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Ein Portrait im Rahmen unserer Serie: Komponistinnen bei Boosey & Hawkes

Ihr Werdegang
Obwohl Anna Clyne bereits im Alter von 7 Jahren begann, Musik zu komponieren, nahm sie erst mit 20 Kompositionsunterricht. „Da ich erst später im Leben angefangen habe, wusste ich bereits, was ich sagen wollte – ich brauchte nur die Werkzeuge, um mich auszudrücken“, beschreibt die Künstlerin ihre Anfänge.

Nach Abschluss des Studiums an der Universität Edinburgh zog Clyne nach New York City und begann ein Kompositionsstudium bei Julia Wolfe an der Manhattan School of Music. Sie wurde schnell zum Mitglied der Neue Musik-Szene und nahm an den Sommerfestivals „Bang on a Can“, den „Underwood Readings“ amerikanischer Komponisten und den Workshops der Carnegie Hall teil.

Im Jahr 2010 begann Clynes rasanter Aufstieg in der Orchesterwelt, als sie Composer-in-Residence beim Chicago Symphony Orchestra wurde und dort fünf Jahre lang mit dem Orchester sowie der Community zusammenarbeitete. Musikdirektor Riccardo Muti beschrieb sie als „eine Künstlerin, die aus dem Herzen schreibt, die sich jeder Kategorisierung entzieht und sämtliche Barrieren und Grenzen überbrückt. Ihre Kompositionen sind für große Musiker geschrieben und werden von einem breiten Publikum mit Begeisterung gehört.“

An die Residenz bei den Chicagoer Symphonikern schlossen weitere nahmhafte Residenzen an, die Clyne die Möglichkeit gaben, das Komponieren für den Klangkörper Orchester mit viel Experimentierfreude weiterzuentwickeln. Dirigenten wie Marin Alsop, Cristian Macelaru, Leonard Slatkin und viele andere wurden schnell zu Förderern von Clynes Werken. „Anna Clyne ist jemand, bei dem ich stets großartige Musik finde. Ihre Werke sind immer emotional, kommen von Herzen, sind aber auch gekonnt komponiert“, so Alsop, die gleich vier Orchesterwerke von Clyne uraufführte

Die Uraufführung ihres Orchesterwerks Maskerade bei der Last Night of the Proms 2013, aufgeführt von Alsop und dem BBC Symphony Orchestra, war ein weiterer Wendepunkt für die in London geborene Clyne, die diese Aufführung als einen besonderen „Homecoming“-Moment beschreibt.

Heute gehört Clyne zu den 50 meistgehörten lebenden Komponisten*innen der Welt laut Bachtracks Studie „Classical Music in 2019“. Sie erhält Aufträge von großen Orchestern in den USA, Europa und Australien und ist derzeit Composer-in-Residence beim Scottish Chamber Orchestra.

Top-Titel
Masquerade für Orchester
Within Her Arms für Streichorchester
This Midnight Hour für Streichorchester
Lavender Rain für zwei Geigen und Aufnahme
Three Sisters für Mandoline und Streichorchester

Ihr Stil
„Mit zunehmendem Alter wird mir die Melodie immer wichtiger.“ Clynes Kompositionen sind von Musik mit großen Gesten, lang entwickelten Motiven, Klangschichtungen und einem starken Rhythmusgefühl geprägt. Postminimalistischen Komponist*innen wie Julia Wolfe, Steve Reich und Arvo Pärt sind dabei ihre entscheidenden Einflüsse. Ihre Musik verrät aber auch eine große Liebe zur Musik des Barocks und des Mittelalters, nicht zuletzt ist die britische Volksmusik fester Bestandteil ihrer Klangwelten.

Clyne ist fasziniert von der Körperlichkeit des Klangs und ihre Musik ist oft vom Tanz angeregt. Sie fühlt sich zu den Werken von Strawinsky und Louis Andriessen wegen ihres Sinns für Rhythmus und Bewegung hingezogen. Tatsächlich lässt Clyne sich oft von vielen anderen Kunstformen wie Gemälden, Tanz und Gedichten inspirieren. Das kürzlich veröffentlichte Werk COLOR FIELD für das Baltimore Symphony Orchestra geht von einem Gemälde Mark Rothkos aus.

Kooperationen
Clyne genießt die Zusammenarbeit mit Choreographen, bildenden Künstlern, Filmemachern und Elektronikkünstlern. Beispiele dafür sind die Animationen des Künstlers Josh Dorman zur Begleitung der Musik ihres Albums The Violin und die vom Houston Ballet in Auftrag gegebene Musik für ein von Nicolo Fonte choreographiertes Tanzstück. Sie wird häufig für genreübergreifende Projekte wie „The Nico Project“ engagiert, das vom Manchester International Festival präsentiert wird; hier legte Clyne eine rekomponierte Fassung des Albums Marble Index von Pop-Ikone Nico für Kammerorchester vor.

Zu den bevorstehenden Projekten gehören neue Werke für das Scottish Chamber Orchestra, Australian Chamber Orchestra, Orchestre de Chambre de Lausanne, The Knights, Orlando Symphony, Calidore Quartet und eine neue skulpturale Klanginstallation für das Caramoor Summer Music Festival.

Werke von Anna Clyne bei Boosey & Hawkes
Hörbeispiele
Youtube-Playlist

photo: Jennifer Taylor

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