OPERNSUCHE
Eugen d’Alberts Oper Die toten Augen in Gera

Eugen d’Albert (1864–1932) sicherte sich mit Tiefland einen vorderen Platz auf den Rängen der meistgespielten Opern der Musikgeschichte. Nun zeigt das Theater Altenburg Gera eines seiner zwanzig anderen, weniger bekannten Bühnenwerke: Die toten Augen.
Die 1912/13 komponierte abendfüllende „Bühnendichtung“ gelangte im März 1916 am Dresdner Hoftheater zur erfolgreichen Uraufführung, dirigiert von Fritz Reiner. Das Libretto von Hanns Heinz Ewers nach einem Entwurf von Marc Henry spielt am Palmsonntag in Jerusalem zur Zeit des Neuen Testaments:
Myrtocle, die Frau des römischen Gesandten Arcesius, ist blind. Sie liebt ihren hässlichen Gatten leidenschaftlich und glaubt, dass er schöner sei als der Gott Eros selbst. Arcesius belässt sie in diesem Glauben. Als Jesus von Nazareth in die Stadt kommt und sich seine Wundertaten überall herumsprechen, lässt sich Myrtocle zu ihm führen. Geheilt, triftt sie bei ihrer Rückkehr auf den schönen Hauptmann Aurelius Galba, den sie für ihren Gatten hält – mit tragischen Folgen.
Gekleidet wird die Handlung in den charakteristischen d’Albert-„Sound“: lyrisch-dramatisch und in leuchtenden Farben koloriert. In jüngerer Zeit warb die im Jahr2000 erschienene, hochgelobte Einspielung der Dresdner Philharmonie mit Dagmar Schellenberger, Lothar Odinius und Olaf Bär beim Label CPO (9996922) eindringlich für die musikalischen Schönheiten des Werks.
Von März bis Mai 2025 zeigt nun das Theater Altenburg Gera eine szenische Interpretation der Toten Augen mit den vereinten Kräften des Hauses und stellt damit, treu seiner Tradition besonderer Repertoire-Entdeckungen, das Werk neu zur Diskussion:
Eugen d’Albert:
Die toten Augen
Premiere: 28. März 2025, Großes Haus Gera
Musikalische Leitung: Ruben Gazarian
Inszenierung: Kay Kuntze
Bühne und Kostüme: Markus Meyer
Choreinstudierung: Alexandros Diamantis
Dramaturgie: Peter Larsen
Philharmonisches Orchester Altenburg Gera / Opernchor des Theaters Altenburg Gera
> zur Produktion auf der Website des Theaters
Foto: Eugen d’Albert (© Wikimedia Commons)