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FOLGE 2: Tuba allein oder mit Klavier/Ensemble
Komponist*innen A – K

Alljährlich krönen die deutschen Landesmusikräte ein „Instrument des Jahres“. 2024 ist es die Tuba. Ziel des Projektes ist es, Werbung für die Musik und das Musizieren im Allgemeinen zu machen, aber auch ein Instrument in vielen unterschiedlichen Facetten zu beleuchten und der örtlichen Szene Aufwind zu geben. Dazu benennt jedes Bundesland engagierte, meist junge Musizierende und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Botschafter*innen und Schirmherr*innen.

Ursprünglich in der Volks- und Militärmusik verwurzelt, ist die Tuba natürlich längst aus der klassischen Konzertmusik nicht mehr wegzudenken. Prominente Stellen etwa aus vielen großen Sinfonien oder Opern kommen einem sofort in den Sinn. Dass das Instrument des Jahres 2024 auch in der zeitgenössischen Musik keine bloße Randerscheinung ist, zeigen zahlreiche Werke aus unseren Katalogen. In mehreren Folgen stellen wir an dieser Stelle eine Auswahl vor. Hier nun die erste von zwei Folgen mit Kammermusik.

(> Lesen Sie hier mehr über unser Repertoire für Tuba solo und Orchester)
[> und hier Teil 2/2 mit Kammermusik für Tuba allein oder mit Klavier/Ensemble)
 

Leonard Bernstein
Waltz for Mippy III aus Brass Music (1959) 2 Min.
für Tuba und Klavier
979-0-060-07140-9 | 13,00 €
> Audio

Leonard Bernstein liebte Hunde. Seine im Auftrag der Juilliard Musical Foundation komponierte, von Mitgliedern des New York Philharmonic in der Carnegie Hall uraufgeführte Brass Music trägt drei der Tiere in ihren Satztiteln. Während die eröffnende Rondo-Ode dem Skye Terrier der befreundeten Schauspielerin Judy Holliday und die abschließende Fanfare Serge Koussevitzkys Cockerspaniel huldigen, drehen sich die drei Mittelsätze um Mippy, den Mischlingshund seines Bruders Burton „Burtie“ Bernstein. Während die Fanfare das ganze Quartett vereint, sind alle anderen Teile den einzelnen Blechblasinstrumenten vorbehalten. Mippys anmutiger Walzer, von Bernsteins Liebe zum Jazz beeinflusst, feiert die Auferstehung des auf tragische Weise dahingegangenen Haustiers.

Elliott Carter
Retracing IV (2011) 2 Min.
für Tuba solo
979-0-051-10771-1 | 11,00 €

Retracing, „Zurückverfolgen“, heißen fünf Stücke, die der 2012 im biblischen Alter von 103 gestorbene Komponist nach der Jahrtausendwende schrieb. Jede dieser linearen, im typisch konzis-durchbrochenen Stil Carters geschriebenen Miniaturen 'bedient’ ein anderes Blasinstrument: Fagott, Horn, Trompete, Tuba und Posaune. Nummer vier greift auf ein Solo aus Carters Soundings von 2005 zurück, ein 10-minütiges, für Daniel Barenboim und dessen Chicago Symphony Orchestra komponiertes Stück voller konzertanter Momente.

Michael Daugherty
Timbuktuba (1995) 7 Min.
für 4 Euphonien, 2 Tubas und Schlagzeug
Aufführungsmaterial leihweise
> Audio

Komponiert im Auftrag der Tubists Universal Brotherhood Association, führt dieses Showstück eine eingeschworene Gemeinschaft von Tubainstrumenten zusammen, wobei das 1. Euphonium solistisch behandelt wird und sich in klagenden Rezitativen und perlenden Girlanden ergehen darf, bevor das komplette Ensemble sich zusammen in eine Art wilden Wüstenritt stürzt. Die orientalisierenden Skalen und elefantösen Glissandi dürfen getrost als ironisch aufgefasst werden, steht „Timbuktu“ doch seit eh und je nicht nur für die reale westafrikanische Stadt, sondern auch für einen unerreichbar fernen Ort, irgendwo dort, „wo der Pfeffer wächst“.

Elena Firsova
Euphonismen op. 108 (2003) 8 Min.
für Euphonium und Klavier
auch Fassung für Tuba und Klavier, op. 108a
Aufführungsmaterial Print-on-Demand
> Audio

Die Komposition, ein Zyklus von vier kurzen Stücken, entstand als Auftragsarbeit für die Park Lane Group Artists New Year Series. Der Titel bezieht sich nicht nur auf das Instrument – er „bedeutet eine ‚harmonische Rede‘ und spiegelt ... einen konkordanten Dialog zwischen den Instrumenten wider“, so die Komponistin: „Im ersten Stück (Moderato) habe ich einen Modus von fünf Tönen: c–d–e–f–a für das Euphonium und für das Klavier einen Modus von sieben anderen Tönen: c#–d#–f#–g–g#–a#–h. Im dritten und vierten Stück (Andante cantabile und Moderato) tauschen Euphonium und Klavier ihre Tonarten aus. Außerdem übernimmt im letzten Satz das Euphonium die Textur der Klavierstimme aus dem ersten Stück übernommen. Der zweite Satz (Vivo) ist ein sehr schnelles und virtuoses Stück, in dem beide Instrumente alle 12 Töne der chromatischen Tonleiter spielen.“

