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Nach den international Aufsehen erregenden Seven Deaths of Maria Callas hat Komponist Marko Nikodijevic erneut mit Marina Abramović zusammengearbeitet. In der aktuellen Saison ist Balkan Erotic Epic zunächst als große multimediale Installation in Manchester, dann in verdichteter Bühnenfassung in Barcelona zu erleben.

In den Aviva Studios Manchester erlebt am 14. Oktober 2025 ein Aufsehen erregendes Installationsprojekt von Marina Abramović, zurückgehend auf Arbeiten der serbischen Perfomancekünstlerin aus dem Jahr 2005 und nun mit Musik ihres Landsmanns Marko Nikodijevic kombiniert, seine Uraufführung. In vierzehn eindringlichen Szenen setzen sich Abramović und der Komponist sowie 70 Performer*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen und Sänger*innen mit der traditionsreichen, auf antike Mythen zurückgehenden Erotik und Spiritualität ihrer Heimat auseinander. Vier Stunden Spieldauer soll die wie ein Ritual mit teilweise drastischen Bildern und viel körperlichem Ausdruck in Tanz und Gesang aufgebaute Show beanspruchen.

Die ebenso provokative wie sinnliche Performance steht in der Tradition von Abramovićs Arbeiten, die mit körperlicher Intensität Brauchtum, Sexualität und die Grenzen menschlicher Erfahrung erkunden – stets im Spiegel der politischen und sozialen Spannungen der jeweiligen Regionen. Marko Nikodijevic und der Komponist und Sounddesigner Luka Kozlovački verbinden Neue Musik mit dem reichen Schatz serbischer Folklore, den sie gesammelt und in vielfältiger Weise verarbeitet haben. Daraus entsteht eine musikalische Begleitung, die sich in Schichten überlagert und ihre klanglichen Perspektiven sowohl live als auch elektronisch variiert. „Das meiste Material“, sagt Nikodijevic, „haben wir aus ältester Folklore zusammengestellt und montiert, was ja auch viel mit dem Inhalt des Stücks zu tun hat, das ja ebenfalls aus viel mündlich überliefertem Material besteht.“

In dem gigantischen Raum der Aviva Studios Manchester greifen die 14 Stationen der Installation wie in einem Labyrinth wiederholt in verschiedene Richtungen laufend ineinander. „Das Stück ist aus verschiedenen Schichten konstruiert, die man an- und ausschalten und zeitlich verschieben kann“, erklärt Nikodijevic. Für Kontinuität sorgt vor allem die durch das Programm hindurch leitende Musik aus vorab aufgenommenen oder/und live dargebotenen Abschnitten. Live-Musiker*innen sind Teil der Szene und werden fortlaufend in Landschaftsbilder oder Lebenswelten der Menschen integriert.

Fieberhaft zelebrieren Frauen einen rituellen Tanz – „Fertility Rite“ –, bei dem sie sich, verzweifelt um Fruchtbarkeit flehend, am Boden wälzen und ihre Brüste und Genitalien berühren. Männer kämpfen in außergewöhnlichen Bräuchen um Erhalt ihrer Männlichkeit. In „Massaging the Breast“ wird an Gräbern versucht, selbst die Toten zu erwecken. Eine die Szenen begleitende Erzählerin enthüllt dabei mehr über die Mythologie und vermittelt, wie der Körper als Instrument der Macht des/der Einzelnen eingesetzt wird, um sich persönlich zu befreien und damit die Mysterien und Transformationen zu überwinden. „Das Schwierigste ist“, erklärt Abramović zu Balkan Erotic Epic, „etwas zu schaffen, das mit nichts anderem vergleichbar ist, denn das ist für alle eine Herausforderung.“

Nach mehreren Previews in Manchester ab dem 9. Oktober findet die offizielle Uraufführung dann am 14. Oktober in den Aviva Studios Manchester statt. Für die spanische Erstaufführung vom 24. bis zum 30. Januar 2026 am Gran Teatre del Liceu haben die Autor*innen eigens eine verdichtete Theaterfassung des Mammutprojektes erstellt, die später auch in weiteren Metropolen Europas zu sehen sein wird.

> zu den Aufführungen in Manchester

> zu den Aufführungen in Barcelona
 

>  Further information on Performance: Balkan Erotic Epic

>  Further information on Work: Balkan Erotic Epic

Foto © Gran Teatre del Liceu

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