaufenthalt den Kaufmannssohn Rogoschin kennenlernt und in ein Netz aus Abhängigkeiten, Wahnsinn und sogar Mord gerät. Weinberg und sein Librettist Alexander Medwedew haben die Handlung meisterlich für die Bühne angepasst, ohne dabei die Feinheiten der literarischen Vorlage aus den Augen zu verlieren. 2013 kam Der Idiot in Mannheim zur Uraufführung; mit der Inszenierung des russischen Theaterregisseurs Vasily Barkhatov erlebt die Oper am 28. April ihre Wiener Erstaufführung. Die musikalische Leitung liegt, wie seinerzeit in Mannheim, bei dem ausgewiesenen Weinberg-Experten Thomas Sanderling.

Mieczysław Weinberg:
Der Idiot (1986–89) ca. 210 Min.
Oper in vier Akten
Libretto von Alexander Medwedew nach Fjodor Dostojewski
Premiere: 28. April 2023 Theater an der Wien – Neuinszenierung
Ort: Museumsquartier, Halle E
Folgeaufführungen: 30. April, 3., 5. und 7. Mai 2023
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Thomas Sanderling
Inszenierung: Vasily Barkhatov
Bühne: Christian Schmidt
Kostüm: Stefanie Seitz
Licht: Alexander Sivaev
Video: Christian Borchers
sowie Dmitry Golovnin (Fürst Myschkin), Dmitry Cheblykov (Rogoschin), Ekaterina Sannikova (Nastassja) u. a.

> Alle Vorstellungen am Theater an der Wien
 

>  Further information on Performance: The Idiot

>  Further information on Work: The Idiot

Foto: Promotionmotiv (© Theater an der Wien)

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