Henryk Mikolaj Górecki
Aria – „Opernszene“ op. 59 (1987) 13 Min.
für Tuba, Klavier, Tam-Tam und große Trommel
979-0-060-09433-0 | 18,95 €

1987 wurde Górecki vom belgischen Regisseur, Dramaturg und Choreografen Jan Fabre um Musik für ein Bühnenwerk nach einem eigenen Libretto gebeten, das auf einer Abfolge symbolischer Szenen beruhen sollte. Letztendlich gab der Komponist den Austrag jedoch zurück – obwohl er immer wieder der Verwendung seiner Musik für Tanzchoreografien zustimmte, blieb die Bühne ihm zeitlebens fremd. Gleichwohl hat das Projekt Spuren in der Aria op. 59 hinterlassen, die immer wieder opernhafte Bilder evoziert. Sie beginnt als lyrischer Tuba-Monolog über repetierten Klavierakkorde, die von den tiefsten Tönen allmählich ansteigen. Auf dem Höhepunkt wird der Solopart rhythmischer, und die Musik beschleunigt sich bis zu einer „Explosion“ von Tamtam und Trommel. Einer Generalpause folgt eine ruhige, ausgedehnte Coda, die in völlige Stille mündet.

Sofia Gubaidulina
Lamento (1977) 5 Min.
für Tuba und Klavier
979-0-003-02917-7 (exempla nova 257) | 18,50 €
> Audio

Das Lamento als musikalischer Ausdruck tiefer Trauer spiegelt sich bei diesem Werk sowohl in der Wahl der Tuba mit ihrer besonders dunklen Klangtönung als auch in der hauptsächlich für den Klavierpart gewählten tiefen Lage. Sofia Gubaidulina notiert die linke und die rechte Hand des Klavierparts über weite Strecken im Bassschlüssel und zitiert zudem eine barocke Lamento-Floskel.

Robin Holloway
Europa-Sequenza op. 121a, nach Europa & the Bull (2019) 8 Min.
Sonate für Tuba solo
Aufführungsmaterial Digital-Download

Inspiriert durch des Komponisten „Liebe zu diesem edlen Instrument, das normalerweise nur brüllend oder grübelnd am unteren Ende der Blechbläsergruppe zu hören ist“, sowie seine Bewunderung für seine herausragende Spieler*innen, die in seltenen solistischen Momenten nicht durch schiere Kraft, sondern auch mit Eloquenz und Lyrismus glänzen, verwendet dieses gewichtige, vielseitige Stück Material aus Holloways Tubakonzert Europa & the Bull (siehe auch Folge 1 unserer Serie, mit Werken für Tuba solo und Orchester). Unterteilt ist die Solosonate in vier kontrastierende Abschnitte (Allegro tumultuoso – Alla pastorale – Toccata – Alla pastorale) mit auch auf kurzem Raum zwischen „dolce“, „cantabile“, „più cantabile“, „plangendo“ sowie „rough“ und „bellowing“ wechselnden Charakteren.

David Horne
Deep Flux (2001) 9 Min.
für Bassklarinette, Kontrafagott und Tuba
Aufführungsmaterial Print-on-Demand
> Audio

Typisch für die Musik von David Horne sind schnelle Figurationen, repetitive Strukturen und ein brillantes Klangbild. Oft dient sie als Vorlage für Choreografien. „Deep Flux“, tief und fließend: Der Titel besagt genau, was das Stück ist, und Horn beweist, dass dieses Eigenschaften-Paar kein Ding der Unmöglichkeit ist. Die originelle, extreme Kombination der drei Bassinstrumente bringt das Konzertpodium zum Brummen. Die Rahmenteile sind motorisch, der ruhige Mittelteil erkundet abgründig-zwielichtige Regionen.

Wladislaw Kladnizki
Sonate für Tuba und Klavier (1988) 26 Min.
Aufführungsmaterial Print-on-Demand

Der russische Komponist Wladislaw Kladnizki wurde vor allem durch seine zahlreichen Filmmusiken zu sowjetischen Produktionen bekannt. Von ihm stammt beispielsweise der Soundtrack zu dem 1969 entstandenen Märchenfilm „Snegurotschka“ und zu dem Weltkriegsfilm „Durchs Feuer“ aus dem Jahr 1982 über die Blockade von Leningrad. Seine groß angelegte Sonate für Tuba und Klavier ist über die Grenzen Russlands hinaus zu einem beliebten Repertoirestück geworden.
 

Abb. Adobe Stock Fotos

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