Neue Publikations-Reihe zu Sergej Prokofjew: 2. Die Ballette

Boosey & Hawkes und Sikorski präsentieren eine Reihe repräsentativer neuer Broschüren zum Schaffen des großen Komponisten. Anlass ist die neue gemeinsame Vertretung von Prokofjews Werken unter einem verlegerischen Dach. Nach Heft 1 zur Oper folgt nun die Gattung Ballett.
Seit Kurzem sind die Traditionsunternehmen. Boosey & Hawkes und Sikorski vereint. Die zuvor gültige Unterscheidung der Vertriebsgebiete entfällt. Zu den Komponistengrößen des 20. Jahrhunderts, deren komplettes Schaffen nun von unserem internationalen Verlagsteam gemeinsam vertreten wird, zählt Sergej Prokofjew. Wir nehmen den Zusammenschluss zum Anlass, Prokofjews Werk in einer mehrteiligen Publikation zu präsentieren. Dabei lenken wir den Blick sowohl auf beliebte Klassiker als auch auf solche seiner Kompositionen, die gegenwärtig noch einer stärkeren Beachtung auf den Bühnen und Konzertpodien harren. Wir freuen uns, dass wir einige renommierte Prokofjew-Kennerinnen und -Kenner für dieses Vorhaben gewinnen konnten. Ihre eigens verfassten Beiträge werden durch Kurzeinführungen und detaillierte Angaben zu einzelnen Werken ergänzt.
So enthält die zweite, dem Ballettschaffen des Komponisten gewidmete Publikation ein Grußwort von John Neumeier aus persönlicher Perspektive. „Die Musik Sergej Prokofjews hat mich zu drei großen Handlungsballetten innerhalb meiner 166 Werke angeregt“, erläutert der Choreograf. „Romeo und Julia war tatsächlich mein erstes abendfüllendes Stück in diesem Genre, ich habe es vor fünfzig Jahren als 31-jähriger Ballettdirektor in Frankfurt choreografiert. (...)Ich sehe es als Anzeichen für die universelle Qualität seiner Kompositionen, dass sie sich für immer neue künstlerische Visionen offenhält.“
Der Musikologe Simon Morrision ist einer der eminentesten Kenner von Prokofjews Schaffen, verfasste eine Biografie von dessen erster Frau Lina und zeichnet bei mehreren Prokofjew-Balletten für moderne wissenschaftliche Editionen verantwortlich. In seinem eingehenden neuen Artikel für unser Heft schildert er Hintergrund und Eigenarten aller neun Genrebeiträge des Komponisten: „Prokofjew bewegte sich vom Primitivismus (Neo-Nationalismus) über den Konstruktivismus hin zum Neoklassizismus; dabei sind die längeren, sowjetisch geprägten Ballette stärker in der Tradition des 19. Jahrhunderts verhaftet. An jedem Ort und in jedem Stil war Prokofjew gezwungen, seine Partituren immer wieder zu überarbeiten, um den Wünschen der jeweiligen Auftraggeber zu entsprechen. Jedes einzelne Ballett war ein Kampf, der jedoch meist von Erfolg gekrönt war, und drei seiner Ballette sollten es dauerhaft ins Repertoire schaffen.“
Lesen Sie hier unsere Sonderpublikation zu Prokofjews Ballettschaffen online:
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Und hier das vorangegangene Heft zu den Opern:
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