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Das neueste Werk von HK Gruber ist ein Klarinettenkonzert, inspiriert vom frechen Genre des finnischen Tangos. Die vom Carinthischen Sommer in Auftrag gegebene Komposition erklingt erstmals im Eröffnungskonzert des Festivals am 5. Juli mit der Solistin Sharon Kam und dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Leitung des Komponisten.

HK Gruber dirigiert die Uraufführung seines neuen Klarinettenkonzerts FINTango im Rahmen des Carinthischen Sommers am 5. Juli im Congress Center Villach. Sharon Kam ist die Solistin, unter der musikalischen Leitung des Komponisten spielt das Festivalorchester, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Auf dem Programm dieses Eröffnungskonzertes steht auch Grubers Erfolgsstück Frankenstein!! – als Chansonnier ist diesmal nicht HK Gruber selbst, sondern der Bariton Georg Nigl zu erleben.

FINTango entstand aus Grubers Zusammenarbeit mit dem finnischen AVANTI! Kammerorchester im Jahr 2021. Der künstlerische Leiter des Ensembles, der Klarinettist Kari Kriikku, lud Gruber ein, ein neues Solokonzert zu schreiben. Leider musste sich Kriikku schließlich aus gesundheitlichen Gründen von der Aufführung des Werks zurückziehen, aber Gruber hatte in der Zwischenzeit das Genre des finnischen Tangos für sich entdeckt, und der tänzerische Kern-Charakter des Werks stand fest. Den Kompositionsauftrag für das daraus hervorgegangene 25-minütige Konzert teilten sich nun der Carinthischer Sommer, das RSO Wien und das Schwedische Kammerorchester.

HK Gruber erläutert: „Um 1900 wurde der Tango aus Argentinien nach Finnland importiert, zu einer Zeit, als Finnland von den Russen besetzt war. Die Finnen entwickelten eine Möglichkeit, ihren Widerstand körpersprachlich auszudrücken, indem sie das Bewegungsvokabular des Tangos verwendeten. Sie konnten es nicht riskieren, aufmüpfige Texte zu singen, denn das wäre lebensgefährlich gewesen. So blieb der Tango während der Besatzung reine Instrumentalmusik – textlos, abstrakt und als Ausdruck einer bestimmten Haltung gedacht. Bis heute gibt es in ganz Finnland eigene Tango-Tanzbühnen, und der Tango ist immer noch eine ernste Angelegenheit, mit Bandoneons, die ständig auf der Lauer liegen.“

„Ich sympathisierte mit dieser Tradition und begann, finnische Tangos für Klarinette und Orchester zu schreiben. Es handelte sich um fiktive Tänze, entstanden ohne jegliche Popularmusik-Recherche – Tangos, die der Idee des Widerstands in der finnischen Tradition etwas aus meiner eigenen Perspektive als Musiker hinzufügen. Das Ergebnis ist eine Art artifizielle Folklore, die an den späten Ligeti mit seiner künstlichen ungarischen Volksmusik erinnert, beispielsweise seinen Liederzyklus Síppal, dobbal, nádihegedüvel (Mit Pfeifen, Trommeln, Schilfgeigen), oder auch an meinen Frankenstein!!, der H. C. Artmanns imaginäre Kontinente erforscht. Ein alternativer Untertitel für FINTango wäre: Worüber man nicht reden kann (oder darf), darüber muss man tanzen ...“

> zum Konzert auf der Website des Carinthischen Sommers

Auf dem Programm des Festivals steht außerdem am 2. August 2025 im Alban Berg Konzertsaal Ossiach eine Matinee unter dem Titel „Unabhängig & frei – Portrait Krzysztof Meyer“. Kolja Lessing und das Eliot Quartett spielen Werke des polnischen Komponisten sowie seiner Lehrerin Nadia Boulanger. Krzysztof Meyer ist dabei auch im Gespräch zu erleben – als großer Europäer, der ebenso feinsinnig wie tiefgründig das Schreiben von und über Musik zu seinem Leben machte.

Von Krzystzof Meyer führt das Programm zu Dmitri Schostakowitsch, dessen Todestag sich am 9. August zum 50. Mal jährt. Meyer lernte ihn mit 15 Jahren persönlich kennen, später wurde er sein Biograf. Der Carinthischer Sommer widmet Schostakowitsch einen Schwerpunkt mit der Aufführung sämlicher Streichquartette durch das Eliot Quartet im Rahmen des „Festivals im Festival DRUMHERUMHÖREN“. Arbeiten anderer Künstler*innen zu Schostakowitsch und zur aktuellen Situation der Kunst in Russland weiten die Perspektive und nehmen engagiert Stellung.

Zum Festspiel-Abschluss lässt Marin Alsop in ihrem letzten Konzert als Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters, unterstützt von der Pianistin Claire Huangci, unter dem Motto „West Side Stories“ musikalisch die Korken knallen mit Werken von George Gershwin und Leonard Bernstein.
 

>  Weitere Informationen zum Werk: FINTango

Photo: HK Gruber (© Jon Super)

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