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Im Februar widmen sich die Bremer Philharmoniker an drei Tagen dem Kosmos Dmitri Schostakowitsch. Unter Federführung des Bremer Generalmusikdirektors Marko Letonja stehen zwischen dem 5. und 7. Februar einige der bekanntesten Werke Schostakowitschs auf dem Programm.

Die Idee, die faszinierende Musik von Dmitri Schostakowitsch zum Thema eines kleinen Festivals zu machen, stand für Marko Letonja schon lange auf der Wunschliste. Dem Generalmusikdirektor der Bremer Philharmoniker liegt Schostakowitschs Musik sehr am Herzen, und es ist ihm ein besonderes Anliegen, das in der Hansestadt bereits bekannte Format "Phil intensiv" nach fast zehn Jahren Pause mit Schostakowitsch wiederzubeleben. Das 6. Philharmonische Konzert wird deshalb ausgeweitet: Drei Tage lang geht es nur um Dmitri Schostakowitsch und seine Musik – eben: Schostakowitsch intensiv.

Der aus Slowenien stammende Dirigent Marko Letonja war 1991 bis 2003 musikalischer Direktor bei der Slowenischen Philharmonie in Ljubljana, danach Chefdirigent und Musikdirektor des Sinfonieorchesters Basel und des Theaters Basel. 2011 wurde er zum Musikdirektor der Straßburger Philharmoniker ernannt, 2012 zum Chefdirigenten des Tasmanischen Orchesters, seit der Saison 2018/19 ist er Generalmusikdirektor der Bremer Philharmoniker in der Nachfolge von Markus Poschner.

Schostakowitschs Person und Schaffen haben Marko Letonja schon immer in ihren Bann gezogen: Der Spagat des Komponisten zwischen Kunst und Politik, sein Changieren zwischen Repressalien und scheinbarer Anpassung an die rigide Kulturpolitik der Stalin-Zeit sowie einem Bekenntnis zu Authentizität und Aufrichtigkeit faszinieren den Dirigenten auf besondere Weise. Im Gespräch stellt Marko Letonja die Programme seines dreitägigen Festivals "Phil intensiv – Schostakowitsch!" vor.

TAG 1 | 5. Februar
Dmitri Schostakowitsch:
Symphonie Nr. 9 Es-Dur op. 70
Symphonie Nr. 14 op. 135 für Sopran, Bass, Streichorchester und Schlagzeug
Bremer Philharmoniker
Annette Dasch, Sopran; Dmitry Ivashchenko, Bariton
Marko Letonja, Leitung

Marko Letonja: "Bestellt war eine 'Siegessymphonie', eine Hymne auf den Diktator Stalin, die ihm anlässlich des Sieges über Nazideutschland huldigen sollte. Doch was lieferte Schostakowitsch 1945 als 9. Sinfonie? So ziemlich genau das Gegenteil – allerdings so raffiniert, dass ihm keiner etwas anhaben konnte. Ein Geniestreich! Was für ein Kontrast dazu ist die 14. Symphonie: eine Suite aus elf Liedern, die fast alle um das Thema Tod kreisen. Schostakowitsch war in dieser Zeit schwerkrank, beschäftigte sich viel mit den letzten Dingen. Das Ergebnis ist ein zutiefst erschütterndes Werk, das unter die Haut geht."

TAG 2 | 6. Februar
Dmitri Schostakowitsch:
Fünf Zwischenspiele aus der Oper "Lady Macbeth von Mzensk" (Katerina Izmailova) op. 29/114 (a)
Klavierkonzert Nr. 1 op. 35
Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93
Bremer Philharmoniker
Dejan Lazić, Klavier; Thomas Ratzek, Trompete
Marko Letonja, Leitung

Marko Letonja: "Zwischen Extrempolen spielte sich das Leben von Schostakowitsch ab. Die Oper 'Lady Macbeth von Mzensk' missfiel Stalin so sehr, dass der Komponist an den Pranger gestellt wurde. Ein lebenslanges Versteckspiel mit der Zensur war die Folge. Später wurde Schostakowitsch sogar zum 'Volkskünstler der UdSSR' ernannt und seine 10. Symphonie von der staatstreuen Zeitschrift 'Die sowjetische Musik' als 'optimistische Tragödie', bezeichnet, die 'durchdrungen vom festen Glauben an den Sieg der lichten, lebensbejahenden Kräfte' sei."

TAG 3 | 7. Februar
Dmitri Schostakowitsch:
Symphonie Nr. 1 f-Moll op. 10
Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141
Bremer Philharmoniker
Marko Letonja, Leitung

Marko Letonja: "Die erste und die letzte Symphonie von Schostakowitsch geben durch die direkte Gegenüberstellung einen Eindruck von der Entwicklung des russischen Komponisten, der wie kein Zweiter für die Errungenschaften und Widersprüche der Musik des 20. Jahrhunderts steht. Von jugendlicher Frische ist die 1. Symphonie geprägt. Es ist das Abschlusswerk eines Musikstudenten, das sofort seinen Siegeszug im Orchesterrepertoire antrat. Die 15. Symphonie dagegen ist ein abgeklärtes Alterswerk, in dem der schwerkranke, seinen Tod bereits ahnende Schostakowitsch musikalisch nochmal sein Leben musikalisch vorüberziehen lässt."

Foto: Marko Letonja © Marcus Meyer

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