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Scoring

2(II=picc).2.2.2-2.2.1.0-perc(2)-pft-harp-strings(min.8.6.5.4.3)

Abbreviations (PDF)

Publisher

B&B

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
28/10/2021
Gewandhaus, Leipzig
Raschèr Saxophone Quartet, saxophone / Gewandhausorchester Leipzig / François-Xavier Roth
Composer's Notes

Das Konzert für Saxophonquartett und Orchester ist in drei Sätze gegliedert. Der erste Satz ist mit einer Dauer von 7 Minuten der kürzeste. Er beginnt mit einer Risoluto überschiebenen Einleitung, die orchestralen Schläge des Anfangs enthalten bereits die wichtigste motivische Keimzelle des gesamten Stücks, die Intervallkonstellation Sekund + Terz (mit dem resultierendem Rahmenintervall der Quarte). Dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück und ist für motivische wie harmonische Konstellationen ausschlaggebend.
Im Zentrum des einleitenden Abschnitts stehen Soli des Tenor- und Baritonsaxophons, kurze, jeweils darauf folgende Episoden in schnellem Tempo kündigen bereits den 2. Teil (Vivace) an, der auf einer 12 8tel-Bewegung basiert.

Der 2. ist mit 11 Minuten der längste Satz und sozusagen das Herzstück des Konzerts. Er ist dreiteilig, langsam - schnell - langsam, man könnte auch von zwei ineinander verschränkten Sätzen sprechen, einem Adagio und einem darin integrierten Scherzo. Zu Beginn (Calmo) entfaltet sich über einer sehr einfach gehaltenen Begleitung aus liegenden Streicherakkorden und Klavier - bzw. Harfenimpulsen ein Solo des Altsaxophons, das später vom Sopransaxophon übernommen wird. Es folgt ein Mittelteil in schnellem Tempo (Agitato), in dem sich aus einer schnellen Bewegung der tiefen Saxophone fast tänzerisch anmutende, durch häufige Taktwechsel gekennzeichnete Texturen entwickeln. Sie nehmen zunehmend groteske bis clowneske Züge an.
Ein kurzes Zwischenspiel des Orchesters leitet zu einer Reprise des ersten Teils über, bei dem die Soli des Alt- bzw. Sopransaxophons mit Bewegungsmustern aus dem Mittelteil kombiniert werden. Eine in gemäßigtem Tempo vorantastende Coda beschließt den 2. Satz.

Das Finale (Frenetico) ist im Gestus oftmals euphorisch und von weitgehend sehr schnellem Tempo gekennzeichnet. Die Saxophone haben hier sehr virtuose Passagen zu bewältigen. Das Stück endet mit einem Zitat der nur geringfügig veränderten Anfangsschläge, die somit eine formale Klammer für das gesamte Stück bilden.

Ich habe dieses Stück Anfang November 2020 nach einer längeren Schreibpause zu komponieren begonnen, genaugenommen der längsten, seit ich komponiere (5 Monate). Sie fiel zufällig mit dem ersten Lockdown der Coronakrise in Österreich zusammen. Der erste Teil des Konzerts, der entstand, war der Beginn des 2. Satzes. Es folgte darauf der gesamte 3. Satz, dann die Fertigstellung des 2. und erst danach die Komposition des 1. Satzes. Die melancholische Stille des Lockdowns spiegelt sich vielleicht in den Eckteilen des 2. Satzes wider. Sie wird aber in den schnellen Teilen zugunsten einer geradezu euphorischen Aufbruchsstimmung überwunden.
Bernd-Richard Deutsch, 2021

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