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Orchesterbesetzung

3(II,III=picc).3(III=corA).2.bcl.2.dbn-4.2.3.1-perc(4):I=timp/BD/rattle/alu-foil; II=vib/crot(2octaves)/gongspiel/tuned gongs(F2,G2)/seed-rattle; III=marimba/bass marimba/tam-t/2chin.cym/3susp.cym(lg to med/sm); IV=marimba/lg chin.tom-t/2tom-t(med,high)/2bongos(high)/2tgl(sm)/3Peking opera cym(susp)-harp-cel.pft-strings(min.14.12.10.8.6; 2nd vln desks 3-6 also play perc:sm bells/sleigh bells/house keys/sm containers of stones/toy bells etc.)

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
09/05/2003
Perth
West Australian Symphony Orchestra / Matthias Bamert
Anmerkungen des Komponisten


Ceremonial
entstand im Auftrag von Symphony Australia zum 75jährigen Jubiläum des West Australian Symphony Orchestra. Das Werk ist für großes Orchester geschrieben und besteht aus einem Satz von ungefähr acht Minuten Dauer.

Nach Beginn der Kämpfe im Irak Mitte März 2003 ging ich in meinem Viertel in Melbourne spazieren und war erstaunt über die große Anzahl von Kirchen, die Passanten ganz offen dazu einluden, an ein paar Augenblicken spontanen persönlichen Gebets teilzunehmen - wozu ich einen ungewöhnlichen Drang verspürte. Das war völlig unpolitisch - die Kirche bot nicht nur die Möglichkeit zu allgemeinen Friedensgebeten, sondern auch zu spezifischeren Gebeten sowohl für die unschuldigen zivilen Opfer als auch für die sichere Heimkehr unserer Soldaten und Soldatinnen.

Wie Kirchen, oder religiöse Bauwerke jeglicher Glaubensrichtung, Räume der architektonischen und geistigen Erholung, des Gleichgewichts und der Schönheit bieten und ihre Türen ebenso in Zeiten von Erschütterung wie von Freude öffnen, so kann mein Ceremonial vielleicht am besten aufgefasst werden als ein "Raum für Gedanken und Gebete", errichtet in diesem Fall in Kriegszeiten; eine nachdenkliche, langsame Musik, geschrieben in Zeiten, die ich persönlich für unheilvoll erachte und in düsterer Weise bedeutsam, insbesondere was die Art und Weise angeht, wie die künftigen internationalen Beziehungen wohl geführt werden mögen. Zugleich habe ich mich darum bemüht, das zu Beginn meines Stückes (mit seinem Pulsieren in Klavier, Bässen und Trommeln) wahrnehmbare Gefühl der Vorahnung mit lichteren Momenten auszugleichen.

Das Werk wurde ursprünglich konzipiert als eine Art Gedenkmusik im Nachklang der Anschläge von Bali im Oktober 2002. Vor diesem Hintergrund huldigt die bevorzugte Rolle, die dem auf Tonhöhen gestimmten Schlagwerk, insbesondere den Gongs eingeräumt wird, den bewegenden Gedenkgottesdiensten und traditionellen Zeremonien, die man auf Bali im Anschluss an diese Tragödie abhielt. Vollendet allerdings habe ich die Komposition schließlich zwischen Februar und Mitte März 2003 vor dem Hintergrund der täglichen Entwicklungen in der sich verschlimmernden Irak-Krise, schloss die letzten Seiten ab, als die ersten Bombenangriffe auf Bagdad stattfanden, wodurch die Bedeutung der Ereignisse auf Bali für immer in einen gänzlich neuen Zusammenhang gestellt wurde.

© Brett Dean, im April 2003

Abdruckrechte
Dieser Werkkommentar kann in Programmheften unter Nachweis des Autors kostenlos abgedruckt werden
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