Sikorski
„Mein Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn entstand aus dem Gedanken an die reine Freude des Musizierens – jenem Moment, in dem sich fünf Musiker zusammenfinden, um mit Klängen eine Geschichte ohne Worte zu erzählen. Man wird in diesem Werk keine spektakulären technischen Experimente finden, doch ebenso wenig lässt es sich auf bloße Einfachheit reduzieren. Unter der Oberfläche des freien Klangs verbirgt sich eine präzise, streng organisierte Struktur, die jedoch dem Ohr des Zuhörers verborgen bleibt. Denn diese Musik – wie jede andere auch – ist nicht zur Analyse bestimmt, sondern zum ästhetischen Erleben. Sie ist eine Einladung, den Kontrapunkt der fünf Instrumente, ihre wechselnden Klangfarben sowie die zwischen ihnen kreisenden Spannungen und Harmonien wahrzunehmen.
So entstand das Quintett als ein Stück „zum Vergnügen des Musizierens“ – jedoch in einem tieferen Sinne als bloße Unterhaltung. Es ist die Freude an der Begegnung mit einer Musik, die fordert und zugleich fesselt. Denn auch wenn der Komponist niemandem ein ästhetisches Erlebnis garantieren kann, so kann er doch versuchen, Bedingungen zu schaffen, unter denen ein solches Erlebnis möglich wird.“ (Krzysztof Meyer)