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Scoring

2.2.3(III=bcl).3(III=dbn)-3.3.3.1-timp.perc(3)-hp-pft-strings(10.8.6.5.5)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes / Sikorski in aller Welt.
Uraufführung
02/12/2022
Grosse Tonhalle, Zürich
Nils Mönkemeyer, viola / Tonhalle-Orchester Zürich / Peter Ruzicka
Composer's Notes

„Départ Paul“ schrieb Paul Celan am 19. April 1970 in sein Notizbuch, ehe er mit dem Gang in die Seine seinem Leben ein Ende bereitete. Fünfzig Jahre später entstand mit meinem Bratschenkonzert DEPART eine Trauermusik zum Gedenken an diesen großen Dichter, der wie kein anderer die Wunden des 20. Jahrhunderts
zu benennen wusste. Ihm hatte ich bereits eine Reihe anderer Werke gewidmet, darunter die Oper CELAN, die in meinem neuen Stück ein spätes Parergon erfährt. Die Solobratsche führt durch die Musik von DEPART, die zwischen rauschhaftem Aufbegehren und verstummender musikalischer Gestalt changiert. Meine Empathie für Celan führt nicht selten zu Momenten des Aufbegehrens, des Ausbruchs - dann aber auch der epischen Zurücknahme ins Dunkle, Unbestimmte, in Stille und Auslöschung. DEPART wurde in den Monaten der aufkommenden Corona-Pandemie geschrieben. (Peter Ruzicka)

Programme Note

DEPART. Konzert für Viola und Orchester schrieb Ruzicka im Jahr 2020, zur Zeit der aufkommenden Corona-Pandemie. Das Stück ist wie ein Aufschrei aus der Einsamkeit. Klage. Verstummen. Beweggrund der Komposition war allerdings einmal mehr Paul Celan. DEPART ist – 50 Jahre nach dessen Freitod – „eine Trauermusik zum Gedenken an diesen großen Dichter, der wie kein anderer die Wunden des 20. Jahrhunderts zu benennen wusste.“ (P. R.) Davon erzählt der Titel: Kurz bevor der Dichter am 20. April 1970 mit dem Gang in die Seine seinem Leben ein Ende bereitete, schrieb er in sein Notizbuch: „Départ Paul“. Ein dritter Bezugspunkt mag den „Ton“ des Konzerts beeinflusst haben: Ruzicka widmete DEPART dem hochgeschätzten Kollegen und Weggefährten Wolfgang Rihm zum 70. Geburtstag, mit dem ihn eine – vielleicht gerade wegen der so gegensätzlichen Temperamente beider Komponisten – besondere Freundschaft verbindet.
Schon der Beginn von DEPART hat mit der auf das wuchtige CIS-Unisono in den tiefen Streichern (eine Art Zentralton – nicht nur – dieses Werks) folgenden, sich von eben jenem CIS sich emporschraubenden Figur in der Solo-Bratsche eine gestische Wucht, die an die Physis Rihmscher Klangerfindungen gemahnt. Sie gibt den Weg für das Stück vor, in dem die Solostimme bis hin zu ihrer furiosen Kadenz vor einer stillen Coda unterschiedlichste emotionale Register durchläuft. Der Schrei wird zum Gesang, zum Protest, zum Seufzer, zum Schweigen. Wie ein Klangschatten geistert BENJAMIN auch durch diese Partitur: Im Orchesterpart finden sich immer wieder Zitate und Metamorphosen einiger Klangflächen und -figuren aus der Oper, die auch in LOOP und FURIOSO schon aufschienen. Ein „Départ“, ein Abschied auch von der musikalischen Welt, die Ruzicka für den anderen Einsamen und Verfolgten, der den Freitod wählte, erfunden hatte?
(Uwe Sommer-Sorgente)

Subjects
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