Neue Publikations-Reihe zu Sergej Prokofjew: 1. Die Opern

Boosey & Hawkes und Sikorski präsentieren eine Reihe repräsentativer neuer Broschüren zum Schaffen des großen Komponisten. Anlass ist die neue gemeinsame Vertretung von Prokofjews Werken unter einem verlegerischen Dach. Den Auftakt zur Heftreihe macht die Gattung Oper.
Seit Kurzem sind die Traditionsunternehmen. Boosey & Hawkes und Sikorski vereint. Die zuvor gültige Unterscheidung der Vertriebsgebiete entfällt. Zu den Komponistengrößen des 20. Jahrhunderts, deren komplettes Schaffen nun von unserem internationalen Verlagsteam gemeinsam vertreten wird, zählt Sergej Prokofjew. Wir nehmen den Zusammenschluss zum Anlass, Prokofjews Werk in einer mehrteiligen Publikation zu präsentieren. Dabei lenken wir den Blick sowohl auf beliebte Klassiker als auch auf solche seiner Kompositionen, die gegenwärtig noch einer stärkeren Beachtung auf den Bühnen und Konzertpodien harren. Wir freuen uns, dass wir einige renommierte Prokofjew-Kennerinnen und -Kenner für dieses Vorhaben gewinnen konnten. Ihre eigens verfassten Beiträge werden durch Kurzeinführungen und detaillierte Angaben zu einzelnen Werken ergänzt.
So enthält die erste Publikation ein Grußwort von Sir David Pountney aus persönlicher Perspektive. Seit Anfang der 1970er Jahre ist der Theatermann den Opern Prokofjews besonders verbunden und hat an seinen vielen Wirkungsstätten wegweisende Produktionen auf die Bühne gebracht. „Das Besondere an diesem reichen Œuvre: dass keine Oper Prokofjews wie die andere ist. Es gibt ein obsessives Ensemble-Drama nach Dostojewski (Der Spieler), eine exzessive mittelalterliche Schauergeschichte (Der feurige Engel), ein leuchtend farbiges Märchen (Die Liebe zu den drei Orangen), ein patriotisches Epos über Liebe und Krieg (Krieg und Frieden), eine romantische iberische Komödie (Die Verlobung im Kloster) und zwei Stücke des Sozialistischen Realismus (Semjon Kotko und Die Geschichte eines wahren Menschen). Eine ziemlich beachtliche Leistung!“ So David Pountney.
Der Forscherin Rita McAllister sind unzählige Erkenntnisse in Sachen Prokofjew zu verdanken, nicht zuletzt die Edition seines musiktheatralen Vermächtnisses, die „lyrisch-dramatischen Szenen“ Krieg und Frieden nach dem Roman von Tolstoi. In ihrem umfangreichen Artikel beschreibt sie nicht allein anschaulich die Charakteristika jedes einzelnen Bühnenwerks, sondern stellt deren Entstehung und Wirkung in den biografisch-historischen Kontext – von frühem Romantizismus über radikale Moderne bis zum sowjetischen Realismus – und vollzieht eine differenzierte Würdigung von Prokofjews Opern: „Ihre Dynamik, ihr Einfallsreichtum und das ausgesprochen Charakteristische ihres Idioms [sind] nach wie vor unverändert. Und es ist diese dauerhafte Qualität, die zu einer positiven Neubewertung von Prokofjews Leistung in der Gattung Oper geführt hat.“
Lesen Sie hier unsere Sonderpublikation zu Prokofjews Opernschaffen online:
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