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Scoring

2(II=picc).2(II=corA).2.2(II=dbn)-3.3.3.0-timp.perc(3):I=crot/2tgl/glsp/wdbl/susp.cym/sizzle cym; II=watergong/2tam-t(sm,lg)/t.bells(C#,D,Eb)/vib/susp.cym/sizzle cym; III=log dr/BD/2tam-t(sm,lg)/tom-t/susp.cym/sizzle cym-harp-strings(10.0.8.6.4)

Abbreviations (PDF)

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

World Premiere
28/07/1991
Auditorium S. Fancesco, Montepulciano
Members of the Karajan-Akademie and the Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin / Markus Stenz
Programme Note

Mit dem Parergon hat Detlev Glanert versucht, aus einem teilweise vorliegenden Opernmaterial ein reines Orchesterstück zu bilden; es handelt sich nicht um einen Ausschnitt oder eine Instrumentierung von Sänger-Nummern, sondern wurde eine Reflektion über das Thema der Oper unter Verwendung einigen motivischen Materials.
In der dem Libretto zugrundeliegenden Novelle von Arnold Zweig bekommt ein mächtiger Kaiser, der sein Leben und Reich geordnet glaubt, einen Spiegel geschenkt, in dem er dreimal die Zukunft sehen darf. Das erste Mal prophezeit ihm der Spiegel, daß ein von dem Kaiser zum Tode veruteilter Gefangener weiterleben wird; das bewahrheitet sich schnell. Das zweite Mal zeigt ihm der Spiegel das Ende seiner Herrschaft und die Enthauptung seines Enkels.
Zutiefst schockiert und verunsichert sucht der Kaiser Aufklärung bei einem Rabbi, der mit ihm eine Wanderung beginnt: er zeigt ihm sein Reich von unten, die "Gegenwelt", und der Kaiser muß erkennen, daß jede von ihm geschaffene Ordnung versagt, daß auch seine innere Ordnung ohne Basis ist. In der dritten Anrufung des Spiegels verlangt er die Zukunft der ihm bekannten Welt in 683 Jahren zu sehen, und er sieht Verdun 1918, den Untergang des Abendlandes...Er beschließt, den Spiegel und alles, was er weiß, zu ignorieren und zu vergessen. ("Aber obwohl Friedrich empfand, er habe...gut gehandelt, verhärtete sich dennoch von da an sein Gemüt;...er vergaß im Drang der Zeiten, die gewittrig anhoben und ihn ganz verschlangen...")
Das Parergon ist eine Musik, die äußerlich mit dem Erscheinen des Spiegels – der in der dritten Szene aus einem "sehr fernen" Land kommt – im Zusammenhang steht; ein Spiegel hat von jeher fasziniert als Symbol, Reflektion, Öffnung in eine andere Welt, als Bringer einer surrealen Wahrheit wenn man will, ist auch die Opernbühne das alles.
Glanerts Musik arbeitet mit gefundenem Material aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte – Cluster, Tonales, Serielles, Konkretes – all dies scheint dem Komponisten geeignet, um über Assoziationen und Illusionen zu neuen, dem Ausdruck dienenden Formen und Farben zu gelangen.
Im Parergon sind deshalb ganz verschiedene Mittel auffindbar: große Gesangsbögen, Zerhacktes, Geräuschhaftes; die ganze Musik stellt das Medium, die Luft zwischen den handelnden Personen dar, ihre Gefühle, ihre Angst, ihr Erkennen.
Da ihm dies also allgemein gültig und verständlich erschien, hat der Komponist es unternommen, hier auf Text und Singstimmen zu verzichten, um den Emotionsbogen des Dramas in die Stimmen, Laute, Klagen und Schreie der Instrumente des Orchesters einzuschmelzen.
Thomas Tangler

Press Quotes

"Nicht etwas eine Art Suite mit Highlights aus dem Bühnenwerk, sondern eine musikalische Refelxion über die Thematik der zugrundeliegenden Arnold-zweig-Novelle über einen Kaiser, der in einem Spiegel dreimal die Zukunft erblicken darf. Das Orchesterstück beginnt mti einem Donnerschlag, dem zarte Empfindungen der Streicher und kantable Linien amentlich der Holzbläsergruppe folgen. Fließende Linien und raffiniertes spannungsvolles Farbenspiel, das stellenweise an Strauss’ Frau ohne Schatten erinnert, wurden vom SOB wirkungsvoll interpretiert. Viel Beifall." (Regina Leistner, Berliner Morgenpost, 13.04.1992)



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