Eine Coppélia für heute: Neue Ballettmusik von Ana Sokolović
Die kanadische Komponistin Ana Sokolović feiert im Januar 2023 eine große Premiere in Deutschland: Für das Ballett am Rhein schrieb sie eine Partitur auf Anregung ihrer Landsfrau, der Choreografin Hélène Blackburn, für „Coppélia X Machina“.
Der neue Tanzabend beschäftigt sich mit einem der berühmtesten klassischen Ballettsujets: dem Mythos um die mechanische Puppe Coppelia aus E. T. A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“, in Musik gesetzt von Léo Delibes. Doch Blackburn und Sokolović beleuchten die Geschichte neu.
„Der Mythos der Mensch-Maschine hat durch die Visionen des Transhumanismus den Schritt von Science Fiction in unsere Realität getan. Jeden Tag gehen wir enge körperliche Verbindungen mit technologischen Geräten ein – wo liegt eigentlich die Grenze zwischen Mensch und Cyborg?“, kündigt die Deutsche Oper am Rhein an.
Die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz, neuen Körperbildern und Definitionen des Begehrens führen das Thema fort.
„Es ist ein spannendes Projekt für mich“, sagt Ana Sokolović. „Ich liebe Ballett und habe mit der Choreografin bereits zusammengearbeitet.“ In der Tat können Hélène Blackburn und Ana Sokolovic bereits auf verschiedene gemeinsame Tanzprojekte zurückblicken. Für „Coppélia X Machina“ arrangierte und orchestrierte Sokolović einige ihrer Werke vollständig neu und entwickelte neue Passagen, die sich auf Delibes’ Musik beziehen.
Die Komponistin mit serbischen Wurzeln zählt heute zu den wichtigsten Persönlichkeiten im kanadischen und zunehmend im internationalen Musikleben. Ihre Kammeroper Svadba wurde zuletzt unter anderem in Berlin, Ljubljana, Oxford, Toronto und Boston neuinszeniert.
„Coppélia X Machina“
Musik: Ana Sokolović
Choreografie: Hélène Blackburn
Musikalische Leitung: Patrick Francis Chestnut
Bühne und Kostüm: Paul Zoller
Licht: Emmanuel Landry
Opernhaus Düsseldorf | Premiere: 21.01.2023
Aufführungen bis 12.02.2023
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Szenenfoto mit Geivison Moreira © Ingo Schäfer
